Bundesliga 2003/2004, 5. Spieltag, Samstag, 13.09.03 in der Leverkusener BayArena.

TSV Bayer 04 Leverkusen - Hamburger SV 1:0 (1:0)

Ich muß leider sagen, daß mich der HSV, trotz der bedrückenden Situation an diesemWochenende kaum beschäftigt hat, da ich sehr über den Kauf eine Eigentumswohnung nachdenke.

Daher möchte ich auch so gut wie nichts zum Spiel schreiben.

Nur dieses:
Eigentlich hat der HSV ganz gut mitgehalten und weitestgehend defensiv gut gestanden. ABer man hat sich praktisch überhaupt keine Chance herausgespielt und konnte bestenfalls bis zum 16er gefällig agieren. So kann man eben nicht gewinnen. Wenn man Bayer dann so ein dusseliges Tor erlaubt, verliert man eben. 

Das Ding ging auf den Torwart, der erst rauslief und dann wieder zurückging. Wenn man rausläuft, muß man den Ball auch haben. Auch wenn leider auch kein einziger Feldspieler mit hochstieg.
Neuzugang Jarolim konnte sich oft schön durchsetzen; nur führte auch das nicht zu Chancen.

Die Harmlosigkeit und der fehlende Biss machen mir wirklich Sorgen!

Tabelle des Spieltages

Mailt mir auch Euren Kommentar.
Ich pinne ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch einstmals bewegte.



 
Sport1: 
Bayer ganz oben - HSV im Keller

Bayer Leverkusen hat sich an die Spitze der Bundesliga katapultiert und den Liga-Pokal-Sieger Hamburger SV ganz tief in den Tabellenkeller geschossen. 

Mit einem glanzlosen 1:0-Erfolg holte die Elf von Trainer Klaus Augenthaler vor 22.500 Zuschauer in der ausverkauften BayArena den vierten Sieg im fünften Spiel.

Allerdings boten beide Mannschaften über weite Stecken nur magere Fußball-Kost, so dass Torchancen vor allem in der ersten Hälfte Mangelware blieben.

Juan mit goldenem Tor
Der brasilianische Innenverteidiger Juan, der ebenso wie sein Landsmann Lucio und der Argentinier Diego Placente unverletzt von den WM-Qualifikationsspielen in Südamerika zurückgekehrt war, köpfte in der 28. Minute das einzige Tor. 

Vorausgegangen war ein Freistoß von Nationalspieler Bernd Schneider von der rechten Seite und eine Unsicherheit von HSV-Schlussmann Martin Pieckenhagen, der den langen Ball nicht abfangen konnte. Auch Gegenspieler Marcel Maltritz machte keine gute Figur. So traf Defensivspieler Juan zum zweiten Mal in dieser Saison.

HSV dominierte Beginn
Nach nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen zeigten die Hamburger eine kämpferisch und taktisch zufriedenstellende Vorstellung. Bis zum Rückstand kontrollierten die Hanseaten klar das Geschehen. Allerdings fehlte es im Angriff an Durchschlagskraft. 
Sergej Barbarez (12.), der den Ex-Hamburger Hans-Jörg Butt zu einer Glanzparade zwang, hatte die einzige große Chance der Gäste auf dem Fuß. 
Aber auch die Rheinländer wirkten bei weitem nicht so überzeugend wie in den ersten Partien, zeigten im Verglich zum 0:1 beim VfL Bochum nur eine kleine Leistungssteigerung.

Chancentod Berbatov
Der Brasilianer Franca (4.) und sein Landsmann Robson Ponte (45.) sorgten für die größten Gelegenheiten der Gastgeber in der ersten Hälfte. 
Im zweiten Durchgang hatten Carsten Ramelow (55.) und vor allem der eingewechselte Dimitar Berbatov (64./65.) weitere Gelegenheiten zur Resultatserhöhung. Der Bulgare scheiterte kläglich.
Drei Minuten vor Schluss verweigerte Schiedsrichter Knut Kircher Bayer-Stürmer Franca wegen angeblicher Abseitsstellung Pontes die Anerkennung des zweiten Treffers.

