Bundesliga 2000/2001, 21. Spieltag, Samstag,
10.02.01 um 15:30 Uhr im Hamburger Volksparkstadion bei 3 Grad
Hamburger SV - VfL Bochum 3:0 (3:0) Vor dem Spiel hatte ich irgendwie Muffensausen. Allerdings hatte ich natürlich auch noch das Hinspiel in Erinnerung, als sich die Bochumer doch wie ein Schlachtopfer darstellten. Heute hoffte ich zwar vorher irgendwie auf ein 3:0 (echt!), aber ich konnte mir auch ein ganz mieses Spiel mit einem glücklichen 1:0 am Ende vorstellen. Aber letztendlich präsentierte sich Bochum wieder als absoluter Abstiegskandidat. Man kann es wirklich nicht anders sagen: Wenn man gegen einen wirklich verunsicherten HSV sooo schlecht spielt, dann hat man wohl wirklich nichts in der Bundesliga zu suchen. Der HSV legte druckvoll los und schoß bereits nach 3 Minuten das erste Tor durch Yeboah. Das wurde allerdings nicht gegeben, weil Barbarez sich bei der Kopfball-Vorlage aufgestützt haben soll. Habe ich allerdings nicht so gesehen. Danach hatte Bochum sogar eine realistische Chance, in Führung zu gehen, als Peschel halblinks frei vor Butt auftauchte. Doch Butt konnte diese Chance gut parieren. Danach nahm das Elend für Bochum dann seinen Lauf. Innerhalb von 22 Minuten erlaubte Bochum dem HSV, drei Tore zu schießen. Besonders gefreut hat es mich für Yeboah, daß er das 1:0 erzielen konnte. Allerdings unter gütigster Mithilfer der Bochumer Abwehr. Einen Befreiungsschlag von Hertzsch schießt ein Bochumer am eigenen Strafraum gegen seinen Mitspieler. Als der Ball wieder runterkommt, köpft er den Ball dann schließlich völlig unkoordiniert in den eigenen Strafraum zu Yeboah. Der legt muß den Ball erstmal runterholen, wobei ein Bochumer ihn auch nochmal anschießt und schließlich drischt Yeboah den Ball (der neben dem Bochumer liegt) ins Tor. War schon etwas für Kuriositäten-Kabinett! Das 2:0 hätte Barbarez dann auch ganz allein
erledigen können, aber nachdem Yeboah geschickt seinen Gegner geblockt
hatte und Barbarez unbedrängt im Strafraum sogar den TW ausspielen
konnte, lief er noch so weit nach rechts mit dem Ball, daß ein Bochumer
noch die Chance bekam, ihn zu foulen. So gab es Elfmeter und unverständlicherweise
NICHT die rote Karte für den Bochumer, der eine 1000%ige Torchance
vereitelt hatte.
Schließlich konnte Barbarez doch noch treffen – natürlich mit dem Kopf. Nach einem Freistoß von Mahdavikia verlängerte er den Ball unhaltbar ins lange Eck. So ging es in die Halbzeit und das Spiel war eigentlich auch bereits gegessen. Nach der Halbzeit schaltete der HSV einige Gänge runter. Bochum bemühte sich zwar, aber war dabei auch äußerst ungefährlich. So hätte Bochum kurz vor Schluß noch ein Tor schießen können, aber Peschel hämmerte den Ball nach einem Rückpaß von der Grundlinie völlig freistehend weit über das Tor. Der HSV seinerseits hätte in der 2. Halbzeit ebenfalls noch treffen können. Die beste Chance vergab Barbarez, als er – natürlich wieder mit dem Kopf – nur den Pfosten traf. Mehr gibt es darüber eigentlich nicht zu sagen. Bochum war einfach zu schwach, um wirklich beurteilen zu können, ob es mit dem HSV nun wieder bergauf geht. Sehr schön war jedoch, daß es während des Spiels häufig „Pagelsdorf“-Rufe gab. Die große Mehrheit der Fans scheint doch deutlich hinter dem Trainer zu stehen. Dies sollte den Vorstand ebenfalls in seiner Pro-Pagel-Haltung bestätigen. Meine Spielerbewertung: Butt: hat heute sehr gut gehalten und z.B. einen vielleicht folgenschweren Rückstand verhindert. Insgesamt hatte er aber wenig zu tun: Note 2+ Hertzsch: Mir gefiel er heute gut. Ich habe seinen Gegenspieler kaum gesehen. Zu den Szenen, als er mal am Ball vorbeigrätschte und sich danach Chancen der Bochumer ergaben, sei gesagt, daß er da jeweils versuchte, den Fehler eines Mitspielers auszubügeln. Das war nicht sein Gegenspieler. Note 3 Hoogma: unauffällig, aber es brannte hinten ja auch nur ganz selten: Note 3 Ujfalusi: Hat seinen Gegenspieler im Griff und