Bundesliga 2001/2002, 16. Spieltag, Samstag,
08.12.01 um 15:30 Uhr im Dortmunder Westfalenstadion
BVB 09 Dortmund - Hamburger SV 1:0 (0:0) Ich habe das Spiel nicht live im Stadion gesehen. Die letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit habe ich auf premiere live gesehen und die 2. Halbzeit später als Aufzeichnung. Ein genaues Urteil möchte ich danach aber nicht fällen. Trotzdem ist klar, daß der HSV in Dortmund gut mitgespielt. Selbst mein "Lieblingsmoderator" Marcel Reif konstatierte einen glücklichen Sieg der Borussen und einen sehr guten HSV. Ich hoffe, daß das Team trotz der Niederlage Mut schöpft aus dieser Leistung und nun die beiden Heimspiele vorm Jahresende siegreich gestalten kann. |
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Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
Sport1 meldet:
TORE : 1:0 Lars Ricken (50.) GELBE KARTEN
SCHIEDSRICHTER : Dr. Helmut Fleischer
AUFSTELLUNG
Hamburger SV: Martin Pieckenhagen, Milan Fukal, Tomas Ujfalusi, Jörg Albertz, Marcel Maltritz, Stig Töfting, Roy Präger, Sergej Barbarez, Bernd Hollerbach, Collin Benjamin, Erik Meijer WECHSEL
Hamburger SV
Dortmund bleibt Bayer-Verfolger Nummer eins
BVB stellt neuen Vereinsrekord auf
Sammer erneut nicht zufrieden
"Das war sicher kein Spiel aus der Feinkostabteilung"
Lehmann überragend
"Wir kommen da unten wieder raus"
Fakten:
HSV – trotz gutem Spiel, historisch schlecht
Reuter - der kleine Kaiser
Sammer vertraute auf Sieger-Elf
Schlaglichter:
Faire Borussen
Toptorjäger ausgeschaltet
Ricken hat einen Lauf
Wörns legte auf
Matthias Sammer (Trainer Borussia Dortmund):
Kurt Jara (Trainer Hamburger SV):
Topspieler: Jens Lehmann (Borussia Dortmund)
Spielwertung: 3 Bälle (von 4) Kommentar:
Taktik
Hamburger SV:
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kicker meldet:
Die Anfangself der Dortmunder Borussia wies im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Kopenhagen im UEFA-Cup unter der Woche drei Änderungen auf. Die international wegen Sperre (Koller), Verletzung (Amoroso) bzw. noch fehlender Spielberechtigung (Ewerthon) zum Zuschauen verurteilte Stammformation im Angriff spielte wieder von Beginn an. Reuter kam, wie vor einer Woche im Bundesligaspiel in Köln (0:2), im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Für diese vier Spieler mussten Oliseh, Sörensen, Herrlich und Heinrich auf die Bank weichen. HSV-Trainer Kurt Jara vertraute auf die Mannschaft, die den FC St. Pauli am vergangenen Sonntag mit 4:3 bezwang. Einzig Maltritz rückte in die Innenverteidigung für Hertzsch. Die Dortmunder, die mit ihrem klassischen 2-5-3-System agierten, hatten erhebliche Probleme gegen die, im gut gestaffelten 4-4-2 stehenden, Hanseaten zu erspielten Tormöglichkeiten zu kommen. Zwingender wirkten zunächst sogar die Gäste, die aus ihrer defensiven Grundhaltung geschickte und schnelle Vorstöße vortragen konnten. In der ersten Hälfte gelang es dem BVB deshalb nur selten einmal seine gefürchtete Offensivmaschinerie gefährlich in Gang zu setzen. Der am Boden oftmals behäbig wirkende Koller scheitere hierbei jedoch zwei Mal am gut aufgelegten HSV-Keeper Pieckenhagen (11. und 45. Minute). Immer wieder konnten dagegen die Gäste über außen, wo der BVB im Abwehrverhalten nicht sicher wirkte, druckvoll in Richtung Tor von Jens Lehmann kommen. So wie in der 12. Minute, als Meijer diesen ausspielen konnte, sein Ball aber gerade noch von Reuter vor der Torlinie geklärt wurde. Meist aber konnten die Hamburger durch ihre robuste Abwehrkette, vor der auch die vier Mittelfeldspieler häufig tief in der eigenen Hälfte standen, die meisten Angriffsbemühungen der Dortmunder schon im Keim ersticken und zwangen Reuter und die beiden Brasilianer Dede und Evanilson