HSV zieht positive Schlüsse
Trotz der neuerlichen Pleite hielt sich die Trauer beim HSV in Grenzen. "Die Leistung lässt hoffen, dass wir von diesem Tabellenplatz und dem Punktestand schnell weg kommen", meinte Trainer Kurt Jara.
"Spielerisch und kämpferisch war das ganz gut", ergänzte Torwart Pieckenhagen. "Aber Fakt ist nun mal das Ergebnis - und wir haben verloren."

Nowotny erstmals im Kader
Bei Bayer verdienten sich Torschütze Juan und Placente die Bestnoten. Kapitän Jens Nowotny, der nach zwei Kreuzbandrissen erstmals wieder im Kader stand, wurde von Trainer Klaus Augenthaler nicht eingesetzt.
"Jens hat sich gewünscht zu spielen. Aber es ist nicht Weihnachten und die Bundesliga kein Wunschkonzert", meinte "Auge" lapidar. "Wenn wir 3:0 geführt hätten, hätte ich ihn vielleicht gebracht."
Der Bayer-Coach schenkte seiner eingespielten Abwehr das Vertrauen. "Lucio, Juan und Placente sind fit von den Länderspielen zurückgekehrt. Wir hatten keine Not, etwas zu ändern", sagte Augenthaler.
Beim HSV gefiel vor allem der agile Barbarez sowie Neuzugang David Jarolim mit Abstrichen.

HSV jagt Negativrekord
Starker Start
Vier Siege aus den ersten fünf Spielen gab es für Bayer nur ein Mal zuvor: 1986/87 verlor man die ersten fünf Spiele nicht (vier Siege, ein Remis).

Fortschritt
Nach fünf Spielen hat Bayer die Ausbeute von zwölf Punkten - in der letzten Saison musste Leverkusen bis zum zehnten Spieltag auf den zwölften Punkt warten. 

Schlechtester HSV-Auftakt seit 31 Jahren
So schlecht wie in diese Saison starteten die Hamburger zuletzt 1972/73 - aus den ersten fünf Spielen holte der HSV nur einen von 15 möglichen Punkten.

Auswärtsschwäche hält an
Der HSV hat keines der letzten zwölf Auswärtsspiele gewonnen - die Auswärtsschwäche des Vorjahres scheint ihre Fortsetzung zu finden.

Gefällig allein reicht nicht
Leverkusen dominierte die Partie nicht - der Gast aus Hamburg hielt jederzeit dagegen und zeigte auch spielerisches Potenzial. Zu selten allerdings mit Drang in den gegnerischen Strafraum. Zwischen der 13. und 68. Minute gab der HSV nicht einen Torschuss ab, so dass es am Ende bei der Niederlage und 7:18 Torschüssen aus Sicht der Hamburger blieb.

Robuste Zweikampfführung
Zumindest die Härte der Hamburger deutete an, dass sie begriffen haben, im Abstiegskampf zu stecken. 34 Mal wurde ein Leverkusener gefoult, umgekehrt waren die Bayer-Akteure mit nur 18 Fouls wesentlich fairer.

Glückloser Berbatov
Etwas kurios war der Auftritt von Dimitar Berbatov, der in der 62. Minute eingewechselt wurde. Fast mühelos kam der Bulgare zu fünf Torschüssen und überholte damit alle anderen Akteure. Nur das Pech im Abschluss blieb ihm im Bayer-Trikot erhalten.

Romeo ist kein Joker
Mit den Einwechslungen von Romeo und Sen versuchte Kurt Jara neuen Schwung in das Angriffsspiel des HSV zu bringen, doch vor allem Romeos Auftritt zeigte erneut, dass der Argentinier kein Joker ist. Ganze drei Ballkontakte verbuchte Romeo in 18 Minuten ? der agilere Sen schaffte 15 in nur 14 Minuten.


 
kicker:
Allgemeine Informationen
Bayer Leverkusen:  J. Butt - B. Schneider, Lucio, Juan, Placente - Ramelow - Bierofka, Babic - Ponte - Neuville, Franca - Trainer: Augenthaler

Hamburger SV:  Pieckenhagen - Schlicke, Hoogma, Ujfalusi, Kling - Wicky - Maltritz, Beinlich - Jarolim, Barbarez - Takahara - Trainer: Jara

