Bundesliga 2003/2004, 33. Spieltag, Samstag,
15.05.04 im Freiburger Dreisamstadion, wo offenbar die Sonne schien.
SC Freiburg - Hamburger SV 0:0 Das Spiel habe ich heute in der AOL Arena auf
einer Leinwand vor dem "Schnäppchenmarkt" gesehen.
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auch Euren Kommentar.
Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
Sport1:
Freiburg schafft den Klassenerhalt Freiburg - Nach dem Spiel ohne Gewinner ließen sich die Profis
des SC Freiburg in ihrer Festung Dreisamstadion wie wahre Sieger feiern:
Finke in die Rückenschule
Zweitkleinster Etat der Liga
Finke dienstältester Trainer
Lob von Toppi
Takahara vergibt "Hundertprozentige"
Daten: Keine Verlierer bei Nullnummer Jubel auch ohne Tore
HSV mal wieder remis
Der 75. Platzverweis für den HSV
0:0 keine Seltenheit
HSV mit starkem Auftakt...
...und schwachem Ende
Diarra hatte alles im Griff
Coulibaly versucht es immer wieder
Zwei Ex-Spielmacher...
Takahara nutzte die Chance nicht
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kicker:
Allgemeine Informationen SC Freiburg: Reinard - Müller, Diarra - Kruppke, Riether, A. Zeyer, Tskitishvili, Berner - Coulibaly - Antar, Iashvili - Trainer: Finke Hamburger SV: Wächter - Fukal, Hoogma, Ujfalusi, Wicky - Schlicke, Mahdavikia, Jarolim, Beinlich - Takahara, Barbarez - Trainer: Toppmöller Eingewechselt: 46. Cairo für A. Zeyer, 87. Tanko für Tskitishvili, 89. Guié-Mien für Iashvili - 61. Cardoso für Schlicke, 67. Romeo für Takahara, 79. Reinhardt für Barbarez Schiedsrichter: Stark Zuschauer: 25000 (ausverkauft) Gelb-Rote Karten: Fukal (77.) Gelbe Karten: A. Zeyer - Takahara, Beinlich, Jarolim
Spielbericht
Hamburgs Coach Klaus Toppmöller änderte sein Team, das gegen Stuttgart 2:1 gewonnen hatte, auf nur einer Position: Takahara stand als einzige Spitze für Romeo auf dem Rasen. Die Zuschauer im ausverkauften Dreisamstadion sahen einen eher verhaltenen Beginn. Die Freiburger kamen nicht richtig in Tritt, da sie ihr Kurzpass-Spiel nicht aufziehen konnten. Zum einen störte der Gegner früh, zum anderen fehlte die nötige Präzision im Zusammenspiel. Der HSV setzte mit Takahara in der 10. Minute das erste Ausrufezeichen, aber der Japaner traf nur das Außennetz. Die Hamburger dominierten im Mittelfeld und versuchten durch gezielte Zuspiele, Takahara oder den oft durchstartenden Mahdavikia in Szene zu setzen. Der HSV wirkte frischer und geistig reifer gegenüber den Breisgauern, deren Spiel sehr statisch war. Der SC traute sich in der 17. Minute zum ersten Mal vor das Hamburger Tor, als Wächter den wuchtigen Kopfstoß von Coulibaly noch um den Pfosten lenken konnte. Vor allem in Kopfballduellen setzten sich die Badener in der Offensive oft durch, doch hochkarätige Chancen konnten sie sich nicht erspielen. In der 33. Minute war es wieder der Malier, der aus 18 Metern nur knapp über das Tor schoss. Trotzdem blieb der HSV die bessere Mannschaft. Die Gäste von der Nordsee waren vor allem gegen Ende der ersten Halbzeit optisch überlegen. So deckte die Toppmöller-Elf immer wieder die Lücken in der Freiburger Defensive auf. Diese nutzten die Hamburger aber nicht konsequent aus, die Durchschlagskraft fehlte. Auch nach dem Wechsel dasselbe Bild: Der Spielaufbau des SC funktionierte kaum, zu wenig Bewegung und zu viele Abspielfehler prägten das Freiburger Spiel. Der HSV hingegen präsentierte sich aufgeweckter und hatte folgerichtig ein Plus an Chancen. Doch weder Barbarez (54.) noch Mahdavikia (56.) konnten ihre Möglichkeiten verwerten. Nach einer knappen Stunde nahm das Tempo und das Niveau der Partie zu. Das Spiel wogte hin und her. So hatte der SC in der 63. Minute seine beste Chance, als Riether Coulibaly bediente, der schon an Wächter vorbei war, aber das leere Tor nicht traf. Nur zwei Minuten später hätte Takahara das erste Tor erzielen müssen, doch der Japaner köpfte aus kurzer Distanz nur an die Unterkante der Latte. Weiter blieb Hamburg am Drücker, doch der HSV stoppte sich in der 77. Minute selbst: Fukal foulte Antar, der einen SC-Konter einleiten wollte, an der Mittellinie. Schiedsrichter Stark zögerte nicht lange und zeigte dem Tschechen seine zweite Gelbe Karte. Auch in Überzahl schafften es die Gastgeber nicht, Druck aufzubauen. Das Angriffsspiel des SC war schlichtweg zu harmlos. Hamburg auf der anderen Seite konzentriete sich mit zehn Mann auf die Ergebnisverwaltung. So blieb es beim 0:0 bis zum Schlusspfiff. Die Freiburger feierten nach einem schwachen Spiel den Klassenerhalt.
