Bundesliga 2001/2002, 31. Spieltag, Samstag,
13.04.02, 15:30 Uhr in der Hamburger AOL Arena bei sehr bewölkten
ca. 10 Grad C
Hamburger SV - Bayer 04 Leverkusen 1:1 (1:1) Einmal mehr stimmt mich der HSV nachdenklich. Wenn es sowas denn gibt, sind wir bestimmt „moralischer Sieger“ dieses Spiels. Gegen eine solche Klassemannschaft wie Leverkusen, die momentan jeden Gegner an die Wand spielt, so mitzuhalten und sogar deutlich mehr erstklassige Chancen zu haben, spricht natürlich deutlich für den HSV. Andererseits macht es mich irgendwie traurig, daß wir so eine Leistung nur bei Spielen gegen die Topmannschaften der Liga bieten. Ich muß aber ehrlich eingestehen, daß ich vor diesem Spiel gar nicht so recht wußte wie ich mit diesem Spiel umgehen sollte. Ja, man soll ja ehrlich sein: Plastikclub hin oder her. Ich wünsche mir, daß Leverkusen Meister wird. Sie spielen für mich mit Abstand den besten Fußball und ich wünsche mir bei Leverkusen in der Tat schon seit Jahren, daß das auch mal mit der Meisterschaft belohnt wird. Und das war dann heute mein Dilemma. Vorm Spiel dachte ich noch, daß es ja am einfachsten wäre, wenn Dortmund auch recht schnell zurückliegen würde. Dann könnte ich ja problemlos, einem HSV-Sieg entgegenfiebern. Leider verließ mich dabei einmal mehr mein Gehirn, denn ich wußte aus meinem Managerspiel eigentlich genau, daß Dortmund erst morgen in Lautern antritt. Im Spiel hatten wir jedenfalls nach wenigen Sekunden schon die erste Chance, in Rückstand zu gehen und mir schwante da schon Übles. Das bestätigte sich allerdings absolut nicht. Der HSV konnte durch Barbarez nach Groth-Ecke und Meijer-Verlängerung aus kurzer Entfernung zum 1:0 einschieben. Allerdings fiel auch nur wenige Minuten später der Ausgleich zum 1:1 durch Neuville, nachdem sich Zé Roberto links im Strafraum durchsetzte. Die rechte Abwehrseite bereitete mir ohnehin schon vorher die größten Kopfschmerzen, denn ich sah wenig Chancen für den sehr langsamen Groth, gegen Zé Roberto zu bestehen. Gegen meine Erwartung sollte dies aber das einzige Mal bleiben, das sich Zé Roberto so stark in Szene setzen konnte und Groth seine Hacken sah. Leverkusen spielt auch viel zu wenig über die Flügel und konnte unsere Schwächen dort so gar nicht nutzen. In der 1. Halbzeit war es jedenfalls ein Spiel, daß von vielen Nickligkeiten geprägt war. Da gab es einige Tritte und persönliche Anfeindungen. Ich denke aber, daß Leverkusen in puncto Härte den HSV dann doch überragte. Es gab bestimmt mindestens 10 gelbe Karten, denke ich. In der 2. Halbzeit bot der HSV dann ein weiter
sehr gutes Spiel. Während man in der 1. Halbzeit zwar noch viel Ballbesitz
aber nur seltene Torchancen hatten, ergaben sich jetzt – insbesondere bei
Kontern – einige gute bis sehr gute Chancen. Daraus hätten meiner
Meinung nach 2 Tore resultieren müssen. Die wieder einmal eindeutigste
Chance hatte Romeo, der in einer Strafraumszene schließlich, 5 m
vor dem Tor frei stehend, den Ball bekam und das Kunststück
zeigte, Butt den Ball genau in die Arme zu schießen. Da hätte
er nun wirklich fragen können, in welche Ecke er den Ball haben möchte.
Ausreichend Zeit und das ganze Tor vor sich – und dann direkt in die Arme
des Keepers.... Nee, nee, nee, irgendwann treibt mich Romeo in den Wahnsinn.
