Bundesliga 2002/2003, 24. Spieltag, Samstag,
08.03.03 im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion
VfB Stuttgart - Hamburger SV 1:1 (1:1) Nun ist es ausnahmweise mehr als 24 Stunden her, da ich nun etwas zum Spiel schreiben möchte und da fallen wir dann noch weniger Szenen ein als sonst. Das Spiel habe ich jedenfalls nur auf premiere gesehen, weshalb einem schon ohnehin viele Eindrücke fehlen. Die ersten 20 – 30 Minuten waren für mich mal wieder unfaßbar. Nach dem positiven Lauf, den wir seit Monaten haben, ist es mir absolut unerklärlich, wie man auswärts immer wieder so ängstlich und abwartend ins Spiel gegen kann. Die Stuttgarter durften nach Belieben aufspielen. Besonders schlimm war das über unsere linke Abwehrseite, auf der Christian Rahn als Hollerbachs Krankenersatz zum 2. Mal eingesetzt wurde. Der wurde aber von Hleb ein ums andere Mal schwindelig gespielt. Und so wurde das verdiente 1:0 der Stuttgarter (wenn auch mit der ersten richtig guten Chance) natürlich über die rechte Seite eingeleitet. Nur war es diesmal nicht Hleb sondern Hinkel, der Rahn und auch Maltritz schlecht aussehen ließ. Da in der Mitte zudem auch Hoogma ein Nickerchen hielt und Kuranyi frei zum Kopfball kommen ließ, war der Ball für Piecke nicht zu halten. Doch Pieckenhagen sollte dann doch noch entscheidend ins Spiel eingreifen. Nachdem wieder einmal über unsere linke Abwehrseite Hleb durchgelaufen war, senste ihn Marcel Maltritz dann schließlich im 16er um. So ein dämliches Foul habe ich auch lange nicht gesehen. Maltritz verfolgte Hleb bereits ab kurz hinter der Mittellinie. Und dann wartet er genau so lange, bis Hleb den Fuß in unserem Strafraum setzt, um ihn total dusselig von den Füßen zu holen. Bestenfalls hätte Hleb eine Flanke schlagen können. Wieso man ihm da in die Beine fährt, wird mir wohl genauso ewig verschlossen bleiben; genau wie die Frage, wieso er ihn dann nicht schon auf dem langen Weg bis zum 16er umreißt. Trotzdem sollte diese Szene wohl entscheidenden Charakter zum Wohle des HSV haben. Hleb wollte schießen, Kuranyi nahm ihm den Ball weg und schoß dann so schlecht und langsam, daß Piecke den Elfer locker halten konnte. Und nun brachen die Stuttgarter total ein bzw. wir wachten endlich auf. Von da an nahm wir das Spiel in die Hand und die Stuttgarter kamen (insbesondere in der 2. Halbzeit) kaum noch zu Chancen, bei denen ich zitterte. Noch in der 1. Halbzeit konnten wir den Ausgleich erzielen durch einen wunderschönen und unerwarteten Schuß unseres Persers Mehdi Mahdavikia. Er wurde von Barbarez im Strafraum angespielt und schoß von sehr weit rechts den Ball in den linken Winkel. Sehr geiles Tor. Auch in der zweiten Halbzeit waren wir weiter dominant. Vor allem konnte
Stuttgart sich auf der rechten Sturmseite kaum noch durchsetzen, nachdem
Christian Rahn für Lars Jacobsen ausgewechselt wurde.
Einige Chancen hatten wir noch. Die größte durch den eingewechselten Takahara, der nach Barbarez-Flanke zum Kopfball aus wenigen Metern kam; leider konnte Ernst den Ball parieren. So ca. in der 75 Minuten stellten wir dann leider unsere Bemühungen, dieses Spiel vielleicht sogar gewinnen zu können, leider vollends ein. Allerdings waren jetzt zumindest so sicher in der Abwehr, daß ich auch keinesfalls mehr Angst hatte, daß wir noch einen Treffer kassieren. Hätten wir weiter nach vorne gespielt, wäre vielleicht sogar ein Sieg drin gewesen. Andererseits bin ich äußerst zufrieden, daß wir beim Tabellen-Dritten nicht verloren haben. Da uns auch noch Schalke den Gefallen tat, erneut ein Heimspiel nicht zu gewinnen (Unentschieden gegen Bielefeld), bin ich doch recht guter Dinge, daß wirklich der UEFA-Cup-Platz drin sein könnte. Ich habe mich sogar dabei ertappt, mich über die Niederlage Dortmund zu freuen und ein klitzekleines bißchen auf den 3. Platz zu schielen. Immerhin sind der 2. und 3. auch nur 6 Punkte vor uns. Wenn wir nun unser kommendes Heimspiel gegen Schalke gewinnen, ist das Tor nach Europa jedenfalls weit aufgestoßen. Spielerwertung:
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auch Euren Kommentar.
Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
Sport1:
TORE 1:0 Kevin Kuranyi (20.) 1:1 Mehdi Mahdavikia (43.) GELBE KARTEN
Hamburger SV:
PLATZVERWEISE
SCHIEDSRICHTER : Dr. Markus Merk
AUFSTELLUNG
Hamburger SV: Martin Pieckenhagen, Nico Jan Hoogma, Milan Fukal, Tomas Ujfalusi, Marcel Maltritz, Christian Rahn, Mehdi Mahdavikia, Sergej Barbarez, Collin Benjamin, Rodolfo Esteban Cardoso, Bernardo Romeo WECHSEL
Hamburger SV:
Stuttgarts Kuranyi die tragische Figur beim 1:1 gegen Hamburg
Kuranyi traf zur Führung
"Im Innern kotzt es mich an"
Mahdavikia mit dem ersten Saisontor
Pieckenhagen haderte
Fakten:
Stuttgart nervenschwach vom Punkt
Ungewohnte Punkteteilung
Elfer-Killer Pieckenhagen
Schlaglichter:
Mahdavikia 'mal anders
Meißner überfordert
Seitz nutzte die Chance nicht
Hinkel sorgte für Druck
Trainer Felix Magath (VfB Stuttgart):
Trainer Kurt Jara (Hamburger SV):
Topspieler: Martin Pieckenhagen (Hamburger SV)
Spielwertung: 2 Bälle (von 4) Kommentar:
Taktik
Hamburger SV:
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kicker:
Spielbericht 1:0 gewann der VfB letzte Woche in Bielefeld. Im Vergleich zur Startaufstellung auf der Alm änderte Trainer Felix Magath sein Team nur auf einer Position und brachte Seitz für Mutzel. Auf Seiten des HSV vertraute Coach Kurt Jara auf die Erfolgself, die Hertha mit 1:0 nach Hause schickte. Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, da setzte Bordon mit einem Latten-Freistoß aus 18 Metern ein erstes Ausrufezeichen. Der VfB übernahm sofort die Initiative, gewann im weiteren Verlauf deutlich die Spielkontrolle. Gegen die Hamburger, die zumeist tief in der eigenen Hälfte standen, war aber zunächst selten ein Durchkommen. Erfolgversprechend sahen die Angriffszüge der Schwaben vor allem dann aus, wenn es über die starke rechte Seite mit dem sehr offensiven Hinkel und Hleb ging. Hinkel scheiterte nach Zusammenspiel mit Kuranyi (14.), war aber wenige Minuten später entscheidend an der Führung seiner Farben beteiligt. Nach Hlebs vorzüglichem Anspiel startete der Verteidiger rechts durch und flankte in die Mitte. Dort schaltete Kuranyi schneller als Hoogma und ließ Pieckenhagen per Kopfball aus sieben Metern ins kurze Eck keine Abwehrchance (20.). Die Magath-Elf blieb am Drücker, hatte aber bei einer der wenigen Gegenangriffe des HSV nach einer Unachtsamkeit von Meira Glück, dass Romeo nach Maltritz-Flanke knapp daneben köpfte (24.). Ansonsten kontrollierten die Schwaben das Spiel auch ohne die sonstige Schaltzentrale Balakov. Akzente setzte weiterhin der gut aufgelegte Hleb, der nach Sololauf aus der eigenen Hälfte von Maltritz im Sechzehner von den Beinen geholt wurde. Kuranyi erlaubte sich den Luxus, den fälligen Strafstoß zu verschießen - der Goalgetter scheiterte mit zu schwachem Schuss an Pieckenhagen (35.). Dieser Lapsus sollte sich rächen. Barbarez spielte den rechts im Strafraum freilaufenden Mahdavikia an. Der lief noch ein paar Schritte und zog dann von halbrechts aus spitzem Winkel ab. Das Leder landete unhaltbar für Ernst im langen Eck (43.). Nach dem Wechsel verflachte die Partie. Mit der Einwechslung von Jacobsen für Rahn reagierte HSV-Coach Jara auf die Schwachstelle auf der linken Abwehrseite. Der Däne stellte sich gut auf seine Aufgabe ein und nahm den Schwaben damit eine Triebfeder. Nach einer guten