Bundesliga 2000/2001, 33. Spieltag, Samstag,
12.05.01 um 15:30 Uhr im "Stadion der Freundschaft" bei ca. 20 Grad C und
sehr viel Sonne
FC Energie Cottbus - Hamburger SV 4:2 (2:1) Es bleibt festzustellen: Cottbus war keine Reise wert. Spätestens nach 30 Minuten überkam mich der Gedanke, was ich hier überhaupt mache. Was hätte man nicht alles an so einem schönen Sommensonnentag machen können ! Aber selbst wenn ich gar nichts gemacht hätte und nur im Bett gelegen hätte, wäre das wahrscheinlich um einiges angenehmer gewesen. Die Hinfahrt nach Cottbus war noch ganz lustig und einen ordentlichen Parkplatz haben wir auch gefunden, nach wir uns einem Polizei-eskortierten HSV-Fanbus anschlossen. Aber dann ging das Elend los. Der Block war gerammelt voll. Ebenso ein Großteil der Hamburger Fans. Und das Spiel fand bereits wenige Sekunden nach Anpfiff mit der 1:0-Führung der Lausitzer seinen ersten Tiefpunkt. Per Kopfball konnte TW Schober überwunden werden. Da ich das ganze Spiel über eine sehr schlechte Sicht hatte, kann ich nicht sagen, welcher HSV-Spieler da so wenig Gegenwehr geleistet hat.Danach zogen sich die Cottbusser erstmal zurück und verlegten sich ein wenig auf´s Kontern. Das gelang ihnen beim 2:0 auch ziemlich gut. Ein Spieler lief allein auf Schober zu, umkurvte ihn und netzte zum 2:0 ein. Toll.... Das war der Moment, in dem man sich spätestens auf eine „schöne“ Schluss-Auswärts-Niederlage dieser Saison vorbereitete. Doch Sergej Barbarez hat ja noch Hoffnung auf die Totjägerkrone und wollte wohl noch nicht so ganz aufgeben. Nach schöner Flanke von Roy Präger schoss er noch in der ersten Halbzeit den Anschlußtreffer zum 2:1 und es keimte etwas Hoffnung. Doch in der 2. Halbzeit sollte die Hoffnung wieder verfliegen. Schiri Janssen gab einen Elfer, den ich wirklich nicht beurteilen kann. Allerdings fiel schon auf, daß nicht mal die Cottbuser einen Elfer forderten. Miriuta verwandelte den Elfer, obwohl Schober im richtigen Eck war. Nun also 3:1; doch wieder konnte Barbarez noch einmal Hoffnung keimen lassen, denn er schaffte es tatsächlich wiederum den Anschlußtreffer zum 3:2. Sehr schön nahm er den Ball auf engem Raum im Strafraum an und schob ihn dann an Torwart Piplica vorbei. Damit hat Sergej Barbarez nun im Rennen um die Torjägerkanone den Schalker Ebbe Sand mit 21 Treffen eingeholt. So traurig es ist: Das einzige, was der HSV diese Saison nun wohl noch erreichen kann, ist die Torjägerkanone durch Barbarez. Denn nach dem 3:2 fiel natürlich wieder der nächste Gegentreffer zum 4:2. Immer, wenn mal kurz Hoffnung aufkeimte, fiel recht schnell wieder ein Gegentor und ließ den zarten Spross der Hoffnung im Keim ersticken. Insgesamt wirklich eine sehr bescheidene Leistung des HSV. Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn der HSV jetzt noch hätte Punkten müssen. Vielleicht hätte man dann etwas engagierter gespielt, aber schon für diese vielen mitgereisten Fans hätte man sich etwas mehr bemühen können. Was bleibt ist also die Erinnerung an einen ziemlich beschissenen Samstag-Nachmittag. Am interessantesten waren noch die per Radio vom Nebenmann mitgeteilten Zwischenergebnisse von den anderen Plätzen. Die Bayern brauchen nun am letzten Spieltag in Hamburg nur noch einen Punkt, um die Meisterschale zu holen und nach den heute gezeigten Leistungen mag man kaum glauben, daß der HSV in der Lage wäre, was zu verhindern und den Schalkern so zumindest die Chance auf die Meisterschaft offen zu halten. Eine Spielerbewertung möchte ich diesmal nicht vornehmen, daß ich zum einen sehr schlecht und auch nur aus einer schlechten Perspektive gucken konnte. Schober sah machtlos an den Toren aus. Die Abwehr wirkte insgesamt sehr schlecht. Aus dem Mittelfeld kam viel zu wenig und im Sturm fiel einzig Barbarez durch seine beiden Treffer auf. Den Schiri kann ich dann natürlich auch nicht beurteilen. Der Elfmeter sah zwar etwas fragwürdig aus, aber das war auch noch auf der anderen Seite des Feldes. |
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ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
Sport1 meldet:
TORE
GELBE KARTEN
SCHIEDSRICHTER : Jürgen Jansen
AUFSTELLUNG
Hamburger SV: Mathias Schober, Tomas Ujfalusi, Milan Fukal, Niko Kovac, Nico Jan Hoogma, Stig Töfting, Roy Präger, Sergej Barbarez, Bernd Hollerbach, Marek Heinz, Mehdi Mahdavikia WECHSEL
Hamburger SV: Ingo Hertzsch für Niko Kovac (36.), Mahmut Yilmaz
für Milan Fukal (64.), Marinus Bester für Roy Präger (70.)
