Bundesliga 2001/2002, 30. Spieltag, Samstag, 06.04.02, 15:30 Uhr in der Gelsenkirchener Arena auf Schalke bei strahlendem Sonnenschein (wovon man da ja nicht viel merkt) und ca. 10 Grad C.

FC Schalke 04 - Hamburger SV 2:0 (2:0)

Erstmals die großartige, unglaubliche, einzigarte und kolossale Arena auf Schalke zu betreten – war schon ein unvergeßliches Erlebnis!!!

Nee, eigentlich nicht wirklich. Natürlich muß ich zugeben, daß ich es wohl auch gar nicht wollen würde, daß es mir besser gefällt als unser Stadion, aber es hat mir wirklich auch nicht besser gefallen. Ja, die Randbebauung sowie der Ausbau der Gänge ist wesentlich besser gelungen. Aber dafür hat das Stadion ja auch annähernd das Doppelte unserer Arena gekostet. Und das was wirklich zählt, nämlich der Stadioninnenraum, gefällt mir auf Schalke wirklich null besser. Eigentlich sogar schlechter, weil ich die Unterteilung in 3 Ränge wesentlich günstiger finde als in nur 2. Und auch die Stimmung fand ich eher enttäuschend. Da war für mich nur wenig zu hören. Angeblich Jumbo-Jet-Lautstärke beim Torjubel ? Das war ganz normal, wie es überall ist. Einzig als mal kurzzeitig das GANZE Stadion „Schaaalke, Schaaaalke“ rief, war es wirklich laut. Aber das war dann auch die Ausnahme.

Die Erwartungen vor dem Spiel waren ja schon nicht sehr hoch von mir. Allerdings habe ich mich dann letztendlich doch wieder daruüber geärgert wie wir verloren haben. Ich denke nicht, daß Schalke so gut war, daß wir hätten verlieren müssen. Schalke haben sehr starke 10 Anfangsminuten und ein grober Abwehrschnitzer von uns gereicht. Dazwischen waren wir schon ganz gut dabei und hätten auch den Ausgleich erzielen können, aber oft mangelte es am letzten Pass und dann vor allem auch im Abschluß selbst.

Dann fiel jedenfalls das vollkommen unnötige 2:0 und das Spiel wurde im Grunde genommen langweilig. Schalke nudelte nur noch rum und tat keinen Schritt mehr als nötig und wir waren viel in Ballbesitz, aber leider meistenteils eher ungefährlich und im Team machten auch nur wenige den Eindruck als würden sie noch an eine Wende im Spiel glauben. Dabei hätte schon ein Tor das Ganze wieder hochinteressant machen können. 

Aber so ging es eben recht langweilig zu Ende. Naja, wir konnten uns noch etwas über Romeo ärgern, der mal wieder sogar beste Chancen vergab und über Schalke wundern, daß sie aus den teilweise guten Chancen nicht noch ein drittes Tor erzielten.

So ging dann ein eher langweiliges Spiel in einem schönen, aber auch nicht umwerfenden Stadion zu Ende und wir stehen seit nunmehr einer Stunde auf dem Parkplatz :-(

Schlimm war es aber auch nicht, denn es ging ja für uns nun eigentlich um nichts mehr. Ärgern kann ich mich dann ja wieder, wenn so eine Niederlage uns wirklick zurückwirft.

Meine Spielerbewertung:
Pieckenhagen: mindestens einmal sehr gut gehalten. Ansonsten bekam er ja auch nicht so viel auf den Kasten, wo er sich hätte auszeichnen können: Note 3

Hertzsch: unauffällig: Note 3

Hoogma: unauffällig: Note 3

Fukal: ein dicker Bock und einige Male etwas unglücklich: Note 4

Groth: Vor seinem Einsatz hatte ich ja wirklich Angst. In der Abwehr sah er gegen Böhme auch manchmal alt aus aber offensiv fand ich ihn anständig: Note 3

Ujfalusi: stand oft als Linksaußen bei unseren Angriffen. Ob das so seine Position ist ? Note 3

Maltritz: ihn zu sehen, bereit mir Unbehagen: Note 4

Albertz: Heute fand ich ihn ganz anständig. Er ist eben gehandicapt durch seine mangelnde Antrittsgeschwindigkeit: Note 3

Barbarez: heute hat er wirklich sehr wenig gezeigt. Insbesondere in der 2. Halbzeit kaum noch zu sehen: Note 4

Meijer: unauffällig: Note 3

Romeo: Im Spiel gefiel er mir eigentlich deutlich besser als zuletzt. Ärgerlich war allerdings, daß auch heute wieder mehrere Chancen vergab. Darunter auch wieder zumindest eine (für mich) 100 %ige: Note 3-

Schiri: Ich weiß nicht mal, wer es war. Hatte selten Entscheidendes zu pfeifen. Eigentlich gar nicht. Barbarez kann sich bei ihm bedanken, daß er nicht mit Gelb-Rot vom Feld mußte.  

