Bundesliga 2002/2003, 20. Spieltag, Sonntag,
09.02.03 im Münchener Olympiastadion
Das Spiel habe ich nicht live im Stadion sondern nur auf premiere gesehen. Trotzdem war es insgesamt interessant. Ich konnte das Spiel nicht sehen, weil ich am Freitag ambulant am rechten, großen Zeh operiert wurde und nun flach liege. Es ist übrigens etwas ungemütlich, so halb im Liegen zu schreiben ;-) Ich hatte mir diesen OP-Termin extra "ausgesucht", weil es ein Auswärtsspiel-Wochenende ist und ich es mir ohnehin lange überlegt hätte, ob ich nach München fahre. Nun war aber zumindest mein Kumpel Kuno so nett, den Krankentransport zu sich nach Hause zu übernehmen, sodaß ich das Spiel im TV verfolgen konnte. Dabei war ich übrigens irgendwie so gar nicht aufgeregt, weil ich ganz, ganz sicher mit einer Niederlage rechnete. Wie oft hatte ich schon geglaubt, daß wir es jetzt aber endlich mal packen bei den Bayern. Davon war diesmal nicht viel in mir. Und das, obwohl wir immerhin die letzten 9 Spiele nicht verloren hatten. Das Spiel bestätigte dann erstmal so die gängigen Vorurteile, die man einem Bayern-Match gegenüber hat. Bayern brauchte ziemlich genau 10 Minuten für den ersten Schuß aufs Tor und der war drin. Tolle Wurst. Im Gegensatz zu den sonst oft gesehenen Bayern-Spielen, schraubten die Bayern aber nicht sofort einen Gang herunter, sondern spielten die erste Halbzeit über munter weiter nach vorne. Und da hatten wir ziemliches Glück, daß wir nicht schon den k.o.-Schlag bekamen. Ein 2:0 oder 3:0 wäre drin gewesen und auch nicht wirklich unverdient, da der HSV absolut gar nichts nach vorne brachte. Die erste HSV-Chance gab es kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einem Barbarez-Kopfball aus fast 16m. In der zweiten Hälfte konnte es für den HSV spielerisch eigentlich nur besser werden. Und das wurde es auch. Nun kam nämlich doch die bekannte Bayern-Taktik des Zurückziehens zum Vorschein. Der HSV bekam deutlich mehr Spielanteile und konnte auch bis zum 16er der Bayern kommen. Allerdings gab es nach wie vor kaum einen Torabschluß und die Bayern blieben durch Konter gefährlich. Aber ausnahmweise sollte sich mal eine alte Fußballweisheit bewahrheiten nun Nachteil der Bayern. Nämlich: Wer so viele Chancen versiebt (wie die Bayern in der ersten Halbzeit), darf sich am Ende nicht wundern, wenn es sich rächt. Tja, und die Rache kam diesmal. Sie kam spät sehr spät. Und der Rächer trug das Gewand eines japanischen Torschützenkönigs. Naohiro Takahara sollte sein erstes Bundesligator
gelingen. Ausgerechnet gegen die Bayern. Den zigfachen Deutschen Meister.
Den Champions-League-Sieger und Weltpokalgewinner. Und dann auch noch ein
entscheidendes Tor. In der 92. Minuten nach schöner Flanke von Mahdavikia
köpfte er den Ball unhaltbar ins Netz und geht somit vielleicht in
die HSV-Geschichtsbücher, zumindest aber in die japanischen Geschichtsbücher
ein.
Der HSV holte einen Punkt bei den großen
Bayern und ich war nicht dabei shit.
Damit ist auch genau mein Wunsch für diesen Spiel aufgegangen. Nach 25 Minuten hatte Kahn seinen eigenen Rekord der Minuten ohne Gegentor in der Bundesliga verbessert. Schon vor dem Spiel hatte ich gesagt: Das kann er gern, wenn wir dafür am Ende einen Punkt mitnehmen. Also wurden all meine Wünsche erfüllt. Das nächste Heimspiel gegen Wolfsburg ist
nun immens wichtig, denn wir Wölfe sind 4 Punkte hinter uns und wollen
auch in den UEFA-Cup. Durch einen Sieg könnten wir die also schön
auf Abstand halten.
Eine Einzel-Spielerwertung möchte ich nicht vornehmen, da man es im TV schlecht beurteilen kann. Eigentlich fand ich auch niemanden richtig gut. Die meisten spielten sehr durchwachsen und richtig flüssig war uns Spiel auch nie was man wohl angesichts des Gegners und dem schließlich errungenen Punkt auch verzeihen kann. |
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auch Euren Kommentar.
Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
Sport1:
TORE
AUFSTELLUNG
Hamburger SV: Martin Pieckenhagen, Nico Jan Hoogma, Milan Fukal, Tomas Ujfalusi, Marcel Maltritz, Sergej Barbarez, Naohiro Takahara, Collin Benjamin, Bernd Hollerbach, Rodolfo Esteban Cardoso, Mehdi Mahdavikia WECHSEL
Hamburger SV:
Takahara stoppt Kahn-Rekord und beschert HSV das Remis
Bayern nicht geschockt
FCB spät bestraft
Dennoch Spieltag der Bayern
Deisler mit Liga-Comeback
Takahara überglücklich
Fakten:
Kahn mit neuem Rekord
Hamburger Lauf geht weiter
Bayern oft Remis
Schlaglichter:
Niko Kovac sehr engagiert
Takaharas einziger Torschuss sicherte einen Punkt
Hargreaves ungewohnt schwach
Topspieler: Naohiro Takahara (Hamburger SV)
Spielwertung: 1 Ball (von 4)
Taktik:
Hamburger SV
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kicker:
Spielbericht Nach dem Gala-Auftritt im DFB-Pokalviertelfinale mit dem 8:0-Kantersieg über den 1. FC Köln verzichtete Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld auf große Umstellungen. Lediglich Scholl ersetzte den jungen Schweinsteiger. Ballack (Grippe) und Jeremies (Gelbsperre) standen nicht zur Verfügung. HSV-Coach Kurt Jara sah nach dem überzeugenden 1:0-Erfolg im Nordderby gegen den SV Werder Bremen keine Veranlassung sein Team zu ändern. Nach anfänglichem Abtasten brachte die erste Möglichkeit auch gleich die Führung für den FC Bayern. Scholl legte eine kurz ausgeführte Ecke von rechts zurück zu Zé Roberto und dessen Hereingabe köpfte Pizarro über den herauseilenden HSV-Keeper Pieckenhagen hinweg ins linke untere Eck (11.). Der Tabellenführer agierte selbstbewusst und zwang den zu zaghaft auftretenden Hamburger SV immer wieder zu Fehlern im Spielaufbau. So ergaben sich zwangsläufig Gelegenheiten für die Hitzfeld-Elf für einen zweiten Treffer, doch HSV-Torwart Pieckenhagen steigerte sich nach seinen anfänglichen Unsicherheiten und vereitelte Großchancen von Niko Kovac (28.) und Elber (30.). Der FC Bayern diktierte mit der frühen Führung im Rücken weiter klar das Geschehen, war vor dem Tor aber nicht konsequent genug und versäumte es so einen möglichen zweiten Treffer nachzulegen. Die Hanseaten konnten sich kaum aus der Umklammerung der Münchner befreien und hatten erst kurz vor dem Halbzeitpfiff eine Möglichkeit, die Barbarez vergab. Somit führten die über weite Strecken spielfreudigen und aggressiven Bayern zur Pause verdient mit 1:0. Nach dem Wechsel verflachte die Partie zusehends, auch weil die Hitzfeld-Elf das Tempo aus dem Spiel nahm und nicht mehr ganz so konsequent im Mittelfeld in die Zweikämpfe ging. Dennoch hatte der FC Bayern die erste Möglichkeit in Durchgang zwei, doch Niko Kovac setzte nach 58 Minuten einen Schuss von der Strafraumlinie knapp am rechten Pfosten vorbei. Hamburg forcierte seine Offensivbemühungen, allerdings ohne Erfolg. HSV-Coach Kurt Jara reagierte und brachte nach einer guten Stunde Stürmer Mejier für Spielmacher Cardoso. An der Durchschlagskraft gegen die einmal mehr gut organisierte Bayern-Hintermannschaft änderte sich jedoch nichts. Lediglich der aufgerückte Ujfalusi sorgte mit einem Kopfball knapp über die Querlatte nach 70 Minuten für etwas Gefahr. Die Hanseaten verstärkten den Druck nach vorne, der FC Bayern konterte und war damit gefährlicher. Pizarro (79.) und Zé Roberto (82.) konnten die schnellen Gegenstöße der Münchner aber nicht erfolgreich abschließen. Dies sollte sich in der Nachspielzeit rächen, denn nach einer Flanke von Mahdavikia war Takahara zur Stelle und besorgte per Kopf den Ausgleich. Damit beendete der Japaner auch die Rekordserie von Bayern-Schlussmann Kahn, der erstmals nach 803 Minuten wieder einen Gegentreffer hinnehmen musste. Der FC Bayern München vergab gegen den Hamburger SV leichtfertig
einen Dreier. Vor allem in der ersten Hälfte diktierte der Rekordmeister
das Geschehen, versäumte es aber das Spiel vorzeitig zu entscheiden.
