Bundesliga 2000/2001, 29. Spieltag, Sonntag,
15.04.01 um 17:30 Uhr im Hamburger Volkspark
Hamburger SV - 1. FC Köln 1:1 (0:1) Im heutigen Spiel war über weite Strecke endlich mal wieder ein anderes HSV zu sehen als wir ihn so oft die letzten Monate ertragen mußten. Trotzdem hat es aufgrund der Unzulänglichkeiten einiger Spieler nicht zu mehr als einem Punkt gereicht. Für mich selbst war heute schon alles recht ungewöhnlich. Ich saß erstmals nicht auf meinem Stamm-Dauerkartenplatz, sondern hatte meine Karte einem Freund gegeben, um mich mit einem anderen Freund zusammen irgendwo hinzusetzen. Wir zogen es dann aber doch vor, das Spiel hinter dem A-Rang stehend zu verbringen. Von dort hatte man eine ganz gute Perspektive. Allerdings würde ich da nicht sitzen wollen, denn es zieht durch die Fassade wie „Hechtsuppe“. Nun aber endlich zum Spiel. Der HSV begann sehr stark und konnte die Kölner in den ersten Minuten gut unter Druck setzen. Doch dann kam es nach 20 Minuten so, wie es beim HSV irgendwie scheinbar in dieser Saison immer kommen „muß“. Mit dem ersten Angriff schossen die Geißböcke sofort das 0:1. Die HSV-Abwehr trug allerdings auch mal wieder großen Anteil daran. Einen hohen Ball schoß Hoogma nicht entschieden aus der Abwehr sondern köpfte ihn nur hoch. Ein Kölner ging links an ihm vorbei und zog dann eine perfekte Flanke in die Mitte, wo ein weiterer Kölner vollkommen frei stand und den Ball locker einköpfte. Ich konnte leider nicht sehen, wer da in der Mitte so maßlos gepennt hat, aber so frei darf man einen Mann nicht stehen lassen. Köln bewies damit, daß an der Statistik sehr wohl etwas dran sein muß, daß sie die konterstärkste Mannschaft der Liga sind. In der Folge agierte der HSV dann leider wieder etwas planloser. Zwar hatte man die Kölner im Griff und spielte nach vorne, aber die Art und Weise des Angriffsspiels war einfach zu durchschaubar. Vor allem habe ich mich über die ständigen Flanken aus dem „Halbfeld“ aufgeregt. Anstatt zu versuchen, über die Außen bis zur Grundlinie zu kommen, wurden die Bälle ein ums andere Mal planlos aus 40 – 50 m hoch nach vorne geflankt. Besonders aufgeregt habe ich mich allerdings darüber wie bescheiden die Flanken waren, wenn man dann tatsächlich wenigstens mal bis zur 16er-Höhe gekommen war. Die Flanken fanden mit höchster Regelmäßigkeit den Kopf des ersten Kölner Abwehrkopfes. Trotzdem war ich zur Halbzeit nicht all zu unzufrieden, weil man sich ja zumindest bemühte. Die beste Hamburger Chance, an die ich mich ohne TV-Aufzeichnung erinnern kann, hatte in Halbzeit 1 Mehdi Mahdavikia mit einem Kopfball!!!! an die Latte. In die Pause ging es dann also mit dem bekannten Gefühlt, daß man sich zwar bemüht, aber nichts dabei rauskommt und der Gegner die Lorbeeren einzustecken droht. In der zweiten Halbzeit sollte sich dann allerdings ein Spiel entwickeln, daß ein Moderator von Radio Hamburg auf dem Rückweg als „das beste Spiel seit Juventus Turin“ bezeichnete. Ganz so weit würde ich zwar nicht gehen, aber der HSV entfachte nun endlich das Feuer, daß wir Fans lange vermißt haben. Die Kölner wurden die ganze Halbzeit über vollkommen in Ihre eigene Hälfte eingeschnürt. Es gab reichlich Chancen und trotzdem wollte kein Tor fallen. Nun wurde auch endlich konsequenter über die Außen gespielt, was auch wesentlich mehr Gefahr versprach. Trotzdem wollte und wollte einfach kein Tor fallen, bis uns endlich ein Elfmeter helfen sollte. Marek Heinz war links in den