versucht auch oft, den Ball nach vorne zu treiben: Note 2 Kovac: hat gewohnt souverän gespielt. Ist aber grundsätzlich überfordert, wenn er neben seinen „normalen“ Aufgaben auch noch den Spielmacher „geben“ soll: Note 3 Hollerbach: kaum spielerischer Glanz, aber heute sehr kämpferisch und mit vollem Einsatz: Note 3 Groth: hat teilgenommen: Note 4- Barbarez: blieb wieder einige Male aufreizend lässig stehen. Allerdings hat er durch seine Aktionen wieder ganz entscheidend zum Sieg beigetragen: Note 3+ Heinz: war zwar häufig in Ballbesitz und spielte auch besser als zuletzt, aber letztendlich kommt bei seinen Flanken zu wenig Gefahr auf: Note 3 Mahdavikia: war viel zu passiv. Kaum Szenen: Note 4 Yeboah: naja, ich mag ihn nun mal sehr! Für mich war er neben Barbarez einer der wichtigsten Männer auf dem Platz. Immer ein Aktivposten und anspielbar. Note 2 Präger (kam für Mahdavikia): war zwar aktiver als Mahdavikia, aber auch nicht effektiver: Note 3- Schiedsrichter Strampe: Er hat zwar m.E. die meisten Foulentscheidungen korrekt getroffen, aber viel zu sehr an Karten gespart. Mehrere Bochumer hätten noch gelb bzw. rot bekommen MÜSSEN. Hätten wir nicht gewonnen, wäre der Aufschrei unter uns HSVern sehr laut gewesen: Note 4 |
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Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
Sport1 meldet:
Telegramm
GELBE KARTEN
SCHIEDSRICHTER : Hartmut Strampe
AUFSTELLUNG
VfL Bochum: Rein van Duijnhoven, Thomas Reis, Michael Bemben, Frank Fahrenhorst, Damir Milinovic, Sören Colding, Zdravko Drincic, Peter Peschel, Sebastian Schindzielorz, Paul Freier, Delron Buckley WECHSEL
VfL Bochum: Axel Sundermann für Frank Fahrenhorst (46.), Ante Covic
für Zdravko Drincic (64.)
Bochum fast schon abgestiegen Auch im dritten Spiel nach der Winterpause konnte der VfL Bochum nicht
punkten. Gegen den direkten Konkurrenten aus Hamburg ließ der Tabellenletzte
jegliche Erstligatauglichkeit vermissen und unterlag verdient mit 0:3.
Bochums Abwehr katastrophal
Bochum wie ein Absteiger
Defizite in der Chancenauswertung
Zumdick ohne Konzept
Bochums Trainer vor dem Aus
Daten
VfL auswärts harmlos
Hamburger Bollwerk
Bann gebrochen - Yeboah traf zu Hause
Schlaglichter:
Butt verwandelte auf Hosenboden
Barbarez hielt Schädel zum 3:0 hin
Hertzsch mehrmals nicht auf dem Posten
Peschel als Kapitän - ein schlechtes Omen
Stimmen
VfL-Coach Ralf Zumdick
Topspieler: Anthony Yeboah (Hamburger SV)
Spielwertung: 2 Bälle (von 4 möglichen)
Kommentar:
Taktik:
VfL Bochum
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dpa meldet: HSV erlöst Pagelsdorf mit 3:0 über Bochum
Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat seine rasante Talfahrt beendet und den VfL Bochum noch tiefer in den Abstiegsstrudel gestürzt. Nach vier Niederlagen in Folge setzten sich die Gastgeber am Samstag vor 31 827 Zuschauern im Volksparkstadion mit 3:0 (3:0) gegen den Tabellenletzten durch und stellten damit den bedenklich wackelnden Stuhl von Trainer Frank Pagelsdorf wieder auf festeren Untergrund. Die Treffer für die Hamburger erzielten Anthony Yeboah (16.), Torwart Hans-Jörg Butt per Foulelfmeter (34.) und Sergej Barbarez (38.). Für VfL-Trainer Ralf Zumdick wird nach der 13. Saisonniederlage die Luft indes immer dünner. «Ich will ja keine Personalpolitik machen, aber ich denke, dass er nicht mehr lange Trainer ist», prophezeite der frühere Bochumer Profi Uwe Leifeld. Im Kellerduell der abwehrschwächsten Mannschaften der Bundesliga bestimmte der HSV das Geschehen über die gesamte Spielzeit. Um die Solidarität mit dem Trainer zu demonstrieren, hatte erstmals der stellvertretende HSV-Vorsitzende und Sportchef Holger Hieronymus auf der Trainerbank Platz genommen. Pagelsdorf hielt es in der als «Schicksalsspiel» apostrophierten Begegnung kaum auf seinem Stuhl; stehend verfolgte er das Geschehen auf dem Rasen und sah eine engagiert angreifende Hamburger Mannschaft, die mit dem harmlosen