Tore:   1:0 Juan (28., Kopfball, Vorarbeit Ponte)

Eingewechselt:   63. Berbatov für Neuville, 69. T. Lucic für Juan, 73. Hertzsch für B. Schneider - 72. Romeo für Schlicke, 76. Sen für Beinlich

Schiedsrichter:  Kircher 

Zuschauer:  22500 (ausverkauft)

Gelbe Karten:  Babic, Placente - Beinlich

Spielbericht
Nach der ersten Saisonniederlage in Bochum (0:1) nahm Coach Klaus Augenthaler eine Änderung vor: Für den verletzten Balitsch kam Bierofka neu ins Team. Der Ex-"Löwe" wurde ins rechte Mittelfeld beordert, dahinter spielte Schneider in der Viererkette. Beim HSV brachte Trainer Kurt Jara nach der 0:2-Niederlage gegen Bayern drei neue Akteure. Der Österreicher ersetzte Rahn, den gesperrten Benjamin und Romeo durch Kling, Wicky und Neuzugang Jarolim.

Guter Auftakt von Bayer: Babic flankte von links auf Franca, dessen wuchtiger Kopfball aus zehn Metern ganz knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (4.). 

Danach allerdings blieb vieles Stückwerk bei der Heimelf, die ihre Angriffen zu sehr durch die Mitte lenkte und sich gegen die kompromisslose Abwehr des HSV immer wieder schnell verzettelte. Die Hanseaten überzeugten in dieser Phase mit ruhigem, sachlichen Aufbau, kombinierten teils ansehnlich durchs Mittelfeld. In Strafraumnähe freilich konnten auch sie sich nicht entscheidend in Szene setzen, auch weil es den Spitzen Barbarez und Takahara an Unterstützung fehlte. Einzig der emsige Jarolim, der auch die einzige gute Chance der Gäste hatte (11.), mühte sich als offensives Bindeglied zwischen den Strafräumen, was gegen Lucio und Co. aber einfach zu wenig war.

Fast folgerichtig sorgte eine Standardsituation für den ersten Treffer der Partie, begünstigt wie so oft in den letzten Spielen durch einen Fehler in der HSV-Abwehr. Ponte brachte einen Freistoß von der rechten Seite ans linke Fünfereck, wo Juan das Kopfballduell gegen Maltritz gewann und über den herausgelaufenen, aber zu zögerlichen Pieckenhagen zur überraschenden Führung ins Netz köpfte (28.).

Es tat sich nichts mehr bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Kircher. Die Norddeutschen konnten auch nach dem Rückstand offensiv zu wenig Akzente setzen, um die sichere Defensivabteilung der Augenthaler-Elf in Gefahr zu bringen.

Unverändert begannen beide Teams den zweiten Durchgang. Der HSV schob sich insgesamt etwas weiter nach vorne, zumindest im Ansatz wurde es gleich etwas gefährlicher (Jarolim, 47., 49.). Die verstärkten Angriffsbemühungen der Gäste eröffneten Bayer mehr Raum - Ramelow hätte dies nach der besten Kombination des Spiels fast ausgenutzt, verfehlte aber per Volleyschuss das Ziel (56.).

Nach einer guten Stunde kam Berbatov für den blassen Neuville ins Spiel, und der sollte im weiteren Verlauf die Offensive der Heimelf beleben. Auch die Hamburger wechselten, versuchten mit Romeo und Sen den Angriff zu stärken.

Doch nicht die Hanseaten hatten die Chance zum Ausgleich, vielmehr versäumte Leverkusen mehrmals den entscheidenden Treffer bei den sich nun bietenden Kontergelegenheiten. Franca erzielte zwar nach Zusammenspiel mit Ponte einen Treffer, der aber wurde vom Schiedsrichtergespann wegen Abseitsstellung von Ponte nicht gegeben (88.). Am Ende stand trotz verzweifelter Schlussoffensive der Jara-Elf eine erneute Niederlage.

In einer schwachen Partie genügte Bayer eine durchschnittliche Leistung, um gegen die in der Offensive harmlosen Hamburger einen "Dreier" einzufahren und die Tabellenführung zurück zu erobern. Der HSV steckt durch die Niederlage noch tiefer im Keller.
 