Strafraum eingedrungen und wurde gefoult. M.E. ein klarer Elfer. Butt lief wie gewohnt an und man konnte sich auf das gewohnte Tor vorbereiten. Allerdings hatte ich irgendwie ein schlechtes Gefühl und das wurde leider nicht getäuscht. Butt schoß den Elfer sehr schwach und Pröll konnte ihn locker parieren. Unglaublich, daß man eine solche Chance nicht nutzt. Trotzdem spielte der HSV weiter nach vorne und die Stimmung wurde so auch endlich mal wieder gut im mit ca. 50.000 Zuschauern annähernd ausverkauften Volksparkstadion. Und dann wurden wir tatsächlich ein zweites Mal mit einem Elfer belohnt. Bei einer Flanke in die Nähe des 5m-Raumes stieg Kovac hoch und bekam den Ball auch mit dem Kopf. Er köpfte allerdings über das Tor. Pröll war aber auch zum Ball gesprungen und kam zu spät. Er traf dann nur noch Kovac. Wir standen recht günstig und ich meine (ohne Zeitlupen), daß auch diese Entscheidung des Schiris korrekt war. Allerdings hat er ewig überlegt, bis er sich endlich zu diesem Pfiff durchringen konnte. Ich hatte in der Zeit schon mehrmals geschrieen, daß das doch gefälligst einen Elfer geben müsse. Erst Sekunden später entschied der teilweise unsichere Schiri auf Elfmeter. Diesmal trat unsere Tormaschine Barbarez an und wem sollte man einen Treffer zutrauen wenn nicht (nochmal der RHH-Moderator zitiert:) „lebenden HSV-Anti-Abstiegs-Versicherung“ ? Aber auch unsere Versicherung sollte es in dieser Szene tatsächlich fertig bringen, diese erneute 100%ige Ausgleichschance zu vergeben. Es schaffte es, den Elfer genau oben an rechts Dreieck zu setzen. Von fort prallte er vom Tor weg. Fassungslos und wie „begossene Pudel“ standen wir alle da. Wie kann man nur 2 Elfmeter in einem Spiel verschießen. Und wieder steckte der HSV trotzdem nicht auf. Es ging weiter nach vorne und schließlich sollte der HSV tatsächlich noch mit einem Tor belohnt werden. Sergej Barbarez – also doch – köpfte das 1:1. Und der HSV machte weiter mächtig Druck. Allerdings muß man wohl eingestehen, daß den Kölnern nach diesem Tor m.E. ein Elfer verweigert wurde. Ein Kölner wurde links von einem HSVer gestoppt. Der Schiri entschied auf Foul und ich dachte „Shit, nun gibt’s ´nen Elfer“. Aber der Schiri verlegte den Freistoß außerhalb des Strafraums. Ohne TV-Zeitlupe hätte ich von meinem Standpunkt aus auf Elfer entschieden. Allerdings konnten die Kölner auch aus diesem Freistoß nichts machen, so wie sie in der ganzen zweiten Halbzeit praktisch nur noch am eigenen Strafraum standen. Mehr Druck als der HSV konnte man einfach nicht machen. Und der HSV wurde auch in der Nachspielzeit noch mit einem Tor belohnt. Erneut wurde es nach einer Flanke gefährlich. Und diesmal konnte Niko Kovac den Ball auch kurzzeitig über die Linie befördern. Ein Kölner schoß ihn allerdings direkt zurück – und der Schiri gab dieses Tor nicht. Mein Freund rief danach sofort bei einem premiere-Seher an und der bestätigte, daß der Ball klar drin war. Da weiß man wirklich nicht mehr, was man sagen soll. Niko Kovac war zum Linienrichter gerannt und flehte diesen auf Knien an, aber der „gute“ Mann wollte wohl einfach nichts gesehen haben. In der Nachspielzeit wurde sogar noch Marinus Bester als letzter Versuch eingewechselt, aber leider half auch dies nichts mehr, obwohl die Nachspielzeit schon fast 5 – 10 Minuten gedauert haben muß. Jedenfalls ulkten wir schon rum, daß wir um 19:30 Uhr aber langsam gehen würden. Obwohl es schon zwei Elfer für den HSV gegeben hatte, bin