Der HSV hatte seine Chancen, agierte aber zu ineffizient. Trotzdem sicherten
sich die Hanseaten den Einzug in den UI-Cup und damit die Chance auf das
internationale Geschäft.
Spielereignisse im Detail
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dpa: Finke froh über Freiburger Klassenverbleib
Von Marc Zeilhofer, dpa Freiburg (dpa) - Volker Finke machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. Ungewohnt offen gewährte der Trainer des SC Freiburg nach dem durch ein 0:0 gegen den Hamburger SV endgültig geschafften Bundesliga-Klassenverbleib Einblicke in sein Gefühlsleben. «Ich habe noch nie so viel Druck auf meinen Schultern gespürt wie in dieser Saison. Der Druck war tierisch, das fällt jetzt ab wie ein Ballast», sagte der Fußball-Lehrer. Und fügte schmunzelnd hinzu: «Man kann im 100. Jahr der Vereinsgründung nicht absteigen.» Sein Hamburger Kollege Klaus Toppmöller ärgerte sich über die mangelnde Chancenverwertung seiner Elf: «Wir waren die spielstärkere Mannschaft, aber wer keine Tore schießt, kann nicht gewinnen. Glückwunsch an Freiburg, hier fährt man immer wieder gerne hin.» Vor 25 000 Zuschauern im ausverkauften Dreisamstadion hatten die Norddeutschen, die von den letzten 14 Begegnungen gegen Freiburg nur eine verloren, zwar die besseren Tormöglichkeiten, nutzten aber keine und zogen dennoch vorzeitig in den UI-Cup ein. Dieses Ziel im Blick hat auch Zlatan Bajramovic, der nach seiner Leistenoperation ebenso wie vier andere Freiburger Leistungsträger fehlte: «So weit sind wir ja von Platz acht gar nicht weg. Das wäre diese Saison zu machen gewesen.» Doch dafür hätten die Breisgauer ihre Auswärtsschwäche mit nur fünf Unentschieden auf des Gegners Plätzen ablegen müssen. Geht es nach Sascha Riether, soll diese schlechte Bilanz ausgerechnet beim Rekordmeister aufgebessert werden: «Jetzt geht es gegen die Bayern, das wird auch noch ein Fest.» Volker Finke («Als bester Aufsteiger waren wir nie schlechter als auf Platz zwölf, trotzdem wird plötzlich gerechnet») sah in seinem Saison-Fazit nicht nur Positives: Von den 61 Gegentoren «waren ungefähr 20 zu viel. Da müssen wir uns was einfallen lassen». Nach seinem achten Bundesliga-Einsatz und dem zweiten «zu Null» verdrückte SC-Torhüter Julian Reinard nach dem Abpfiff auf dem Rasen ein paar Freudentränen. «Julian ist noch keine Nummer 1 für die 1. Liga. Das sage ich, ohne ihn zu kritisieren», äußerte Finke Verständnis für den 21-Jährigen. Der etatmäßige Stammkeeper Richard Golz bekommt nach seiner langwierigen Schambeinentzündung «so lange Zeit, wie es irgendwie geht», betonte Finke. Weniger Verständnis zeigte der mit fast 13 Freiburger Jahren dienstälteste Bundesliga-Trainer für die mitunter prekäre personelle Lage der Breisgauer in der Rückrunde. «Für mich war überraschend, dass einige Spieler nach Ende der Transferzeit im Januar oft verletzt waren. Das hat mich geärgert, ganz ehrlich», sagte Finke. Doch teure Verstärkungen passen weder zur Freiburger Philosophie noch zu den finanziellen Möglichkeiten. «Wir können froh sein, wenn wir die wichtigen Leute halten», weiß Realist Finke. |