Tabelle des Spieltages

Mailt mir auch Euren Kommentar.
Ich pinne ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch einstmals bewegte.



 
Sport1 meldet: 

TORE 
1:0 Emile Mpenza (8.)
2:0 Ebbe Sand (40.)

GELBE KARTEN 
FC Schalke 04: 
Hamburger SV: Milan Fukal (40.), Sergej Barbarez (48.)

SCHIEDSRICHTER :  Jörg Keßler 
ZUSCHAUER :  60,683 
DATUM :  06.04.02   15:30 Uhr 

AUFSTELLUNG 
FC Schalke 04: Oliver Reck, Nico van Kerckhoven, Andreas Möller, Jörg Böhme, Tomasz Waldoch, Marco van Hoogdalem, Emile Mpenza, Niels Oude Kamphuis, Marc Wilmots, Ebbe Sand, Gerald Asamoah

Hamburger SV: Martin Pieckenhagen, Ingo Hertzsch, Nico Jan Hoogma, Milan Fukal, Marcel Maltritz, Tomas Ujfalusi, Bernardo Romeo, Martin Groth, Jörg Albertz, Sergej Barbarez, Erik Meijer

WECHSEL 
FC Schalke 04:
Sven Vermant für Gerald Asamoah (23.)
Victor Agali für Emile Mpenza (66.)
Tomasz Hajto für Marco van Hoogdalem (82.)

Hamburger SV:
Marcel Ketelaer für Milan Fukal (53.)
Roda Antar für Marcel Maltritz (63.)
Kim Christensen für Erik Meijer (74.)
 

Schalke beendet Negativserie gegen HSV und bleibt auf Kurs 
Der FC Schalke 04 bleibt auch nach dem 30. Spieltag die beste Rückrundenmannschaft der Bundesliga und hält Kurs Richtung Champions League. 2:0 gewannen die "Königsblauen" gegen den Hamburger SV. Es war der erste Sieg der Schalker gegen die Hanseaten nach fünfeinhalb Jahren.
Der "Wundersturm" um den wiedergenesenen Emile Mpenza (8.) und Ebbe Sand (40.) lässt die Gelsenkirchener vom zweiten Einzug in die "Königsklasse" in Folge träumen. Hamburg dümpelt hingegen im Niemandsland der Liga herum und muss sogar um eine Teilnahme am UI-Cup bangen. 

Asamoah fällt verletzt aus
Einen Wermutstropfen hatte der souveräne Sieg für die "Königsblauen" aber doch. Nationalspieler Gerald Asamoah verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung schwer am Oberschenkel. Von einem Muskelbündelriss ist die Rede. Damit ist die Saison für Asamoah gelaufen und auch ein Einsatz bei der WM sehr fraglich.
Und trotzdem ist das Selbstbewusstsein der besten Rückrundenmannschaft dieser Spielzeit ungebrochen. "Asamoahs Ausfall ist kein Problem für die Mannschaft", versicherte Mpenza, der nach sieben Spielen Zwangspause endlich wieder im Schalke-Dress auflaufen konnte. "Das Team hat ja auch ohne mich bestanden." Obwohl: "Es ist sensationell gelaufen, ich war sofort auf 100 Prozent", freute sich der Belgier.