ich mir sogar sicher, noch mindestens 2 weitere für den HSV gesehen zu haben. Einmal wurde Barbarez ganz deutlich mit beiden Armen von seinem Gegenspieler weggestoßen und einmal wurde Marinus Bester dermaßen an seinem Trikot runtergezogen, daß der Schiri das eigentlich gar nicht übersehen konnte. Jedenfalls habe ich das sogar aus ca. 50 m klar erkennen können. Aber diese Elfer hätten dem HSV ja vermutlich heute auch kein Tor mehr gebracht ..... Ich denke, daß wir zumindest in der 2. Halbzeit eine beeindruckende Offensivleistung des HSV gesehen haben. Mehr kann man wohl nicht erwarten. Es wurde gefightet und auch endlich konsequent über die Flügel gespielt. Es ist natürlich mehr als ärgerlich, daß man so ein Spiel nicht gewonnen, in dem der Gegner eigentlich kaum mehr als die eine genutzte Torchance hatte. Aber wenn man es nicht mal mehr schafft, die Elfer zu verwandeln, kann man wohl auch nicht mehr erwarten. Mir hat dieses Spiel jedenfalls trotz allem Mut gemacht. Es wurde zwar nicht der Sieg errungen, der uns ziemlich sicher endgültig von den Abstiegsplätzen entfernt hätte, aber das Spiel macht einem doch so viel Hoffnung, daß die nötigen Punkte doch noch erreicht werden sollten. Allerdings sollten wir dann in Zukunft wenigstens die 1000%igen Chancen wie Elfer verwandeln.... Meine Spielerbewertung: Butt: Am Gegentor schuld- und ansonsten beschäftigungslos. Aber den Elfer hätte er versenken müssen: Note 3- Panadic: war wie die gesamte Abwehr kaum gefordert und konnte sich viel in der Offensive einschalten: Note 3 Hoogma: dummer Fehler vor dem Gegentor und auch nach vorne brachte er sich kaum ein: Note 4 Ujfalusi: Spielte heute fast schon im rechten Mittelfeld, weil die Position von Groth natürlich wieder zu selten besetzt wurde. Seine Flanken waren allerdings grausam: Note 4 Hollerbach: holte sich sofort nach Spielbeginn durch dämliches Trikot-Zerren brav die gelbe Karte ab. Danach spielte er dann allerdings sehr gut. Schlug in der 2. Halbzeit viele der gefährlichen Flanken in den Strafraum: Note 2 Groth: spielte halbrechts und ist mir eigentlich nicht sonderlich aufgefallen. Allerdings auch nicht negativ: Note 3 Kovac: mußte sich glücklicherweise nur sehr wenige Unmutsäußerungen wegen seines bevorstehenden Wechsels anhören. Er hat zwar ein (nicht gegebenes) Tor gemacht; fiel ansonsten aber nicht häufig auf: Note 3 Barbarez: War wieder an zig gefährlichen Szenen beteiligt und besorgte natürlich auch wieder das Tor. Und natürlich per Kopf. Hätte er doch nur den Elfer versenkt: Note 2 Heinz: heute endlich mal mit mehr Zug zum Tor. Allerdings waren seine Flanken zu unpräzise.: Note 3 Meijer: war nicht sehr auffällig für eine Sturmspitze in einem Spiel auf ein Tor, aber er rackerte viel und erkämpfte auch Bälle, die seine Mitspieler verloren hatten: Note 3 Mahdavikia: endlich mal wieder der Mahdavikia, den ich so lange vermisst habe. Er setzte sich zig mal auf der rechten Seite durch und konnte so insbesondere in der zweiten Halbzeit für Gefahr sorgen. Hoffentlich kann er diesen tollen Aufwärtstrend nun fortführen: Note 2+ Schiri: wirkte häufig unsicher, aber ingesamt konnte ich die meisten Entscheidungen nachvollziehen. Seine Linienrichter waren ihm allerdings in entscheidenden Situationen (nicht gegebenes Tor des HSV / nicht gegebener Elfer für Köln) nicht sehr hilfreich. Aber dafür kann der Schiri ja nichts: Note 3 |
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auch Euren Kommentar.
Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
Sport1 meldet:
Telegramm
GELBE KARTEN
1.FC Köln: Alexander Voigt (44.), Moses Sichone (52.), Markus Pröll (70.), Janosch Dziwior (73.), Matthias Scherz (83.) PLATZVERWEISE
SCHIEDSRICHTER : Jörg Keßler
AUFSTELLUNG
1.FC Köln: Markus Pröll, Spasoje Bulajic, Dirk Lottner, Alexander Voigt, Moses Sichone, Matthias Scherz, Miroslav Baranek, Janosch Dziwior, Markus Kreuz, Christian Springer, Christian Timm WECHSEL
Keßler verwährt Hamburger Sieg Der Hamburger SV kam auch im fünften Spiel in Folge nicht über
ein Remis heraus. Vor 50.029 Zuschauern im Volksparkstadion trennten sich
die Hanseaten und der 1. FC Köln 1:1. Bitter für die Hanseaten:
Der Unparteiische Jörg Kessler verwehrte den Hausherren in der Schlussminute
ein reguläres Tor durch Niko Kovac.
Baranek brachte Köln in Führung
Hamburg vergab zwei Elfmeter
Voigt mit handspiel hinter der Linie
Kölner gestanden reguläres Tor ein
Daten
Köln weiter ungeschlagen
Hamburg Punkt für Punkt zum Klassenerhalt
Kölner Glückspilze
Schlaglichter:
Was macht der Butt denn da?!
Baranek sah Rot
Trotz drückender Überlegenheit nicht gewonnen
Topspieler: Sergej Barbarez (Hamburger SV)
Spielwertung: 3 Bälle (von 4 möglichen) Kommentar:
Taktik:
1.FC Köln:
Stimmen
Trainer Ewald Lienen (1. FC Köln):
|
dpa meldet:
Hamburger SV trennt sich 1:1 von Köln Hamburg (dpa) - Für den Hamburger SV geht das Bangen um den Klassenverbleib weiter. Mit dem 1:1 (0:1) gegen den 1. FC Köln vergaben die Hanseaten am Ostersonntag eine weitere Gelegenheit, um sich endgültig in Sicherheit zu bringen. Vor 45 000 Zuschauern im Volksparkstadion rettete Sergej Barbarez (76.) den Hamburgern mit seinem 19. Saisontor wenigstens noch einen Punkt, nachdem Miroslav Baranek (20.) den UI-Cup-Kandidaten in Führung gebracht hatte. Die Hamburger scheiterten in einem kampfbetonten Bundesliga-Spiel an Pech und eigenem Unvermögen und leisteten sich zudem den Luxus, gleich zwei Foulelfmeter zu vergeben: In der 53. Minute scheiterte HSV-Torhüter Hans-Jörg Butt mit einem Strafstoß an seinem Gegenüber Markus Pröll und verzeichnete damit seinen ersten Fehlschuss seit dem 3. Oktober 1998. 18 Minuten später traf Torjäger Sergej Barbarez mit seinem Versuch den Pfosten. Fünf Minuten vor Spielende sah Torschütze Baranek wegen groben Foulspiels die Rote Karte. 20 Minuten lang diktierte der HSV gegen eine gut organisierte Kölner Mannschaft mit temporeichem Spiel das Geschehen, dann wurde er eiskalt erwischt. Als die Abwehr der Hanseaten bei einer Flanke von Markus Kreuz überhaupt nicht im Bilde war, erzielte der völlig unbedrängte Baranek mit einem spektakulären Flugkopfball die Führung für die Gäste. Dieser Treffer brachte die Hamburger, die in der 11. Minute bei einem Latten-Kopfball von Mehdi Mahdavikia eine große Chance verpasst hatten, zusehends aus dem Rhythmus. In Reihen der immer nervöser werdenden Hausherren wurde ein