Cottbus vor der Rettung Als Schiedsrichter Jansen das Spiel im Stadion der Freundschaft beendete, war die Erleichterung bei Energie Cottbus deutlich zu spüren. Im letzten Heimspiel der Saison konnte nur ein Sieg den drohenden Abstieg der Lausitzer verhindern. Und die Elf von Trainer Eduard Geyer hielt dem Druck stand: Mit 4:2 bezwang Energie den Hamburger SV und darf wieder vom Klassenerhalt träumen. Am Samstag können die Cottbuser aus eigener Kraft beim TSV 1860 München den Verbleib in Deutschlands Eliteliga sichern. Nur die Auswärtsschwäche muss dann abgelegt werden. Denn bisher holten die Lausitzer nur fünf ihrer mittlerweile 36 Punkte in der Ferne - so wenig wie kein anderes Team der Liga. Cottbus mit Start nach Maß
Miriuta mit Mut zum Elfer
Franklin sorgt für die Entscheidung
Geyer auf die Tribüne verbannt
Fakten:
HSV stagniert
Barbarez trifft und trifft
Doppelpremiere in Cottbus
Schlaglichter:
Piplica nahm das Herz in beide Hände
Mal wieder eine Miriuta-Gala
Butts tolle Serie beendet - Schober weniger toll
Top-Spieler: Franklin Bittencourt (Energie Cottbus): Der emotionale Brasilianer war an fast allen guten Aktionen von Energie Cottbus beteiligt. Beeindruckend sein Einsatz vor dem 2:0. Erst erkämpfte sich der 32 Jahre alte Brasilianer im Mittelfeld den Ball, dann bediente er mit einem Traumpass Antun Labak zum wichtigen zweiten Treffer. Krönen konnte Franklin seine Leistung mit dem herrlichen Tor zum 4:2, als er Hoogma vernaschte und für die Vorentscheidung sorgte. Spielwertung: 2 Bälle ( von 4 möglichen) Kommentar:
Taktik:
Hamburger SV
Cottbus vor der Rettung
Frank Pagelsdorf (Trainer Hamburger SV):
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dpa meldet: Energie Cottbus gelingt Befreiungsschlag
Cottbus (dpa) - Dem FC Energie Cottbus ist am Samstag mit einem 4:2 (2:1) über den Hamburger SV der ersehnte Befreiungsschlag gelungen. Mit dem zehnten Heimsieg der Premieren-Saison wahrte der Außenseiter aus der Lausitz seine Chancen auf den Bundesliga- Klassenerhalt, den ihm vor Saisonbeginn kaum jemand zugetraut hatte. Am kommenden Samstag können die Cottbuser nun aus eigener Kraft bei 1860 München die Überraschung perfekt machen. Für den HSV riss hingegen eine Serie nach zehn Spielen ohne Niederlage. Stimuliert durch eine vom Verein für den Klassenerhalt ausgelobte Prämie von bis zu 100 000 Mark pro Spieler und angefeuert von 20 000 Fans im fast ausverkauften Stadion kam die Lausitzer Multi-Kulti- Truppe mit dem Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, gut zurecht und erzielte bereits nach 40 Sekunden die schnelle Führung. Spielmacher Vasile Miriuta, der vor der Partie durch seine Verhandlungen mit dem HSV für einige Unruhe gesorgt hatte, platzierte den ersten Eckball genau auf den Kopf von Faruk Hujdurovic, der damit HSV-Ersatzkeeper Mathias Schober keine Chance ließ und zu seinem ersten Bundesliga-Tor kam. Bei den Gästen fehlte der zu Saisonende nach Leverkusen abwandernde Stammkeeper Hans-Jörg Butt, der akute Leistenprobleme beklagte. Das 2:0 für Energie besorgte der Kroate Antun Labak (23.), der von Franklin mit einem schönen Pass freigespielt wurde. Die Hamburger versteckten sich aber nicht und hatten durch Sergej Barbarez (21., 33.) gute Möglichkeiten zu einem Treffer, ehe der Bosnier fünf Minuten vor der Pause nach einer flache Eingabe von Roy Präger den Anschluss herstellte. Die Cottbuser, die in der