Spielereignisse im Detail
Schlusspfiff 
 
88 Zunächst wird ein Tor von Franca wegen Abseitsstellung von Ponte nicht gegeben, Sekunden später scheitert Bierofka mit einem Schrägschuss aus halbrechter Position. 
 
86 Freistoß von Ponte an der rechten Strafraumumrandung. Berbatov steigt am höchsten, Ujfalusi rettet knapp vor der Linie. 
 
80 Auf der anderen Seite prüft Berbatov Pieckenhagen mit einem Flachschuss aus 20 Metern. Der Keeper ist rechtzeitig unten, hält das Leder fest. 
 
78 HSV-Coach Jara setzt mit Romeo und Sen nun auf totale Offensive. Bislang geht aber gegen die sichere Bayer-Deckung gar nichts ... 
 
68 Maltritz versucht es aus der Distanz. Sein Roller aus 25 Metern geht weit rechts vorbei. Im Gegenzug verfehlt Franca nach Bierofkas Flanke den Ball sechs Meter vor dem Tor knapp. 
 
64 Franca auf seinen neuen Sturmkollegen Berbatov, gerade für Neuville eingewechselt. Dessen Knaller mit rechts geht knapp über die Querlatte. Sekunden später rettet Ujfalusi - erneut gegen den Bulgaren. 
 
56 Schneider mit einem Flankenwechsel, der die HSV-Deckung auseinanderreißt. Babic nimmt Placente mit, der an den Strafraum zurücklegt. Ramelow zieht volley ab, verfehlt das Zeil aber um fünf Meter. 
 
51 Franca setzt links Babic ein, der sofort in die Mitte flankt. Etwas zu hoch erreicht die Hereingabe Ramelow, der nicht mehr ganz hinter den Ball kommt und aus sieben Metern übers Tor köpft. 
 
49 Barbarez spielt auf den halbrechts freigelaufenen Jarolim. Statt selbst zu schießen, versucht der Ex-Nürnberg es mit einem weiteren Pass auf Takahara und wird von Placente abgeblockt. 
 
47 Jarolim und Schlicke an der rechten Außenlinie im Doppelpass. Der Tscheche hat die Möglichkeit in den Strafraum zurückzulegen, entscheidet sich aber für einen Querpass. Juan klärt zur Ecke. 
 
Anpfiff 2. Halbzeit 
 
Halbzeit 
 
45 Franca sieht auf der linken Seite den startenden Ponto, legt ihm den Ball in den Lauf. Die Nummer 7 von Bayer zieht aus 16 Metern halblinker Position sofort ab, verfehlt das Tor um einen Meter. 
 
42 Mal wieder eine Strafraumszene. Bierofka versetzt Kling, flankt von rechts. Pieckenhagen unterläuft das Leder, in der Mitte klärt Wicky vor Franca. 
 
41 Es tut sich nicht viel in dieser unansehnlichen Partie. Auch nach dem Rückstand kann die Jara-Elf in der Offensive keine Akzente setzen. 
 
32 Ramelows Fernschuss aus 30 Metern wird diesmal eine sichere Beute von Pieckenhagen. 
 
28
Die überraschende Führung für Leverkusen. Ponte zirkelt einen Freistoß von rechts ans linke Fünfereck. Pieckenhagen verschätzt sich, Juan gewinnt das Kopfballduell gegen Maltritz und köpft über den Keeper ins Netz. 
 
22 Der HSV hat die Partie mit ruhigem, sachlichen Stil im Griff. Offensiv-Aktionen von Bayer sind momentan nicht zu sehen. 
 
15 Schneider rochiert nach links, flankt an den Fünfer. France kommt, hart bedrängt von Ujfalusi, nicht richtig an die Kugel. Pieckenhagen kann ohne Mühe aufnehmen. 
 
11 Leverkusen spielt zu sehr durch die Mitte, wird schnell vom HSV abgefangen. Einen Konter der Hanseaten durch Jarolim schließt der Tscheche mit einem Schrägschuss aus 14 Metern ab. Butt faustet zur Ecke. 
 
8 Der HSV kombiniert sich durch die Bayer-Abwehr. Kling wird halblinks im Strafraum im letzten Moment von Lucio abgeblockt. 
 