Regisseur wie der zurzeit verletzte Rodolfo Cardoso schmerzlich vermisst. Die Mannschaft verzettelte sich in Einzelaktionen und produzierte schon im Aufbau viele leichte Fehler. Bei einem Kopfball von Barbarez (27.) und einem Distanzschuss von Bernd Hollerbach (35.), die beide nach ihrer zehnten gelben Karte am nächsten Wochenende in Leverkusen fehlen werden, besaß der HSV vor der Pause nur noch zwei gute Möglichkeiten. Selbst der sonst so sichere Elfmeterschütze Butt ließ sich von der Nervosität im Team anstecken, als er den Strafstoß nach Foul von Moses Sichone an Marek Heinz nicht an Pröll vorbei brachte. Als Pröll statt des Balles den Kopf von Nico Kovac traf, zeigte Schiedsrichter Keßler erneut auf den Elfmeterpunkt. Diesmal versagten Barbarez die Nerven |
kicker meldet:
Nach vier Unentschieden in Folge reagierte HSV-Trainer Frank Pagelsdorf. Er richtete seine Mannschaft von Beginn an offensiv aus. Im Vergleich zur Freiburger Nullnummer kamen Groth und Heinz, die das Sturmspiel ankurbeln sollten, für die etwas defensiver orientierten Kientz und Töfting in die Elf. Wie erwartet setzte "Geißbock-Coach" Ewald Lienen von Anfang an auf seinen wieder spielberechtigten Regisseur Dirk Lottner. Auch Sichone durfte dieses Mal von Beginn an auflaufen. Aus der Elf, die gegen Unterhaching nur ein mageres 1:1 holte, blieben Sinkala und Keller zunächst auf der Bank. Nach nervöser Anfangsphase setzte der HSV die Akzente. In der 7. Minute gelangte der Ball nach einem gelungenen Spielzug über Mejier zu Groth, doch dessen Schuss aus 22 Metern strich knapp am FC-Gehäuse vorbei. Nur vier Minuten später landete der Ball nach einem Kopfball von Mahdavikia an der Unterlatte des Kölner Tores. Köln brachte keine Linie ins Spiel, die Aktionen wirkten überhastet. Viele Abspielfehler prägten das Spiel der Lienen-Elf. Auch Kapitän Lottner, der nach seiner Sperre wieder Regie im FC-Team führen sollte, konnte das Spiel seiner Elf nicht lenken. Um so überraschener dann die Führung. Der erste Angriff des FC saß gleich. Lottner köpfte im Mittelfeld den Ball in den Lauf von Kreuz, der nicht energisch genug von Hoogma angegriffen wurde. Die Flanke des Mittelfeldspielers versenkte Baranek mit einem sehenswerten Flugkopfball aus sieben Metern im HSV-Gehäuse. Hamburg zeigte sich geschockt. Köln agierte nun geordneter, zog sich geschickt hinter die Mittellinie zurück, machte die Räume eng um dann durch schnelle Konter über Timm und Scherz zum Erfolg zu kommen. Der HSV bemühte sich um den Ausgleich, doch mit zunehmender Dauer bekam der Aufsteiger aus Köln das Spiel immer besser in den Griff und ließ die Hanseaten nicht zur Entfaltung kommen. Lediglich bei einem Schuss von Hollerbach (43.) an den Außenpfosten wurde es für den FC gefährlich. Hamburg kam wild entschlossen aus der Kabine. Die Pagelsdorf-Elf schnürte den Aufsteiger regelrecht in dessen Hälfte ein und machte mächtig Druck. Folge