auf den Außenpositionen des BVB des öfteren, die beiden Innenverteidiger in der Abwehr zu unterstützen. Metzelder musste nach der Pause mit Verdacht auf Nasenbeinbruch in der Kabine bleiben. Kohler ersetzte ihn. Die Hamburger starteten ähnlich stark wie in der ersten Hälfte, Barbarez konnte eine gute Gelegenheit in der 47. Minute nicht nutzen. Dies sollte sich rächen: Nur vier Minuten später kam nach einer Ecke der Ball aus dem Getümmel im Strafraum vor Pieckenhagen vor die Füße von Wörns, der sofort abzog. Ricken vor dem Tor fälschte den Ball unhaltbar zur Führung für die Sammer-Schützlinge ab. Der HSV zeigte sich auch nach dem Rückstand nicht geschockt. Sie versuchten durch eine etwas offensivere Orientierung, Druck auf die Dortmunder Defensive zu erzeugen, was zum Teil auch gelang. Der Gastgeber kam daher zwar zu etwas mehr Raum, den der HSV allerdings weiterhin gut verteidigte. Die Folge davon war zwar ein etwas offeneres Spiel, indem aber Torgelegenheit dennoch selten waren. Erst gegen Ende der Partie, als die Hamburger die Abwehr immer mehr vernachlässigten, konnte Dortmund gefährlich kontern. Der eingewechselte Heinrich vergab in der 80. Minute eine Riesenchance, als es ihm nicht gelang, einen Kopfball aus circa drei Metern freistehend vor Pieckenhagen im Tor unterzubringen. Beinahe rächte sich dies im direkten Gegenzug, weil Präger mit einem schönen Distanzschuss Lehmann zu einer Glanzparade zwang. Auf Grund der kämpferisch tollen Leistungen beider Mannschaften,
wäre auch eine Punkteteilung nicht unverdient gewesen. Letztlich ging
der Sieg von Borussia Dortmund aber in Ordnung, wenn er auch etwas unglücklich
für den gut mitspielenden Hamburger SV war. Der Gastgeber hatte, trotz
einiger Probleme mit der starken Hamburger Defensive vor allem in der ersten
Halbzeit, die etwas klareren Einschussgelegenheiten, während der Gast
zwar auch frech nach vorne spielte, aber – außer bei Standardsituation
– im Abschluss zu ungefährlich war.
Chancenverhältnis: 7:7
Taktik: Überwiegend klares Positionsspiel bei den Gästen hatte die Folge, dass sich bei der Borussia in der Regel Wörns mit Barbarez und Metzelder (später Kohler) mit Meijer beschäftigten. Evanilson und Dede rückten nur bei Hamburger Offensivaktionen ein, um sich bei eigenem Ballbesitz schnell zu lösen und nach vorn abzusetzen. Für die Konstruktion der Dortmunder Angriffe zeichneten vornehmlich Rosicky und Ricken verantwortlich, der aus einer defensiveren Rolle im halblinken Mittelfeld seine Kreise zog. Hamburg postierte zwei Viererreihen, die in der Abwehr auf einer Linie und im Mittelfeld gestaffelt formiert wurden - in der Zentrale (Töfting, Albertz) mit zwei eher rückwärts orientierten Kräften, auf den Außen (Benjamin, Präger) mit zwei Antreibern. Sobald sich Dortmund in der Vorwärtsbewegung befand, orientierte sich auch Barbarez nach hinten, half mit, das Spielfeld klein zu halten und den Kombinationsfluss des BVB wirkungsvoll einzudämmen. Analyse: Klug gestaffelte Hamburger auszumanövrieren, geriet zu einem taktisch schwierigen Unterfangen. Leichtfertige Ballverluste (Rosicky), Tändeleien (Dede) oder Patzer im Aufbau (Reuter, Metzelder) verurteilten viele, ohnehin umständlich angelegte Angriffe zu einem vorzeitigen Scheitern. Allein Ewerthon, dieser ständige Unruheherd, und Ricken stifteten Verwirrung in Reihen einer HSV- Formation, die die Borussia nach dem Rückstand mit hohem Aufwand massiv bedrängte, und mehrfach (Fukal, Albertz, Präger) am Ausgleich schnupperte. Doch dagegen legte Lehmann mit prächtigen Paraden unübersehbar sein Veto ein. Fazit: Hamburg machte nie Anstalten, sich im Westfalenstadion zu verstecken
und war immer gleichwertig, freilich ohne dafür angemessen belohnt
zu werden.