Stunde versuchten beide Trainer, mit frischen Kräften der leblos vor sich hinplätschernden Begegnung neues Leben einzuhauchen. Als erstes von den eingewechselten Akteuren machte Takahara auf sich aufmerksam, als er mit der besten Chance in Durchgang zwei per Kopfball aus kurzer Distanz an Ernst scheiterte (64.). Auf der Gegenseite konnte Ujfalusi "Joker" Ganea nach Zuspiel von Hleb, der mittlerweile in die Mitte gewechselt war, abblocken (68.). In der Schlussviertelstunde wurden die Stuttgarter zwar wieder etwas stärker, bis auf Gerbers Einschussmöglichkeit (82.) gab es aber für die Fans beider Teams keine weiteren Chancen zu sehen. Den unrühmlichen Schlusspunkt nach einer langweiligen zweiten Hälfte setzte Meißner, der kurz vor dem Ende nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte sah. So endete die Partie zweier technisch starker Mannschaften mit einem letztlich gerechten Remis. Der VfB versäumte im ersten Durchgang, seine Vorteile besser umzumünzen und musste kurz vor dem Wechsel den Ausgleich hinnehmen. Nach der Pause sahen die Fans beider Teams eine Begegnung ohne große Höhepunkte. Spielereignisse im Detail
90 Meißner setzt den unrühmlichen Schlusspunkt unter eine langweilige zweite Halbzeit und sieht Gelb-Rot. 82 Glänzendes Zusammenspiel zwischen Hleb und Gerber. Der Verteidiger schießt mit rechts vom linken Fünfereck, Mahdavikia bringt aber den Fuß noch dazwischen und klärt zur Ecke. 79 Pieckenhagen nimmt Ganeas Roller aus 20 Metern ohne Mühe auf. 78 Maltzitz Knaller aus 25 Metern geht von halblinks in die Wolken. 68 Hleb auf Ganea, der halblinks aus elf Metern abzieht. Doch Ujfalusi blockt den Rumänen rechtzeitig ab. 64 Der eingewechselte Takahara scheiterte per Kopf aus kurzer Entfernung an Ernst. 56 Die Partie verflacht etwas. Der VfB nicht mit dem Elan der ersten Hälfte, der HSV erzwingt ein gleichverteiltes Spiel. 50 Freistoß für den VfB von links. Pieckenhagen pflückt die Hereingabe von Seitz sicher runter. Anpfiff 2. Halbzeit Halbzeit 43 Barbarez spielt den rechts im Strafraum freilaufenden Mahdavikia an. Der läuft noch ein paar Schritte, zieht dann von halbrechts aus spitzem Winkel ab und trifft exakt ins lange Eck. 40 Die Schwaben diesmal über links. Gerber auf Amanatidis, der aus fünf Metern aber in Rücklage gerät und den Ball hoch über die Latte schießt. 36 Dummes Foul von Maltritz am durchgebrochenen Hleb im Strafraum. Kuranyi tritt an, schießt aber zu schwach, so dass Pieckenhagen ohne Mühe abwehren kann. 24 Diesmal Glück für den VfB - Romeo kommt nach Flankenball von Maltritz am linken Fünfereck frei zum Kopfball. Nur um Zentimeter streicht das Leder am linken Pfosten vorbei. 19 Wunderbare Kombination des VfB: Hleb mit überraschendem Pass auf den rechts startenden Hinkel. Der flankt von links, in der Mitte schaltet Kuranyi schneller als Hoogma und besorgt per Kopf die Führung. 14 Maltritz' Roller nimmt Ernst locker auf. Im Gegenzug tolles Zusammenspiel zwischen Kuranyi und Hinkel, der aus halblinker Position aus 16 Metern abzieht. Die Kugel saust einen Meter über die Querstange. 12 Langsam aber sicher reißt der VfB die Spielkontrolle an sich. Gegen die kompakte Abwehr der Gäste ist aber bisher kein Durchkommen. 7 Der HSV löst sich etwas aus der anfänglichen Umklammerung. Barbarez flankt nach schönem Spielzug von links, findet in der Mitte aber keinen Abnehmer. 2 Ujfalusi vertändelt das Leder Mitte der eigenen Hälfte. Kuranyi geht auf und davon und wird von Hoogma 18 Meter vor dem Tor gefoult. Bordon zirkelt den Freistoß über die Mauer an die Latte. Glück für den HSV! Anpfiff |