Rückrunde in bislang 15 Spielen zehn Mal ohne Treffer geblieben waren, gingen auch in der zweiten Hälfte mit großem kämpferischen Engagement zur Sache und setzten die Anweisung ihres Trainers Eduard Geyer um, «die letzten Reserven herauszukitzeln und mehr als 100 Prozent zu geben». Gleich nach Wiederanpfiff stellten sie den alten Abstand wieder her: Nach einem Foul von Milan Fukal an Labak verwandelte Miriuta den Elfmeter zum 3:1 (51.), nachdem er sich in der Vorwoche in Rostock noch vor dem Gang zum ominösen Punkt gedrückt hatte. Doch auch nach dem 11. Saisontreffer des ungarischen Spielmachers zog noch keine Ruhe in der Abwehr ein, so dass der nach einem Feldverweis gegen Kaiserslautern vom DFB-Sportgericht begnadigte Barbarez mit seinem 21. Saisontor (54.) die Hamburger wieder heranbrachte. Mit seinem beiden Toren hat der Bosnier nun wieder beste Chancen, Ebbe Sand vom FC Schalke 04 die Torjägerkanone für den besten Schützen der Saison abspenstig zu machen. Für die Entscheidung sorgte wenig später Franklin mit einem halbhohen Schuss aus knapp 20 Metern, bei dem Schober abermals machtlos war (62.). Der emotionsgeladene Brasilianer wird den Lausitzern in München auf Grund der fünften gelben Karte nicht zur Verfügung stehen. |
kicker meldet:
In einem fast ausverkauften Stadion der Freundschaft musste Energie Cottbus das Spiel gewinnen, um sich im Kampf gegen den Abstieg eine gute Ausgangsposition für den letzten Spieltag zu sichern. Trainer Eduard Geyer vertraute im Großen und Ganzen der Mannschaft die in der letzten Woche in Rostock 0:1 unterlegen war. Allein Wawrzyczek und Ilie mussten für Reghecampf und Labak weichen. Helbig begann dafür das Spiel im Mittelfeld. Beim Hamburger SV fehlte überraschend Torhüter Butt, für den Schober ins Team rückte. Auch Kovac stand wieder in der Startelf. Für ihn musste Panadic weichen und Ujfalusi rückte auf seine angestammte Abwehrposition zurück. Energie Cottbus erwischte gegen die schläfrigen Hamburger einen Traumstart. Eine Ecke von Miriuta konnte Hujdurovic unbedrängt in Schobers Gehäuse köpfen. Auch in den folgenden Minuten dominierten die Cottbuser das Spiel. Erst nach zehn Minuten erwachte der HSV aus seinem Tiefschlaf. Fukal hatte nach einer Ecke eine Kopfballchance. Doch damit hatten die Hamburger ihr Pulver bereits wieder verschossen. Energie Cottbus zog sich in eine verstärkte Abwehr zurück, blieb aber mit Kontern stets gefährlich. Nach einem Ballverlust von Barbarez im Mittelfeld konnte dann Cottbus in der 23. Minute erneut jubeln. Franklin schnappte sich das Leder und bediente Labak in zentraler Position mit einem Traumpass. Dieser umkurvte in aller Ruhe den aus seinem Tor gelaufenen Schober und schob den Ball unbedrängt zum 2:0 ein. Bis zur Halbzeit kontrollierte Energie Cottbus das Spiel nach Belieben. Allerdings machte es der HSV den Ostdeutschen auch nicht gerade schwer, das Spiel zu beherrschen. Doch in der 40. Minute konnte sich Präger endlich einmal auf dem rechten Flügel durchsetzen und den Ball flach in die Mitte flanken. Da setzte sich Barbarez gegen zwei Cottbuser Verteidiger durch und schoss aus 6 Metern unhaltbar für Piplica ein. Cottbus steckte den Schock jedoch zunächst weg und kam mit der Führung in die Pause. Mit etwas mehr Spielfreude als in den ersten 45 Minuten kam der HSV aus der Kabine. Die Hamburger versuchten Cottbus von Beginn an mehr unter Druck zu