4 Bayer beendet das erste Abtasten fast mit der Führung: Babic flankt auf Franca, dessen wuchtiger Kopfball geht ganz knapp rechts vorbei. 
 
Anpfiff 


 
dpa meldet:
Leverkusen wieder Spitze - HSV will keine Jara-Diskussion

Von Dietmar Fuchs und Wolfgang Müller, dpa

Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen steht vor einem «goldenen» Fußball-Herbst, der Hamburger SV schon jetzt vor den Trümmern der noch kurzen Bundesliga-Saison. Gut gespielt, gut mitgehalten, dem Favoriten alles abverlangt - «und am Ende stehen wir doch mit leeren Händen da», ergab sich HSV-Angreifer Sergej Barbarez nach dem 0:1 (0:1) vor 22 500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena fast der Resignation.

Ein mageres Pünktchen aus fünf Spielen und die schlechteste Startbilanz seit 31 Jahren machen alle hoch trabenden Pläne des Liga-Cup-Gewinners zur Makulatur.

Doch selbst nach der frühen Entscheidung durch das Kopfballtor des Brasilianers Juan (28.) und jetzt schon fast zehn Monaten ohne Auswärtssieg glaubt HSV-Chefcoach Kurt Jara an rasche Besserung. «Diese Leistung lässt hoffen.» Mehr aber vorläufig nicht. Jara sagte es in aller Deutlichkeit: «Nach nackten Zahlen sind wir am Boden.» Der Österreicher verspürt schon jetzt enormen Druck, im Nordderby in einer Woche gegen Rostock muss ein Sieg her. HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann beschönigte nichts: «Ein Punkt aus fünf Spielen lässt keine Fragen übrig. Wir müssen jetzt einfach gewinnen.»

Eines will Hoffmann nicht zulassen: die Diskussion über den Trainer: «Über hypothetische Dinge reden wir nicht.» Gleichwohl räumte der Jara-Vorgesetzte ein, jeder beim HSV wisse, «dass wir erheblichen Druck haben». Auch oder gerade der Coach, doch Hoffmann verbietet sich selbst und seiner Führungsriege den Mund: «Wichtig ist, dass eine Diskussion über den Trainer nicht intern geführt wird.» Da spielt wohl der Glaube an Vergangenes mit: Jara stand in der Vorsaison nach der Niederlage in Bielefeld vor der Entlassung, ehe er den HSV noch in den UEFA-Pokal führte.

In Leverkusen gerät der Fast-Abstieg in der vergangenen Saison schon in Vergessenheit. Juans Kopfballtreffer machte das Bayer-Team zum 45. Mal in seiner Erstliga-Geschichte zum Tabellenführer. Doch Klaus Augenthaler war nur mit zwei zugedrückten Augen mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden - was den Niederbayern nicht wunderte: «Wenn du zwei Wochen nur mit vier bis sechs Mann trainierst. ..» Das Spielgefüge war in der Bayer-Rechnung die «große Unbekannte», wie Augenthaler die lange Abwesenheit seiner Nationalspieler bezeichnete. Doch sein Team habe «Gesicht gezeigt, ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen».

Jetzt aber kommen zwei «Wochen der Wahrheit»: Am Samstag reist der Tabellenführer zu Meister Bayern München, eine Woche später steht bei Bayern-Bezwinger VfL Wolfsburg eine weitere Nagelprobe an. «Danach werden wir wissen, wo der Weg hingeht», misst Augenthaler beiden Partien Richtung weisende Bedeutung bei. Bayer-Spielführer Carsten Ramelow will zumindest die erste der beiden Aufgaben völlig gelassen ins Visier nehmen: «In München haben wir noch nie was geholt. Also sollten wir es ganz locker angehen.»

Das kann sich die Bayer-Elf auch erlauben, meint Ramelow: «Wir sind sehr, sehr gut gestartet.» Dass dabei, wie beim 2:1 in Frankfurt oder auch beim 1:0 über Hamburg, «noch nicht alles Gold ist», weiß der Bayer-Kapitän. Aber er weiß auch, dass im Moment nichts auf eine Wiederholung der Saison 2002/2003 hindeutet.