Das Spiel im Ticker:
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dpa meldet:
BVB weiter im Aufwind: Glückliches 1:0 über den HSV Dortmund (dpa) - Der Höhenflug von Borussia Dortmund hält an. Vier Tage nach dem Einzug in das UEFA-Cup-Achtelfinale kam die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer zu einem glücklichen 1:0 (0:0) über den Hamburger SV. Mit dem sechsten Punktspielsieg in Folge stellte der BVB nicht nur einen neuen Vereinsrekord auf, sondern untermauerte seine Titelambitionen. Vor 67 500 Zuschauern sorgte Torschütze Lars Ricken (50.) im letzten Heimspiel des Jahres für glänzende Stimmung bei den BVB-Fans, die bei nur zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen noch immer auf die Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga hoffen dürfen. Für den HSV war es trotz einer vor allem in der zweiten Halbzeit starken Leistung bereits die fünfte Auswärtsschlappe. Der bis auf die Dauerverletzten Giuseppe Reina und Otto Addo in Bestbesetzung angetretenen Borussia war das neu erworbene Selbstvertrauen zu Spielbeginn deutlich anzumerken. Beflügelt vom Einzug ins UEFA-Cup-Achtelfinale am Dienstag suchte sie ihr Glück in der Offensive. Folgerichtig erspielte sich der BVB zwar deutliche Feldvorteile, aber keineswegs mehr Chancen. Bis auf eine Möglichkeit durch Jan Koller, der mit einem Schuss aus zwölf Metern (11.) an HSV- Torhüter Martin Pieckenhagen scheiterte, hielt die zuletzt löcherige Gäste-Abwehr dem Druck stand. Beinahe wäre sogar der HSV, der noch auf die beiden Neuzugänge Kim Christensen und Raphael Wicky verzichten musste, in Führung gegangen: Einen Schuss von Angreifer Erik Meijer musste BVB-Mittelfeldspieler Stefan Reuter auf der Linie klären (11.). Die an Torchancen arme Partie gewann erst kurz vor der Pause an Unterhaltungswert. So klärte Hollerbach (28.) in letzter Sekunde gegen den einschussbereiten BVB- Torjäger Marcio Amoroso und lenkte Keeper Pieckenhagen gegen Jan Koller zur Ecke. Nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein rassiges Bundesligaspiel. Obwohl der HSV bei einem Schuss von Sergej Barbarez (47.) der 1:0- Führung zunächst näher war, schlug der BVB bei seiner ersten Möglichkeit in der zweiten Halbzeit zu. Einen Schuss von Christian Wörns fälschte Lars Ricken ab und nahm der Borussia mit seinem fünften Saisontor den Druck. Doch die von Trainer Sammer erhoffte Signalwirkung blieb aus. Statt der Borussia gewann der HSV an Sicherheit und erspielte sich durch Milan Fukal (51./58.) und Jörg Albertz (54.) glänzende Torchancen. Nur mit viel Glück und einem starken Schlussmann Jens Lehmann überstand der BVB die Schlussoffensive der Gäste. |