"Fußball von einer anderen Welt"
Wie wahr: S04 feierte den siebten Heimsieg in Serie. Zuletzt konnten die "Knappen" eine solch beeindruckende Serie vor 25 Jahren aufstellen. Besonders zufrieden zeigte sich Trainer Huub Stevens: "Wir sind traumhaft gestartet. Die ersten zehn Minuten waren wie Fußball von einer anderen Welt", schwärmte der Niederländer. Es war in seinem letzten Spiel als Schalke-Coach gegen die Norddeutschen erst der zweite Sieg.
Doch zu keinem Zeitpunkt konnte der HSV dem Prädikat Angstgegner gerecht werden. Schalke ließ vor ausverkauftem Haus den Ball locker und sicher laufen und erarbeitete sich viele gute Möglichkeiten. Die Gäste kamen nur gefährlich vors Tor von Oliver Reck, wenn es die Hausherren aufgrund eigener Patzer zuließen. Davon wollte Sergej Barbarez bei strahlender - und blendender - Sonne allerdings nichts gesehen haben: "Wir waren ganz klar besser in der ersten Halbzeit."

HSV wohl nicht das Zünglein an der Waage
Zwei Mal in Folge blieben die Hamburger nun ohne eigenen Treffer. Am 31. und 33. Spieltag folgen noch Heimspiele gegen Leverkusen und Dortmund. Bei einer Vorstellung wie in der Arena AufSchalke scheint der Spruch von Zünglein an der Waage jedoch überflüssig.
Während der HSV schwächelt, scheint der FC Schalke 04 für den Kampf um einen Champions-League-Platz gerüstet zu sein. Das sieht auch Mpenza so: "Platz drei schaffen wir hundertprozentig, aber auch Rang zwei ist noch drin."
21:2 Tore schossen die "Königsblauen" in der Rückrunde daheim. Zehn der letzten 13 Spiele wurden gewonnen. Ärgerlich nur, dass der Klub aus Gelsenkirchen der einzige in der Bundesliga-Geschichte ist, der mit einer solchen Rückrunde nach 30 Partien nicht Tabellenführer ist. Egal? Egal! "Abhaken, zufrieden sein und auf das nächste Spiel konzentrieren", meinte Stevens.

Fakten:
Unbelohnter Erfolg
Schalke siegte schon zum zehnten Mal in der Rückrunde. So viele Rückrundensiege zum gleichen Zeitpunkt schaffte zuletzt der FC Bayern vor 15 Jahren. Schalke ist das erste Team der Ligageschichte, das trotz zehn Siegen in 13 Rückrundenspielen nicht Tabellenführer ist. 

Heimstark wie vor 25 Jahren
Die Schalker siegten zum siebten Mal in Folge daheim – zuletzt gelang ihnen das vor 25 Jahren. In dieser Saison schafften außer den Schalkern nur Leverkusen und Hertha ebenso lange Heimserien. 

Erste HSV-Pleite gegen Schalke seit 1996
Nach zehn Spielen gegen Schalke in Folge ohne Niederlage und zuletzt sogar drei Auswärtssiegen in Gelsenkirchen verlor der HSV erstmals seit fünfeinhalb Jahren gegen die Königsblauen. 

Wieder mal kein Tor
Der HSV erzielte in den 15 Auswärtsspielen dieser Saison nur neun Tore – nur der 1. FC Köln traf in der Fremde seltener (sechs Mal). Die Hamburger gewannen nur eins ihrer letzten zehn Auswärtsspiele und mussten im gleichen Zeitraum sieben Niederlagen einstecken. 

Schlaglichter:
HSV-Dominanz wurde nicht belohnt
Nach dem 1:0 berannte fast nur noch der HSV das gegnerische Tor. Das 1:0 der Schalker in der achten Minute war zwar schon deren fünfter Torschuss. Danach lautete die Torschussbilanz jedoch 17:8 für die Hamburger. Allerdings kamen die Gäste zu selten in den Strafraum. Zwölf der 17 Torschüsse wurden aus der Distanz abgegeben. Die Angreifer Romeo und Meijer gaben nur je einen Torschuss ab. 

Barbarez schoss aus allen Rohren
Was die Stürmer kaum zu Wege brachten, versuchte Sergej Barbarez umso engagierter. Barbarez allein gab sieben Torschüsse ab - zum ersten Mal in dieser Saison. Nie in seiner Bundesligakarriere schoss er öfter Richtung gegnerisches Tor. Der Bosnier war an über der Hälfte der Hamburger Torschüsse beteiligt und bestritt die meisten Zweikämpfe auf dem Platz. Trotzdem hing sein weiteres Mitwirken zum Schluss am seidenen Faden. Wegen seiner vier zum Teil harten Fouls stand er am Rande eines Platzverweises. 