Tabellen-Schlusslicht keine große Mühe hatte. Den sich nur auf sporadische Konter verlassenden Bochumern gelang kaum etwas. Ohne den gelb-gesperrten Spielmacher Yildiray Bastürk fehlte die Kreativabteilung beim VfL. Lediglich Peter Peschel (13.) und Zdravko Drincic, der das Außennetz traf (28.), sorgten für verheißungsvolle Möglichkeiten. «Der HSV hatte Glück, dass Bochum nicht in Führung gegangen ist. Aber dann war es eine klare Sache», sagte der frühere HSV-Star und DFB-Trainer Horst Hrubesch. Den Führungstreffer des HSV, dem mit den verletzten Rodolfo Esteban Cardoso und Andrej Panadic ebenfalls Leistungsträger fehlten, legte der VfL gar selbst auf: Einen Querschläger der Bochumer Innenverteidigung nutzte Yeboah, um den Ball aus Nahdistanz in das von Rein van Duijnhoven gehütete Tor zu wuchten. Binnen fünf Minuten entledigten sich die Gastgeber dann aller Sorgen: Torhüter Butt verwandelte seinen dritten Foulelfmeter in dieser Saison sicher, nachdem Barbarez von Michael Bemben von den Beinen geholt worden war. Schließlich legte der agile Barbarez mit einem Kopfball nach Mahdavikia-Flanke zum 3:0 nach. Es war bereits das 13. Saisontor des Bosniers. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel hätte er sein Torkonto weiter erhöhen können, doch sein Kopfball traf nur den Pfosten. Im zweiten Durchgang verschleppten die Gastgeber das Tempo. Die Bochumer konnten daraus aber kein Kapital schlagen, wehrten sich lediglich mit Schüssen von Delron Buckley (58.) und Peter Peschel (67.) gegen die Niederlage. |
kicker meldet:
Chancenverhältnis: 8:4 Eckenverhältnis: 4:1 Schiedsrichter: Strampe (Handorf), Note 3,5 - versagte aus fragwürdigen Gründen dem Yeboah-Tor in der 3. Minute die Anerkennung, hätte Drincic nach Foul an Butt eine Gelbe Karte geben müssen Spielnote: 3 Spieler des Spiels: Barbarez - Glänzend aufgelegter Offensivantreiber, gefährlich als Torschütze und Vorbereiter. Analyse Personal: Nur eine Umstellung im HSV-Team: Hertzsch ersetzte den gelb-gesperrten Panadic in der Abwehr. Beim VfL fehlten dagegen sechs Spieler, die zuvor beim 1:3 gegen Berlin noch in der Anfangsformation standen: Bastürk (Gelbsperre), Dickhaut, Maric, Mandreko, Stickroth (verletzt) und Christiansen (Bank). Für sie kamen Bemben, Buckley, Drincic, Fahrenhorst, Freier und Reis neu in die Mannschaft. Taktik: Nur in einer Nuance änderten die Hamburger gegenüber der 1:3-Niederlage in Bremen ihr System. Abwehrchef Hoogma spielte nicht hinter, sondern zwischen und häufig auch vor den Manndeckern. Ein Offensiv-Signal, das sich über Kovac bis zu Barbarez, der oftmals als vierter Stürmer auftrat, fortsetzte. Entsprechend massiv die Defensivabteilung der Bochumer. Vor Libero Reis mühten sich die Manndecker Bemben, Milinovic und Colding in fester Zuordnung gegen Mahdavikia, Yeboah und Heinz, Fahrenhorst und später Sundermann versuchten (zumeist vergeblich) die Kreise von Barbarez einzuengen, und Schindzielorz musste oft seine Offensivaufgaben vernachlässigen, um Kovac' Vorwärtsdrang zu bremsen. Spielverlauf: Engagiert und diszipliniert steuerte das HSV-Team von Anfang an einem klaren Sieg entgegen. Auch die Nicht-Anerkennung eines Yeboah-Tores und die große VfL-Chance von Peschel (12. Minute) brachte keinen Sand in das Offensivgetriebe. Konsequente Angriffe, schnell und gradlinig vorgetragen, setzten die Bochumer unter mehr Druck, als sie aushalten konnten. Fahrenhorst und Reis leiteten dilettantisch Yeboahs 1:0 ein, Bembens ungeschickte Attacke an Barbarez ermöglichte Butt ein weiteres Elfmetertor, und abermals Fahrenhorst stand Pate beim Barbarez-Kopfball zum 3:0. Dass das muntere Toreschießen nach dem Seitenwechsel nicht weiter ging, lag in erster Linie an den Hamburgern, die einen Gang zurück schalteten, ohne jedoch die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Fazit: Ungefährdeter Sieg des wieder erstarkten HSV gegen eine
nicht bundesligareif auftretende VfL-Mannschaft.
