Bundesliga 2001/2002, 13. Spieltag, Samstag,
17.11.01 um 15:30 Uhr in der AOL Arena bei schmuddeligen 11 Grad C (bevor
die Zuschauer ins Stadion strömten übrigens nur 8 Grad ;-) )
Hamburger SV - FC Schalke 04 0:0 (0:0) Heute war ich ausnahmsweise mal wieder sehr früh im Stadion, denn es stand eine Supporters Club – Sitzung an. Und leider war diese Versammlung auch interessanter und „sehenswerter“ als das nachfolgende Spiel. Wenn das nicht schon alles sagt.... Daher will ich sogar ein paar Worte zu der Sitzung sagen. Es standen
keine Wahlen an und so konnte man eigentlich davon ausgehen, daß
auch sonst nicht viel passiert.
Da muß ich ihm auch Recht geben. Allerdings teile ich nicht seine Meinung, daß es mir den sportlichen Niedergang wert wäre, die Vermarktung/Entfremdung zu beenden. Ich kann mit Kommerz und einem gewissen Maß an Entfremdung leben, so lange es Grenzen gibt. Für mich sind diese noch nicht überschritten. Trotzdem war sein Beitrag hochinteressant und intelligent vorgetragen und lieferte die Vorlage für weitere Diskussionen. Ein weiterer Redner (aus Ostwestfalen) ging auf den Beitrag ein und meinte, daß dieses Rad der Zeit nicht zurückzudrehen sei und auch Herr Hackmann sowie Peter Krohn nahmen noch Stellung dazu. Insgesamt ein wirklicher interessanter Vormittag, der durch das Spiel hätte gekrönt werden sollen. Wohlgemerkt „sollen“. Die Aufstellung war schon nicht sehr verheißungsvoll. Da trat schon wieder Panadic in der Abwehr an und Ujfalusi dafür davor. Außerdem im Mittelfeld Töfting, Albertz, Hollerbach und Maltritz und im Sturm dann Meijer und Barbarez. Also vollkommen ohne Außenstürmer, wie auch schon in München. Insgesamt waren Aufstellung und leider vor allem auch die Einstellung der Mannschaft viel zu defensiv. Es wurde von HSV-Seite aus nie richtig nach vorne gespielt. Einen vernünftigen Spielaufbau gab es beim HSV überhaupt nicht zu sehen. Es war niemand da, der das Spiel an sich riss und es gab auch praktisch keine sehenswerten Spielzüge. Schalke hatte Torchancen, aber war dabei auch nicht gut im Spiel. Allerdings besser als der HSV. Unsere Mannschaft wurde mit einem deftigen Pfeifkonzert in die Halbzeit verabschiedet. Und das hatten sie sich auch redlich verdient. Zur zweiten Halbzeit gab es leider keine Wechsel und auch das Spiel wechselte nicht. Allerdings fand ich auch Schalke zunehmend schlechter. Es entwickelte sich immer mehr zum Spiel Not gegen Elend. Es gab zwar durchaus mal Torchancen (vornehmlich für Schalke), aber insgesamt war das von beiden Seiten zu wenig. Allerdings muß man das natürlich hauptsächlich der Heimmannschaft vorwerfen. Wir taten viel zu wenig, um jemals eine Chance zu haben, dieses Spiel zu gewinnen. Schalke muß sich m.E. den Vorwurf gefallen lassen, nicht erkannt zu haben, daß man heute sehr leicht zu einem Auswärtssieg hätte kommen können, wenn man etwas mutiger auf Sieg spielt. Durch die bisherigen anderen Ergebnisse in der Bundesliga werden wir nicht abrutschen, aber es besteht starker Grund zur Sorge. Der HSV spielt in den letzten 3 Spielen überhaupt nicht mehr vernünftig nach vorne. Außerdem klappt es offensichtlich auch nicht mit der Aufstellung ohne Außenstürmer. Da nützt es wenig, daß Jara offenbar eine Aufstellung sucht, in der Albertz die für ihn perfekte Position im halblinken offensiven Mittelfeld spielen kann. Nach der abermals äußerst bescheidenen Leistung mache ich mir große Sorgen für die kommenden Spiele, denn es gibt ja auch keine Verletzten, die dem HSV-Spiel dringend fehlen. Für das nächste Spiel in Leverkusen braucht man sich wohl realistisch überhaupt keine Hoffnungen zu machen und ich hoffe nur, daß da nicht wieder die Mauertaktik aufgefahren wird; allerdings würde ich wetten, daß es so sein wird. Meine Spielerbewertung: Pieckenhagen: Der einzige Spieler, der zu 100 % überzeugen konnte. Sicherer Rückhalt, der heute Garant für das „zu null“ war: Note 2+ Hoogma: unauffälliger und wieder zurückgezogener als zuletzt. Kann ihn wirklich nur schlecht einschätzen: Note 