Mpenza wirbelte 
Emile Mpenzas Comeback gelang. Nicht nur beim Tor stellte er seinen Gegenspieler Ingo Hertzsch vor größte Probleme. Besonders in der Anfangsphase hatte er erheblich mehr Ballkontakte und zeigte dem Hamburger des öfteren seine Hacken. Bis zu seiner Auswechslung bliebt Mpenzas Zweikampfbilanz gegen Hertzsch positiv. Insgesamt achtmal blieb er im direkten Duell gegen den HSV-Verteidiger Sieger. 

Fukals schwarzer Tag
Dass die Schalker in der Hamburger Drangphase auf 2:0 erhöhen konnten, lag an den individuellen Fehlern der Hamburger Defensivabteilung. Keiner der Abwehrfachkräfte der Gäste kam im ersten Durchgang auf eine positive Zweikampfbilanz. Besonders negativ tat sich Milan Fukal hervor. Durch einen schweren Fehler ermöglichte er erst das 0:2 durch Sand. Nachdem er selbst kurz darauf eine der größten Chancen zum Anschlusstreffer kläglich vergab, hatte Trainer Jara ein Einsehen und holte ihn im Laufe der zweiten Hälfte vom Platz. 

Romeo baute später ab
Bernardo Romeo spielte vor allem in der ersten Halbzeit eine gute Partie. In allen Zweikämpfen gegen Tomasz Waldoch setzte er sich durch, ging mit einer Traumbilanz – zumal für einen Stürmer – von 8:1 gewonnenen Duellen in die Pause. Allerdings ließ er einmal mehr Torgefahr vermissen. Neben seinem einzigen Torschuss legte er aber immerhin zu fünf Torschüssen auf - den meisten auf dem Platz. Im zweiten Durchgang baute Romeo jedoch ab, gewann keinen einzigen Zweikampf mehr. 

Oude Kamphuis war fleißig im Mittelfeld
Niels Oude Kamphuis, meist unauffälliger Arbeiter im Mittelfeld, verdiente sich ein Sonderlob. Er gewann mit Abstand die meisten Zweikämpfe auf dem Platz. Seine Quote von 66 Prozent gewonnenen Duellen war die beste bei den Schalkern. Außerdem schaltete er sich in die Offensive mit ein und bereitete immerhin drei Torschüsse der Schalker vor. 
 

Trainer Huub Stevens (Schalke 04):
"Wir haben sehr gut angefangen, dann aber den Faden verloren und glücklich das 2:0 gemacht - abhaken, zufrieden sein und auf das nächste Spiel konzentrieren." 

Trainer Kurt Jara (Hamburger SV):
"In den ersten zehn Minuten hatte ich große Bedenken, dann haben wir gut und brav mitgespielt. Das 2:0 haben wir selber geschossen. Der Sieg für Schalke geht in Ordnung." 
 

Topspieler Emile Mpenza (FC Schalke 04):
Sieben Spiele mussten die Schalker ohne die belgische Hälfte ihres Wundersturms auskommen. Doch kaum auf dem Platz, verzauberte Mpenza seine Anhänger und die hilflosen Hamburger. An den ersten drei Chancen war er beteiligt. Die dritte Möglichkeit nutzte Mpenza und traf zum 1:0 (8.). Noch reichte die Kraft nicht für 90 Minuten. Doch der 23-Jährige gewann 47 Prozent seiner Zweikämpfe. Zudem entschied er acht von 15 Duellen gegen Ingo Hertzsch klar für sich. 
 

Spielwertung: 3 Bälle (von 4)

Kommentar:
Alles hat ein Ende... Schalke 04 feierte den ersten Sieg gegen den HSV seit über fünfeinhalb Jahren. Zu keinem Zeitpunkt konnten sich die Norddeutschen diesmal als Angstgegner auszeichnen. Der HSV war so gefährlich wie eine Gebetsschwester auf Mission. "Macht was ihr wollt. Aber macht's mit Spaß", lautete offenbar die Einladung der Gäste. Die "Königsblauen" dominierten nach Belieben. Am Ende gab's sogar Hacke, Spitze, eins, zwei, drei für die platten Hamburger und für die mittlerweile verwöhnten Schalker Fans. Und trotzdem gab es einen Sergej Barbarez, der einen überlegenen HSV in Halbzeit eins gesehen haben will. Ja, ja. Die Sonne in der Arena "AufSchalke" nahm dem ein oder anderen wohl den Durchblick. Nun segeln die Gelsenkirchener in Richtung Champions League. Hamburg ertrinkt im namenlosen Mittelfeld.
Sebastian Stolz 