dieser Überlegenheit war ein Foulelfmeter (Sichone an Heinz) für die Heimelf, doch der sonst so sichere Schütze Butt scheiterte mit seinem schwachen Schuss an seinem Torwartkollegen Pröll (53.). Das Spiel wurde von Minute zu Minute spannender, der Ausgleich lag in der Luft. Die Riesenmöglichkeit bot sich dann Barbarez, doch die Elfmeter-Tragik nahm für den HSV seinen Lauf. Auch der Bosnier brachte den Ball vom ominösen Punkt aus nicht im FC-Gehäuse unter, der Ball landete am Innenpfosten (71.). Doch die Hamburger ließen sich nicht beirren. In der 76. Minute wurden dann die Bemühungen belohnt. Nach einer Flanke von Mahdavikia machte Barbarez seinen Elfmeter-Fehlschuss wieder wett und köpfte den Ball am zögernden Pröll vorbei ins linke untere Eck zum längst fälligen Ausgleich. Nach der Roten Karte für Baranek (85.) wurde es noch einmal richtig dramatisch. In der Nachspielzeit drückte Kovac nach einem Eckball aus dem Gewühl heraus den Ball über die Linie, doch Schiedsrichter Keßler gab das reguläre Tor nicht, da sein Assistent an der Linie den Ball nicht über der Torlinie gesehen hatte. In einem bis zum Schlusspfiff hochspannenden und interessanten Spiel entführte der 1. FC Köln glücklich einen Punkt beim Hamburger SV. Chancenverhältnis: 9:2
Taktik: Auf den Kölner Drei-Mann-Sturm (Timm in vorderster Front, Kreuz und Scherz hängend) reagierte der HSV mit einer Viererkette. Im Mittelfeld kümmerten sich Kovac direkt um Baranek und Groth um Lottner, Barbarez rückte wieder hinter die Spitzen. Der FC formierte sich hinten in einer Viererkette, in der es zentral Bulajic mit Meijer aufnahm, während Dziwior zunächst den freien Mann mimte. Neue Rollenverteilung zentral: Springer debütierte als Abfangjäger gegen Barbarez, Lottner und Baranek teilten sich auf den Halbpositionen die Spielmacherrolle. Spielverlauf: Der HSV übernahm von Beginn an die Initiative, fand aber nicht die nötigen spielerischen Mittel. Gefährlich wurde es meist durch Einzelaktionen. Köln stand hinten recht sicher und nutzte über die Flügel den Raum für Konter. In Rückstand liegend, arbeitete sich Hamburg nach der Pause ins Spiel zurück. Hollerbach und Kovac steigerten sich, größter Antreiber aber war Barbarez, der zum vierten Stürmer mutierte und es nun zumeist mit Dziwior zu tun hatte. Den Gästen gelang trotz taktischer Umstellungen im Mittelfeld (siehe Story) keine Entlastung. Mehr mit Glück als mit Geschick überstanden sie den HSV-Sturmlauf, ohne selbst noch Akzente zu setzen. Fazit: Keine hochklassige Partie, die ihren großen Unterhaltungswert aber durch den Einsatz, die Spannung und die Hektik rund um die strittigen Szenen erhielt. Klare Feldvorteile und ein deutliches Chancen-Plus für den HSV, der den Sieg verdient gehabt hätte. Köln kam in der schließlich reinen Abwehrschlacht mit einem blauen Auge davon. Höhepunkte des Spiels:
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