Trainer Frank Pagelsdorf musste im Vergleich zur 1:3-Niederlage in Bremen auf Panadic (Gelb-Sperre) verzichten, dafür rückte Hertzsch als Manndecker in die HSV-Elf. Bei den Bochumern ersetzte Trainer Ralf Zumdick gleich sechs Spieler, die noch bei der 1:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC mit von der Partie waren. Für die Tore sollten diesmal Drincic und Buckley sorgen, dafür blieben Christiansen und Maric draußen. In der Abwehr waren Fahrenhorst, Bemben und Reis für Stickroth, Dickhaut und Mandreko von Anfang an dabei. Ebenfalls aussetzen musste wegen einer Gelb-Sperre der Spielmacher Bastürk, dafür wurde Freier aufgestellt. Der HSV vertraute wieder dem 3-4-3-Rautensystem und startete druckvoll ins Spiel. Aber der VfL hatte die erste große Chance, jedoch scheiterte Peschel an dem herauslaufenden Hamburger Keeper Butt. Die Gastgeber blieben in der Folge die klar dominierende Mannschaft, die gleich mit drei Angreifern die Bochumer Abwehr bedrängten. In der 16. Minute wurden die Hamburger Bemühungen mit dem 1:0 belohnt. Yeboah nutzte dabei eine eklatante Schwäche der Bochumer Hintermannschaft, vor allem Reis schaffte es nicht, den Ball rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu befördern. Die Dominanz des HSV zahlte sich auch weiterhin aus. Schiedsrichter Strampe entschied in der 33. Minute auf Elfmeter, als Barbarez im Fünfmeterraum von Bemben gefoult wurde. Diese Gelegenheit ließ sich Butt nicht entgehen und brachte seine Mannschaft 2:0 in Führung. Nur vier Minuten später erhöhte Barbarez auf 3:0. Dabei verwertete er einen Freistoß von Mahdavikia, indem er den Ball nur leicht mit dem Kopf tuschierte. Mit dieser komfortablen Führung der Hamburger endete die erste Halbzeit. In der 2. Halbzeit verflachte das Spiel nun erwartungsgemäß.
Die Hanseaten beschränkten sich zunächst auf die Verteidigung
der 3:0-Führung. Dagegen versuchten die Gäste nur halbherzig
eine Aufholjagd zu starten. Denn die Bemühungen von Peschel alleine
reichten nicht aus, um die Abwehr des HSV rund um Libero Hoogma zu ernsthaft
zu bedrängen. Das Bochumer Angriffsduo Buckley und Drincic war viel
zu harmlos. Im Gegensatz dazu kam der HSV immer wieder gefährlich
vor das Tor der Bochumer. So in der 55. Minute als ein Kopfball von Barbarez
nach einer Flanke von Groth an den Pfosten knallte. In der Schlussphase
hatte noch Meijer, der für Barbarez eingewechselt wurde, mit einem
satten Rechtsschuss die Chance zu einem Tor, aber van Duijnhoven wehrte
gekonnt ab. Viel passierte nicht mehr und der HSV siegte verdient gegen
den VfL.
Das Spiel im Live-Ticker:
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