Taktik:
FC Schalke 04:
Oliver Reck verlebte einen ruhigen Nachmittag im Tor. Die Dreier-Abwehrkette vor ihm, bestehend aus Nico van Kerckhoven, Tomasz Waldoch und Marco van Hoogdalem (v.l.), machte einen guten Job. Niels Oude Kamphuis spielte im defensiven Mittelfeld. Vor ihm agierten Marc Wilmots und Andreas Möller. Auf der linken Seite kam Jörg Böhme, auf der rechten Gerald Asamoah zum Einsatz. Ebbe Sand und Emile Mpenza bildeten den Sturm.

Hamburger SV
Martin Pieckenhagen stand im Tor der Gäste. Nico Jan Hoogma spielte zusammen mit Ingo Hertzsch und Milan Fukal in der Dreier-Abwehrkette. Auf der linken Seite spielte Tomas Ujfalusi, auf rechts Martin Groth. Marcel Maltritz agierte im zentralen defensiven Mittelfeld. Davor stellte Kurt Jara Jörg Albertz und Sergej Barbarez auf. Bernardo Romeo und Erik Meijer standen im harmlosen Hamburger Sturm. 


 
kicker meldet: 

Spielbericht 
Schalkes Coach Stevens konnte nach dem 1:1-Unentschieden in Köln erstmals wieder auf Mpenza zurückgreifen, Agali musste für den Belgier auf die Bank. Außerdem kam van Hoogdalem für Nemec ins Team. Hamburgs Trainer Jara nahm nach dem jüngsten 0:0 gegen Bayern München folgende personelle Veränderung vor: Für den Gelb-gesperrten Hollerbach lief Groth auf der rechten Seite auf.

Die Gastgeber begannen vor ausverkauftem Haus äußerst aggressiv und mit viel Tempo. Die Hamburger hatten große Mühe, dem Schalker Druck standzuhalten. Besonders der nach muskulären Problemen erstmals wieder eingesetzte Mpenza brachte die HSV-Abwehr ins Schwanken. Der Belgier und sein Landsmann Wilmots scheiterten zunächst jedoch mit großen Möglichkeiten an HSV-Schlussmann Pieckenhagen.

In der neunten Spielminute gingen die „Königsblauen“ dann aber folgerichtig in Führung. Der ebenfalls von einer Verletzung kurierte van Hoogdalem leitete das 1:0 mit einem langen Pass in die Tiefe auf van Kerckhoven ein. Dieser konnte ungehindert in die Mitte passen, wo Mpenza sich von Hoogma abgesetzt und keine Mühe hatte, den Ball einzuschieben. Nach der frühen Führung kontrollierte die Stevens-Truppe die Partie zunächst nach Belieben. Der laufstarke Möller rochierte viel im Mittelfeld, und mit langen Pässen in die Tiefe wurde die HSV-Defensive immer wieder in Verlegenheit gebracht. Erst nach etwa 20 Minuten konnten die Gäste den Ball ein wenig länger in den eigenen Reihen halten und so mehr Ruhe in die Partie bringen. Das Jara-Team kam nun besser ins Spiel und erarbeitete sich die ein oder andere gute Einschussmöglichkeit. Die größte hatte Albertz mit einem satten Fernschuss (30.).

Nach bereits 24 Minuten musste Nationalspieler Asamoah mit einer Verletzung, die er sich ohne gegnerische Einwirkung zugezogen hatte, vom Feld. Für ihn kam Vermant. Die Partie gestaltete sich nun ausgeglichen mit schnellen, schönen Kombinationen auf beiden Seiten. Nach einem kapitalen Fehler von Fukal, der im Strafraum über den Ball trat, erhöhte Sand auf 2:0. So gingen die „Knappen" in einer unterhaltsamen Partie mit einer verdienten Führung in die Kabine.

Nach dem Wechsel ließen es beide Teams etwas ruhiger angehen, obwohl die Zweikämpfe weiterhin hart geführt wurden. Schalke verzeichnete mehr Spielanteile und hielt das Heft klar in der Hand. In der 57. Minute hatte Vermant Pech, dass sein erstes Bundesliga-Tor wegen einer mehr als fragwürdigen Abseits-Entscheidung keine Anerkennung fand – der bis dato größte Aufreger der zweiten Hälfte.