setzen. Doch die kalte Dusche ließ nicht lange auf sich warten. Reghecampf zog eine Flanke vor das HSV-Tor, wo sich Fukal und Labak im Kampf um den Ball beharkten. Beide kamen zu Fall und Schiedsrichter Jansen pfiff Elfmeter. Miriuta verwandelte glücklich, da Torwart Schober noch mit den Fingerspitzen am Ball war. Doch jetzt war der HSV endlich wach und schlug sofort zurück. Mahdavikia spielte mit einem Steilpass Barbarez in den Lauf, der den Ball mit einem Heber über den herausstürzenden Piplica ins Tor beförderte. Doch Energie Cottbus ließ sich in keiner Weise schockieren und profitierte in der 62. Minute von einem weiteren Abwehrfehler der Hamburger. Miriuta spielte Franklin im Strafraum an, der den heute völlig indisponierten Hoogma mit einer einfachen Körperdrehung stehen ließ und alleine vor Schober stand. Franklin vollendete mit einem satten Schuss ins rechte obere Toreck. Daraufhin zog sich Cottbus fast völlig in die Defensive zurück, was dem Hamburger SV ein deutliches spielerisches Übergewicht verschaffte. Die großen Torchancen für die Hamburger blieben jedoch, abgesehen von Distanzschüssen von Töfting, aus. Cottbus kontrollierte bis zum Schlusspfiff das Geschehen und brachte die wichtigen drei Punkte nach Hause. Ein Sieg, der für den FC Energie Cottbus vielleicht mehr wert ist als nur drei Punkte. Nach den Niederlagen von Unterhaching und Frankfurt war dieser Sieg ein Meilenstein Richtung Klassenerhalt. Bedenklich allerdings die Vorstellung des Hamburger SV, der über weite Strecken des Spiels lustlos und verschlafen wirkte. Mit dieser Einstellung hatten die HSV-Profis gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Cottbuser keine Chance. Chancenverhältnis: 8:6
Personal: Bei Energie standen Reghecampf und Labak in der Anfangsformation für Ilie (fristlos entlassen) und Wawrzyczek (Bank). Schober hütete das Tor des HSV für Butt (Leisten-Probleme), Kovac kehrte nach ausgeheilter Verletzung ins Team zurück für Panadic (Kniekehlen-Reizung). Taktik: Geyer setzte diesmal auf einen Dreier-Angriff, wobei im Rückwärtsgang Labak und Helbig gegen Fukal und Hollerbach absicherten. Akrapovic kümmerte sich um Heinz. Der HSV setzte auf eine Vierer-Abwehr-Kette, wobei die Cottbuser Spitzen übergeben wurden. Kovac nahm sich Miriuta an, Töfting spielte gegen Latoundji. Barbarez spielte in der zentralen Spitze, Präger und Mahdavikia wechselten ständig die Seiten. Spielverlauf: Hujdurovics Kopfballtor war die Initialzündung. Danach spielten die Cottbuser befreit auf. Die HSV-Vierer-Abwehr-Kette wackelte bei den Energie-Kontern bedenklich. Barbarez war es zu verdanken, dass die Hamburger zwei Mal den Anschluss schafften. Nach dem dritten Zwei-Tore-Rückstand fehlten ihnen die Spannkraft und die Ideen. Auch die Einwechslung neuer Offensivkräfte mit Yilmaz und Bester änderte nichts. Schon (zu) zeitig fanden sich die Norddeutschen mit der Niederlage ab. Den Cottbusern war dagegen kein Weg zu weit und kein Zweikampf zu viel. Latoundji steigerte sich enorm, trieb die Bälle ständig nach vorn, Miriuta setzte wenn nötig die Ruhepunkte. Bei Labak und Franklin blitzte die alte Gefährlichkeit auf. Fazit: Die Cottbuser erkämpften und erspielten sich auch den Sieg
mit Leidenschaft und Hingabe, bewiesen Nervenstärke. Beim HSV dagegen
blieben zu viele unter ihrem Leistungsvermögen.
Höhepunkte des Spiels:
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