Während Leverkusen die ganze 2. Halbzeit über auch immer wieder mal gefährlich vor unser Tor kam, wurde es aber nur selten richtig brenzlig. Einen Schuß parierte Piecke brilliant und einmal verpaßte es Ramelow, den finalen Paß zu spielen, sodaß Hertzsch klären konnte. Als dann irgendwann in den 80er Minuten Leverkusen Neuville rausnahm und Sebescen brachte anstatt eines anderen Stürmers, beantwortete sich damit meine Frage, ob Leverkusen wohl noch mit der Brechstange versucht, einen Sieg zu erzielen. Wahrscheinlich sahen sie, daß das ohnehin ein schwieriges Unterfangen werden würde, denn der HSV spielte heute wirklich gut. Und so war es dann auch durchaus eher der HSV, der noch einen späten Sieg hätte erringen können. Insgesamt trennten man sich 1:1 und ich denke,
daß der HSV eher an einem Sieg dran war als Bayer. Wie ich eingangs
schon sagte, ist es zwar toll zu sehen, daß der HSV mit der Topmannschaft
Leverkusen so mithalten kann, aber es stimmt mich auch sehr nachdenklich,
daß unsere Spieler nur in der Lage sind solche Leistungen abzurufen,
wenn es gegen die besten Gegner sind. Warum müssen wir uns in den
anderen Spielen so oft so einen Grützfußball ansehen ?
Meine Spielerbewertung: Pieckenhagen: Am Gegentor schuldlos und ansonsten nur mit guten Szenen: Note 2 Hoogma: Die Abwehr stand insgesamt gut und das muß man wohl auch deren Organisator gutschreiben. Selbst wenn der gar nicht besonders auffällt: Note 3 Hertzsch: Heute einer der besten im Team. Er klärte mehrfach in brenzligen Situationen: Note 2+ Hollerbach: Auch er hatte viele gute Szenen. Hinten und endlich auch mal wieder ein bißchen mehr im Spiel nach vorne: Note 2 Groth: wenn Leverkusen mehr über den linken Flügel gespielt hätte, hätte er vermutlich Probleme bekommen. So war er eher unauffällig, aber stark beteiligt am Gegentor: Note 3- Ujfalusi: Schalte sich (wie auf Schalke) auch heute wieder mehrfach in die Angriffe ein. Da muß er zwar noch besser werden, aber fußballerisch hat er auf jeden Fall das Zeug dazu: Note 3 Antar: tauchte zwar auch immer wieder ab; hatte aber auch viele starke Szenen: Note 3 Albertz: gute Szenen im Aufbauspiel, aber auch Fehlpässe und leider seine mangelnde Antrittsgeschwindigkeit lassen es nicht zu, daß er mich richtig verzückt: Note 3 Barbarez: Bester Offensivspieler mal wieder. Wenn es gefährlich wird, ist er fast immer daran beteiligt: Note 2 Meijer: Gewann viele Kopfballduelle und bereitete das 1:0 per Kopf vor: Note 3 Romeo: es fällt mir bald nicht mehr viel zu diesem putzigen Kerlchen ein. Leider bestätigt sich meine Meinung der ersten Spiele von ihm immer mehr, obwohl ich das gar nicht möchte. Was er jedenfalls heute gezeigt hat, kann man wohl nur mit einem Wort bezeichnen=> Chancentod. Wenn man schon eher unauffällig agiert und nicht viele gute Szenen hat, sollte man doch zumindest die sich ergebenden 100 %igen Chancen nutzen: Note 4- Schiri Strampe: Hatte gut zu tun in der 1. Halbzeit, damit das Spiel die Chance hat, mit 22 Akteuren zu enden. Das hat er m.E. ganz gut gemacht. Das meiste hätte ich auch so entschieden: Note 2 |
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auch Euren Kommentar.
Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
Sport1 meldet:
TORE 1:0 Sergej Barbarez (5.) 1:1 Oliver Neuville (13.) GELBE KARTEN Hamburger SV: Ingo Hertzsch (1.) , Sergej Barbarez (30.) , Nico Jan Hoogma (57.) , Bayer 04 Leverkusen: Ze Roberto (21.), Lucio (25.), Carsten Ramelow (36.), Yildiray Bastürk (56.), Michael Ballack (68.) SCHIEDSRICHTER : Hartmut Strampe ZUSCHAUER : 54,503 DATUM : 13.04.02 15:30 Uhr AUFSTELLUNG
Bayer 04 Leverkusen: Jörg Butt, Lucio, Diego Rodolfo Placente,
Ze Roberto, Jens Nowotny, Yildiray Bastürk, Oliver Neuville, Michael
Ballack, Bernd Schneider, Carsten Ramelow, Dimitar Berbatov
Bayer 04 Leverkusen
Bayers 1:1 in Hamburg hält Meisterschaft offen Mit dem insgesamt gerechten Remis beim Hamburger SV zeigte sich Bayer-Trainer
Klaus Toppmöller nach der Partie sichtlich zufrieden: "Ich glaube,
dass wir mit dem Punkt leben können." Tatsächlich geriet die
Werkself schon früh in Rückstand. Zum 14. Mal schon in dieser
Saison. Und zum zehnten Mal konnte Bayer die Begegnung zumindest noch unentschieden
gestalten. Sergej Barbarez (5.) und Oliver Neuville (13.) mit seinem 13.