Nach einer Stunde kristallisierte sich eines klar heraus: Schalke kontollierte das Geschehen ohne sich zu überarbeiten - die Hanseaten mühten sich, fanden aber kein Konzept gegen kompakt stehende Schalker.

Mit zunehmender Spieldauer überlegten sich die Gelsenkirchener dann offensichtlich, etwas für ihr Torverhältnis zu unternehmen. Sie nahmen nochmals Fahrt auf, kamen aber nur bedingt zu Einschussmöglichkeiten mangels Zug zum Tor. Wilmots vergab freistehend noch die beste Chance, als Pieckenhagen sein Können zeigen durfte (74.). Die Norddeutschen griffen hingegen zur Brechstange. Mehr als ein Distanzschuss von Albertz brachten sie aber nicht zu Wege (82.).

Ein verdienter Schalker Heimsieg, da sie jederzeit Herr im Hause waren und zudem clever die sich bietenden Chancen nutzten. Durch das 2:2-Remis der Bayern gegen Bremen rücken sie nun auf den dritten Tabellenplatz vor.
 

Höhepunkte des Spiels:
Schlusspfiff
89. Minute: Nochmal die Gastgeber. Möller nimmt eine Flanke von Böhme volley mit dem Innenrist, gefährdet Pieckenhagen jedoch nur wenig.
82. Minute: Albertz versucht es noch einmal mit einem Fernschuss, doch der Ball verfehlt das Gehäuse von Reck knapp.
74. Minute: Schalke wieder am Drücker. Wilmots zieht aus 14 Metern ab, doch der gute HSV-Schlussmann Pieckenhagen kann sicher parieren.
71. Minute: Erste Chance für den HSV im zweiten Durchgang: Barbarez setzt sich gegen van Hoogdalem durch, zirkelt den Ball aber aus 16 Metern über den linken Winkel.
69. Minute: Schusschance für Möller. Der Schalker wird von den Hamburger Abwehrspielern nicht angegriffen, schlenzt den Ball aber rechts am Tor vorbei.
57. Minute: Nach Pass von Böhme trifft Vermant aus zweifelhafter Abseitsstellung. Der Treffer wird nicht anerkannt.
49. Minute: Erste Chance für Schalke im zweiten Durchgang. Nach Freistoß von Böhme segelt Mpenza am Ball vorbei und Pieckenhagen kann vor Waldoch klären.
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeit
41. Minute: Böhme bringt eine Flanke von links nach innen. Fukal trifft beim Klärungsversuch den Ball nicht richtig. Über die Bande Hoogma gelangt das Leder schließlich zu Sand, der ungestört aus sechs Metern einschieben kann.
36. Minute: Wieder bringt Ujfalusi den Ball von links nach innen. Dort steht Barbarez in aussichtsreicher Position, der das Spielgerät jedoch nicht voll trifft. Keine Gefahr für Keeper Reck.
32. Minute: Fast ein Eigentor der Knappen: Meijer passt von der rechten Grundlinie nach innen. Romeo verpasst und Oude Kamphuis schubst die Kugel mit dem Knie Richtung Tor. Sein Glück, dass Reck aufgepasst hatte.
30. Minute: Der HSV wird besser: Romeo spielt Albertz frei, der geht noch ein paar Schritte und zieht aus 23 Metern halblinker Position ab. Sein satter Schuss fliegt nur um Haaresbreite am rechten Lattenkreuz vorbei.
21. Minute: Ujfalusi flankt hoch von der linken Seite nach innen. Dort verschätzt sich Waldoch und Romeo gelangt an den Ball. Der Argentinier nimmt 18 Meter vor dem Tor das Leder an, sein Flachschuss stellt aber kein Problem für Reck dar.
16. Minute: Ein Böhme-Freistoß von der halbrechten Seite aus 22 Metern zischt nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Pieckenhagen wäre allerdings zur Stelle gewesen.
9. Minute: Die verdiente Führung: Van Kerckhoven legt in Höhe des Fünfmeterraumes quer auf Mpenza. Der hat in zentraler Position keine Probleme, ins linke untere Eck zu vollenden. Pieckenhagen war ohne Chance.
8. Minute: Schalke weiter im Vorwärtsgang: Sand legt 25 Meter vor dem Tor quer auf den heranstürmenden Wilmots, der aber über das Tor schiesst.
5. Minute: Mpenza wird per Steilpass im halblinken Strafraum ins Spiel gebracht. Der Belgier nimmt den Ball volley und zwingt Pieckenhagen zu einer Glanzparade.
3. Minute: Mpenza kommt auf der linken Seite bis zur Grundlinie. Seine schöne Flanke auf den zweiten Pfosten findet Wilmots. Der kommt nicht hinter den Ball und köpft unbedrängt über das Gehäuse.