dpa meldet:
HSV knöpft VfB Stuttgart Punkt ab: 1:1 Von Elmar Dreher, dpa Stuttgart (dpa) - Der VfB Stuttgart hat die große Chance, seinen Champions-League-Platz zu festigen, leichtfertig vertan. Die Schwaben kamen gegen den Hamburger SV nur zu einem 1:1 (1:1), obwohl sie in der ersten Halbzeit die klar Spiel bestimmende Mannschaft waren. Die Hanseaten untermauerten durch den Punktgewinn ihre Ambitionen auf die UEFA-Pokal-Teilnahme. Kevin Kuranyi (20.) hatte den Tabellendritten mit seinem 13. Saisontor in Führung gebracht, verschoss aber später aber einen Elfmeter. Mehdi Mahdavikia glückte der Ausgleich (43.). Der Stuttgarter Silvio Meißner sah in der 90. Minute die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels. «So wie es gelaufen ist, muss man auch mit einem Unentschieden zufrieden sein», meinte Stuttgarts Trainer Felix Magath. «Der Knackpunkt war der verschossene Elfmeter, danach sind wir aus dem Tritt gekommen.» Kuranyi hatte sich in der 35. Minute den Ball vom eigentlich zur Ausführung des Elfmeters bereiten Alexander Hleb geholt und war nach seinem Lapsus etwas zerknirscht: «Es hat leider nicht geklappt, das nächste Mal schießt Alexander.» HSV-Torwart Pieckenhagen hatte wenig Mühe, den schwach geschossenen Ball und damit seinen achten von 26 Bundesliga-Strafstößen zu halten. «Unsere erste halbe Stunde war eine Katastrophe», kritisierte der 31-Jährige seine Mitspieler. Der VfB begann vor 37 000 Zuschauern im Daimlerstadion äußerst druckvoll und ließ die Gäste lange nicht zur Entfaltung kommen. Das verletzungsbedingte Fehlen von Spielmacher Krassimir Balakow (Adduktorenprobleme) und Stammtorwart Timo Hildebrand (Bänderriss im Knie) wirkte sich nicht negativ aus. Vor allem Nationalmannschafts- Kandidat Andreas Hinkel auf der rechten Außenbahn und Hleb im rechten Mittelfeld trieben das Offensivspiel der Schwaben an. Verdienter Lohn der ständigen Angriffsbemühungen war das 1:0 durch Kuranyi: Nach feiner Flanke von Hinkel erzielte der Stuttgarter Torjäger per Kopf die verdiente Führung. Neben seinem verschossenen Strafstoß - Marcel Maltritz hatte Hleb gefoult - hatte der VfB weitere gute Chancen: Marcelo Bordon traf mit einem Freistoß nur die Latte (3.), Hinkel (14.) und Ioannis Amanatidis (40.) vergaben. Wie aus heiterem Himmel fiel der Ausgleich für die Hanseaten: Ein Stuttgarter fälschte den scharfen Schuss von Mahdavikia noch leicht zum überraschenden 1:1 ab. Davor hatten die deutlich unterlegenen Hamburger nur eine Möglichkeit durch Bernardo Romeo, dessen Kopfball knapp vorbei ging (24.). Der HSV-Treffer hatte die Schwaben schwer geschockt und völlig aus dem Konzept gebracht. Nach der Pause konnten sie kaum noch an ihre Klasse und spielerische Linie anknüpfen. Die Norddeutschen kamen stärker auf, ohne aber die Stuttgarter Schwächen nutzen zu können. Allerdings wäre Naohiro Takahara 60 Sekunden nach seiner Einwechslung beinahe das 2:1 gelungen, doch VfB-Torhüter Thomas Ernst wehrte den Kopfball des Japaners aus Nahdistanz mit einem Reflex ab (65.). Der VfB hatte keine zwingende Möglichkeit mehr. |