So musste der Rekordmeister in der Nachspielzeit den bitteren Ausgleich
hinnehmen. Die Hanseaten bleiben damit auch im zehnten Spiel in Folge in
der Liga ungeschlagen.
Höhepunkte des Spiels:
90 Mahdavikia setzt sich auf der rechten Außenbahn
durch. Seine Flanke landet auf dem Kopf von Takahara, der Kahn im Bayern-Tor
keine Abwehrmöglichkeit lässt.
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dpa meldet: HSV holt Unentschieden beim FC Bayern
Von Klaus Bergmann, dpa München (dpa)
Mit seinem ersten Bundesliga-Tor hat Naohiro Takahara in letzter Sekunde
Oliver Kahn das Rekordspiel verdorben und den FC Bayern München auf
seinem Weg zur deutschen Fußball-Meisterschaft einen kleinen Dämpfer
versetzt. Der Japaner in Diensten des Hamburger SV erzielte in der
Nachspielzeit den glücklichen 1:1 (0:1)-Endstand und bestrafte die
Bayern für ihre Nachlässigkeiten in der zweiten Halbzeit. Claudio
Pizarro (11.) hatte die Münchener früh in Führung gebracht.
Die Bayern, die seit nunmehr 30 Heimspielen in der Bundesliga ungeschlagen sind, verteidigten mit 44 Punkten dennoch souverän ihre Bundesliga-Führung. Die insgesamt enttäuschenden Hanseaten, die seit zehn Partien hintereinander ohne Niederlage sind, warten trotz des Punktgewinns seit 21 Jahren auf einen Sieg bei den Bayern. «Auf Grund unserer zweiten Halbzeit ist der Ausgleich verdient. Da haben wir angefangen, Fußball zu spielen, und Druck gemacht», stellte HSV-Trainer Kurt Jara zufrieden fest und äußerte ein wenig Schadenfreude: «Die Bayern waren ein bisschen nachlässig. Sie haben nach der Pause nicht mehr so konsequent gespielt.» In der Anfangsphase warteten alle auf Kahns Rekordmarke. Doch den ersten Höhepunkt lieferte Pizarro (11.), der nach einem Eckball von Ze Roberto per Kopf die überlegenen Gastgeber in Führung brachte. Ohne jemals ernsthaft von den harmlosen Hamburgern in Gefahr gebracht zu werden, durfte sich Nationaltorhüter Kahn in der 24. Minute von den Fans feiern. Von seinem Strafraum aus konnte er beruhigt auch in der Folgezeit beobachten, wie sich seine Vorderleute ohne den grippekranken Spielmacher Michael Ballack und den gelbgesperrten Jens Jeremies gegen den schwachen Gegner eine Chance nach der anderen erarbeiteten. Die Münchner verpassten es allerdings, frühzeitig für eine Entscheidung zu sorgen: Der starke Ex-Hamburger Niko Kovac (13.) setzte einen Kopfball nach einem Fehler von Martin Pieckenhagen über das Tor. Eine Viertelstunde später scheiterte er mit einem Schuss an dem HSV-Torwart. Auch gegen den überragenden Giovane Elber (31.) behielt Pieckenhagen die Oberhand. Die Hamburger waren zunächst Statisten. Ohne Mut und ohne Ideen traten sie in der ersten Halbzeit auf. Schon im Spielaufbau zeigten sie erschreckende Schwächen. Kahn musste nur bei einem harmlosen Kopfball von Sergej Barbarez (45.) eingreifen. Auch nach der Pause dominierten die Bayern das Geschehen, wirkten aber zunehmend pomadiger. Niko Kovac (58.) und Ze Roberto (79.) verpassten mit ihren Schüssen jeweils nur knapp das Ziel. HSV-Trainer Kurt Jara verstärkte zwar die Offensive und brachte Erik Mejer als vierten Stürmer. Doch die Probleme der Hamburger blieben bis zu den Schlusssekunden. Um so überraschender das späte Tor von Takahara. |