 
dpa meldet: Schalke beendet «schwarze Serie»: 2:0 gegen HSV 

Gelsenkirchen (dpa) - Der FC Schalke 04 hat seine «schwarze Serie» von zehn Bundesligaspielen ohne Sieg gegen den Hamburger SV beendet. Mit dem 2:0 (2:0) gegen die Hanseaten wahrten die «Königsblauen» zudem ihre jetzt wieder glänzenden Aussichten auf die Teilnahme an der Champions League. 

Vor 60 683 Zuschauern in der ausverkauften Arena «AufSchalke» machten Emile Mpenza in der 8. Minute und Ebbe Sand (39.) mit ihren Toren den Triumph der Gelsenkirchener perfekt und sorgten dafür, dass Trainer Huub Stevens seine letzten vier Erstliga-Pflichtpartien als Schalke-Coach mit Gelassenheit angehen kann.

«Wir mussten zehn Minuten Bedenken haben, dass wir in eine große Niederlage rein rutschen», meinte HSV-Trainer Kurt Jara nach dem frühen Führungstor. Für Stevens war speziell die Anfangsphase «Fußball, den wir sehen möchten». Doch nach zehn Minuten habe sein Team ein wenig den Faden verloren.

Schalke begann mit viel Druck und hatte durch Marc Wilmots (2./6.) und Mpenza (4.) innerhalb kürzester Zeit drei hochkarätige Möglichkeiten. Mpenza krönte schließlich bei seinem ersten Einsatz nach zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback mit dem 1:0, als er nach einem herrlichen Zuspiel von Nico van Kerckhoven HSV-Torhüter Martin Pieckenhagen zu seinem vierten Saisontor überwand. Nach 15 Minuten jedoch verflachte der Schalker Sturmwirbel, die Gäste kamen besser auf und hatten durch Bernardo Romeo (20.) ihre erste Chance. Hamburg gestaltete die Partie dann bis zur 39. Minute ausgeglichen. Der Däne Sand, der zusammen mit Mpenza ein stets gefährliches Sturmduo bildete, nutzte einen schweren Fehler in der HSV-Abwehr zum zweiten Treffer.

Stevens brachte neben Mpenza nach drei Spielen Pause auch Marco van Hoogdalem wieder von Beginn an, doch musste der Schalke-Trainer wegen einer Verletzung von Nationalspieler Gerald Asamoah ab der 21. Minute umstellen. Sven Vermant kam für Asamoah aufs Feld. HSV-Trainer Jara, der früher als Profi selbst in Schalke spielte, brachte für den gelb-gesperrten Bernd Hollerbach von Anfang an Martin Groth. Auf Mehdi Mahdavikia (Bandscheibenvorfall), Collin Benjamin und Raphael Wicky (beide verletzt) musste er verzichten.

Die erfolgreichste Rückrundenmannschaft übernahm auch nach dem Seitenwechsel sofort wieder die Initiative und ließ die Hanseaten mit variablem Fußball nur selten zur Entfaltung kommen. Viele Ideen der Schalker gingen von Andreas Möller aus, und im Angriff sorgten Mpenza und Sand für stete Gefahr. Doch mehr als ein Abseitstreffer von Vermant (56.) sprang bei den Bemühungen der Gastgeber nicht heraus.

In der 66. Minute nahm Stevens den doch noch etwas kraftlosen Mpenza vom Feld und brachte mit Victor Agali einen neuen Sturmpartner für Sand. Die Hamburger bemühten sich zwar intensiv um den Anschlusstreffer, echte Möglichkeiten erarbeiteten sie sich allerdings nicht. Lediglich ein Linksschuss von Sergej Barbarez in der 70. Minute sorgte für ein wenig Gefahr auf Schalker Seite. Für den Pokalsieger vergab in der 73. Minute Wilmots in aussichtsreicher Position. 120 Sekunden vor dem Abpfiff hatte Möller die Chance zum dritten Schalker Treffer, doch sein Direktschuss fand in Pieckenhagen seinen Meister.