3- Panadic: Man möge mir verzeihen, aber ich bekomme schon leichte „Kotzkrämpfe“, wenn „Mr. Ungelenk“ wieder mitspielen darf. Ich halte ihn für einen der sympathischten HSV-Spieler, aber das nützt mir auf dem Feld nur wenig. Er hat allerdings heute nicht all zu viel falsch gemacht: Note 4 Hertzsch: war für mich der beste Feldspieler des HSV. Sehr viele Zweikämpfe gewonnen und sehr konzentriert. Note 2 Ujfalusi: Sorry, aber das war deutlich zu wenig. Er versteckt sich viel zu sehr und machte nichts aus seinen Fähigkeiten: Note 4- Maltritz: wirkt auf mich oft etwas überfordert, wenn er denn überhaupt mal auffällt. Fällt überhaupt bestenfalls mal in der Defensive auf. Zu wenig für einen Mittelfeldspieler: Note 5 Töfting: Ohne jede Bindung zum Spiel. Wurde völlig zu Recht, aber viel zu spät ausgewechselt: Note 5 Hollerbach: spielte zumindest seinen gewohnten Stiefel herunter: Note 4+ Albertz: Ich will es mal so sagen: Es gefiel mir zumindest besser als bei seinen bisherigen Einsätzen vor der Verletzung. Allerdings trotzdem meilenweit entfernt von einer „Chef-Rolle“ auf dem Feld: Note 3- Barbarez: auch vollkommen ohne Bindung zu seinen Mitspielern. Lief oft falsch und war vollkommen torungefährlich: Note 5- Meijer: War für die Aufstellung ohne Außen m.E. ohnehin der falsche Mann. Wieder mal nur Kampf, aber überhaupt keine Szenen, die ihn als Stürmer identifizieren konnten: Note 5 Schiri Fröhlich: wirkte teilweise etwas gediegen in seinen Entscheidungen, aber letztendlich nichts entscheidendes zu pfeifen. Ach nee, eigentlich hätte er m.E. einen Elfer für Schalke geben müssen. Aber Scchalke wollte ja auch gar nicht so recht gewinnen..... |
Mailt mir
auch Euren Kommentar.
Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
Sport1 meldet:
TORE: - GELBE KARTEN
FC Schalke 04: Jörg Böhme (72.), Jiri Nemec (74.), Michael Büskens (78.) SCHIEDSRICHTER : Lutz Michael Fröhlich
AUFSTELLUNG
FC Schalke 04: Oliver Reck, Tomasz Waldoch, Nico van Kerckhoven, Andreas
Möller, Tomasz Hajto, Jörg Böhme, Gerald Asamoah, Marco
van Hoogdalem, Sven Vermant, Jiri Nemec, Ebbe Sand
FC Schalke 04: Youri Mulder für Sven Vermant (67.), Michael Büskens für Jörg Böhme (76.), Niels Oude Kamphuis für Gerald Asamoah (90.)
Man fühlte sich fast an alte HSV-Zeiten unter Ex-Trainer Frank
Pagelsdorf erinnert, als Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich in der
ausverkauften AOL-Arena zum Pausentee bat. Ein gellendes Pfeifkonzert der
55.400 Zuschauer begleitete die Spieler in die Kabine.
Der "Jara-Effekt" ist schon nach fünf Spielen verflogen.
Optimismus vor dem Spiel
Pieckenhagen hält Punkt fest
Immerhin "zu Null" gespielt
Meijer flüchtet sich in Galgenhumor
Glauben versetzt Berge
Aber Glauben versetzt ja bekanntlich Berge...
Fakten:
Wieder kein Auswärtstor
Diesmal ohne Tor
0:0 Premiere
Schlaglichter:
Möller kurbelte Spiel an
Ebbe fehlt nur noch das Glück
Albertz und Töfting nicht zu sehen
Dem Torjäger fehlt der Riecher
Trainer Kurt Jara (Hamburger SV):
Topspieler: Martin Pieckenhagen (Hamburger SV)
Spielwertung: 1 Ball (von 4)
Schalke 04:
|
kicker meldet:
Mit 0:3 hatte der HSV vor der Länderspielpause bei den Bayern verloren, für Coach Kurt Jara dennoch kein Grund für große Umstellungen. Jörg Albertz kehrte nach langer Verletzungspause (Leisten-OP) ins Team zurück, für ihn musste Groth weichen. Im Sturm kam diesmal Erik Meijer an Stelle des Tschechen Marek Heinz zum Zuge. Auf Schalker Seite stellte Trainer Stevens seine Mannschaft trotz eines 3:1-Sieges gegen Köln um. Asamoah rückte für Mulder in die Sturmspitze, Vermant nahm seine Position auf der rechten Außenbahn ein. Kmetsch musste für van Hoogdalem weichen. Damit schickte Stevens die gleiche Elf wie auch beim 0:0 in Kaiserslautern vor drei Wochen aufs Feld. Nicht nur die Schalker Aufstellung war somit die gleiche wie in Kaiserslautern, auch das Ergebnis war identisch: Das erste Mal in der Bundesliga-Geschichte trennten sich der HSV und Schalke 04 mit 0:0. Vor allem die Norddeutschen verrieten über die gesamte Spielzeit