Saisontreffer erzielten vor 54.503 Zuschauern in der ausgeglichenen Partie
die Tore.
Der HSV wartet seit nunmehr neun Jahren auf einen Heimsieg gegen Leverkusen und blieb in der sechsten Bundesliga-Partie in Folge sieglos. Dennoch: Seit nunmehr zehn Spielen sind die Hanseaten zu Hause ohne Niederlage. Leverkusen dagegen ist nach dem insgesamt glücklichen Punktgewinn seit zehn Spielen ungeschlagen. Butt hielt Punkt fest
Schon 53 Pflichtspiele
Hamburger Wiedergutmachung
Fakten:
Festung AOL-Arena
Bayer vom HSV nicht zu schlagen
Ze Roberto zum 17. Mal Vorbereiter
Schlaglichter:
HSV zweikampfstärker
Ze Roberto ist "Mr. Assist"
Barbarez enorm wichtig
Romeo trifft nicht mehr
Topspieler: Ze Roberto (Bayer Leverkusen)
Spielwertung: 2 Bälle (von 4) Kommentar:
Taktik:
Bayer Leverkusen
|
kicker meldet:
Spielbericht
Nach dem grandiosen 4:2-Erfolg im Champions-League-Viertelfinalrückspiel gegen Liverpool kehrte der international Gelb-gesperrte Ramelow ins Team zurück, Sebescen blieb zunächst auf der Bank. Im Angriff ließ Trainer Klaus Toppmöller Neuville und Berbatov für Kirsten und Brdaric von Beginn an auflaufen. Von Anfang an entwickelte sich eine schnelle und rassige Begegnung in der AOL-Arena. Bayer hatte schon in der ersten Minute die Möglichkeit, in Führung zu gehen, doch der durchgebrochene Berbatov wurde von Hertzsch kurz vor der Strafraumlinie noch durch ein Foul gestoppt. Vier Minuten später lag der HSV in der emotionsgeladenen Partie nach einer Standardsituation plötzlich vorne. Einen Groth-Eckball verlängerte Mejier mit dem Kopf zu Barbarez, der das Leder aus kurzer Distanz über die Linie bugsierte. Doch Bayer unterstrich in der Folge seine derzeit ausgezeichnete Verfassung, antwortete prompt und kam nach einer gelungenen Kombination nach 13 Minuten zum Ausgleich. Ballack schlenzte den Ball gefühlvoll auf Berbatov, der das Leder in den Lauf von Zé Roberto legte. Der Brasilianer drang in den Strafraum ein und bediente den in der Mitte frei stehenden Neuville, der keine Mühe hatte, zum 1:1 einzuschieben. Nach der turbulenten Anfangsphase ließen es beide Teams fußballerisch etwas ruhiger angehen. Viele kleine Nicklichkeiten und unnötige Härte hemmten den Spielfluss empfindlich. Dem HSV fehlten die Mittel, die gut gestaffelte Defensive des Tabellenführers auszuspielen, doch auch die Angriffe der Leverkusener waren wenig Erfolg versprechend angelegt. Da die Schaltstationen Ballack und Bastürk von Albertz und Ujfalusi an die Kette gelegt wurden, suchte die Toppmöller-Elf immer wieder Zé Roberto auf der linken Seite. Doch bis auf zwei Kopfballmöglichkeiten von Berbatov (36., 45.) sprang wenig dabei heraus. Der zweite Durchgang begann wie Hälfte eins. Beide Teams konzentrierten sich wieder mehr auf den Ball wie auf den Gegner, und so bekamen die Zuschauer endlich auch wieder Torchancen geboten. In der 51. Minute bot sich Berbatov die große Möglichkeit, Bayer in Führung zu bringen, doch nachdem er Groth und Hoogma ausgetanzt hatte, brachte er den Ball nicht an HSV-Keeper Pieckenhagen vorbei. Auf der Gegenseite scheiterte Romeo mit einem Drehschuss aus elf Metern an Butt (52.). Mit zunehmender Spieldauer verstärkte Leverkusen den Druck. Im Strafraum zeigte sich die Werkself aber zu zögerlich. So verpassten die gut in Szene gesetzten Neuville (62.) und Ramelow (64.) in aussichtsreicher Position den Abschluss. Hamburg spielte in der Deckung engagiert und aggressiv und verlegte sich aufs Kontern, doch die über