erhebliche Probleme im Spielaufbau, vor dem Tor kamen die Hamburger kaum einmal aussichtsreich zum Torschuss. Jörg Albertz war nach seiner Rückkehr nicht in der Lage, dem Spiel seiner Mannschaft Impulse zu verleihen. Ebbe Sand vergab in der 19. Minute die beste Chance der ersten Halbzeit, als er freistehend an Pieckenhagen scheiterte. Der HSV kam im gleichen Zeitraum zu keinerlei nennenswerten Gelegenheiten. Es entwickelte sich eine bewegungsarme Partie, in der sich das Geschehen jeweils 20 Meter links und rechts der Mittellinie abspielte. Sowohl Sand und Asamoah, als auch Meijer und Barbarez agierten zu statisch, die jeweiligen Abwehrreihen dagegen waren gut organisiert. Ein durchdachter Spielaufbau kam so nicht zu Stande. In Durchgang zwei wurde es nur kurz etwas munterer, nach einer Stunde Spielzeit verfielen beide Teams wieder in den alten Trott. Die beiden besten Chancen nach der Pause hatten Asamoah für Schalke und Meijer für den HSV, die beide Pech hatten, dass ihre Schüsse am Innenpfosten landeten. Hauptproblem auf beiden Seiten war, dass die Akteure zu oft versuchten, ihre vermeintlich besser postierten Nebenleute zu bedienen, anstatt es selber zu versuchen. Regelmäßig stand diesen Abspielen ein gegnerisches Abwehrbein im Wege. Vor allem Oliver Reck verlebte so beschäftigungsarme 90 Minuten. Wenn überhaupt, wären es die Schalker gewesen, die dank einer etwas engagierteren Leistung den Sieg verdient gehabt hätten. Sand und Möller vergaben in den Schlussminuten den Sieg. Viele der rund 55.000 Zuschauer verließen die AOL-Arena schon Minuten vor dem Abpfiff, zu enttäuschend war der Auftritt der gastgebenden Hamburger. Schlusspfiff
|
dpa meldet:
Der FC Schalke 04 kann seinen HSV-Komplex einfach nicht ablegen. Trotz einer desolaten Leistung des Hamburger SV kam der Revierclub nicht über ein 0:0 hinaus. Die Hanseaten blieben damit auch im zehnten Spiel in Folge gegen ihren Lieblingsgegner ungeschlagen. In der erstmals in dieser Saison mit 55 300 Zuschauern ausverkauften AOL-Arena hatten die Gäste eindeutig mehr vom Spiel und die besseren Torchancen. «Ich kann mit dem Unentschieden schlecht leben, weil wir die bessere Mannschaft waren», sagte Rudi Assauer. «Normalerweise geht man hier als Sieger vom Platz», meinte der Manager des Pokalsiegers. Entgegen der Ankündigung von HSV-Coach Kurt Jara, offensiv in die richtungweisende Partei zu gehen, begannen die Gastgeber verhalten und ohne Leidenschaft. Nach sechs Wochen Verletzungspause fand Rekordeinkauf Jörg Albertz bei seinem Comeback nur schwer ins Spiel. Der für 9,5 Millionen Mark verpflichtete Mittelfeldakteur konnte keine entscheidenden Impulse nach vorn setzen und wurde eine Viertelstunde vor Ende ausgewechselt. «Wir haben Probleme mit dem Spiel nach vorne. Diese Defizite müssen wir abstellen», meinte Jara, der dem Vizemeister die besseren Chancen attestierte. Im Verlauf der ersten Hälfte bekam Schalke immer mehr Spielanteile und verbuchte zwingende Tormöglichkeiten. In der 19. Minute hatte Ebbe Sand eine hundertprozentige Chance auf dem Fuß, scheiterte aber freistehend vor Keeper Martin Pieckenhagen, der eine gute Partie spielte. Bundesliga-Torschützenkönig Sand, der ebenso wie Sergej Barbarez erst ein Tor in dieser Spielzeit schoss, vergab auch in der 33. Minute. Mittelfeldmotor Andreas Möller, der gerade seinen Vertrag verlängert hat, schlenzte fünf Minuten später in die Arme des HSV-Schlussmannes. Die erste gute Möglichkeit bot sich für die Hanseaten erst in der 59. Minute, als Schalkes Torhüter Oliver Reck eine Flanke von Bernd Hollerbach nicht festhalten konnte. Stürmer Erik Meijer setzte den Nachschuss an den Pfosten. Jara setzte ab der 67. Minute mit der Einwechslung von Roy Präger auf drei Spitzen, doch auch diese taktische Maßnahme brachte keine Belebung. Zwei Minuten vor Ende der einseitigen Begegnung vergab Möller den Führungstreffer. Der Schalker hatte schon in der 51. Minute bereits zum Torjubel angesetzt, doch Schiedsrichter Fröhlich entschied berechtigt auf Abseits. |