Barbarez und Romeo vorgetragenen Angriffsaktionen waren zu durchsichtig angelegt. Eine Viertelstunde vor Schluss reagierte Bayer-Coach Klaus Toppmöller und brachte Ulf Kirsten für Berbatov ins Spiel. Doch auch der Torjäger konnte dem nun müde wirkenden Leverkusenern nicht mehr zum erhofften Sieg verhelfen. Vielmehr hatte Bayer Glück, als Torwart Butt zwei Minuten vor dem Ende einen Kopfball von Ujfalusi gerade noch über die Latte lenken konnte. Der Hamburger SV trotzte dem Tabellenführer aus Leverkusen insgesamt verdient einen Punkt ab. Die auch im zehnten Heimspiel in Folge ungeschlagenen Hanseaten machten mit diesem Remis den Titelkampf wieder spannend. Höhepunkte des Spiels:
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dpa meldet: Bissiger HSV ringt Titelaspirant Leverkusen ein 1:1 ab
Hamburg (dpa) - Vier Tage nach dem Triumph in der Champions League hat Bayer 04 Leverkusen gegen einen bissigen Hamburger SV nur ein 1:1 (1:1) herausgespielt. Mit fünf Punkten Vorsprung führt die Werkself (66) nun die Bundesliga an. Doch Borussia Dortmund kann an diesem Sonntag in Kaiserslautern mit einem Sieg den Rückstand verkürzen und den Titelkampf noch einmal richtig spannend machen. Sergej Barbarez schockte den Titelaspiranten mit dem frühen Gegentor in der fünften Minute. Leverkusen fing sich aber schnell und kam durch Oliver Neuville (13.) zum verdienten Ausgleich. Damit sind die Hamburger seit acht Heimspielen gegen Leverkusen ohne Sieg - der letzte datiert vom 1. September 1993. «Wir wollten unbedingt siegen und Leverkusen mit den eigenen Waffen schlagen«, sagte HSV-Trainer Kurt Jara, der seine Mannschaft offensiv eingestellt hatte. Immerhin eine Serie setzten die Hanseaten fort: Seit nunmehr zehn Partien sind sie zu Hause ungeschlagen. «Wir müssen uns vor dem HSV in Acht nehmen, denn er ist zu Hause eine Macht und besonders bei Standardsituationen gefährlich», hatte Leverkusens Coach Klaus Toppmöller vor der Begegnung gewarnt. Prompt kam Barbarez nach einer Ecke von Martin Groth frei zum Schuss. Das Gegentor fiel nach einer hervorragend herausgespielten Kombination über Berbatow, Zé Roberto und Neuville, der nach der Hereingabe des Brasilianers nur noch den Fuß hinhalten musste. Die Gastgeber spielten sich danach aber die besseren Chancen heraus: So hatten Eric Meijer (19.) und Jörg Albertz (42./69.) in der ersten Halbzeit gute Möglichkeiten, Bernardo Romeo und Roda Antar (beide 52.) kurz danach ihre Topchancen. Auch Lucio (6.) und Berbatow (45./51.) scheiterten nur knapp vor dem Tor. Die Atmosphäre in der mit 54 503 Zuschauern fast ausverkauften AOL-Arena war über die gesamten 90 Minuten vom erstaunlich hitzig geführten Duell angeheizt. «Mich überrascht die Härte des HSV, denn bei ihnen geht es ja um gar nichts mehr», sagte Premiere-Kommentator Franz Beckenbauer. Die Gäste spielten auch in den zweiten 45 Minuten den technisch feineren Fußball, konnten sich aber nicht die zwingenden Torchancen erarbeiten. Das lag auch an der kompakten HSV- Abwehr, in der für den angeschlagenen Milan Fukal Groth spielte. Nach und nach musste Bayer auch der großen Belastung in dieser Woche Tribut zollen und verlor an Spritzigkeit. Fast hätte der HSV sogar noch den Sieg herausgespielt, als Tomas Ujfalusi (88.) nur knapp an Torhüter Butt scheiterte. «Wir können mit dem Punkt leben», war der Kommentar von Gäste-Trainer Klaus Tppmöller. Keeper Butt fand seine ehemalige Mannschaft auch «frischer und aggressiver». |