Bundesliga 2003/2004, 33. Spieltag, Samstag, 15.05.04 im Freiburger Dreisamstadion, wo offenbar die Sonne schien.

SC Freiburg - Hamburger SV 0:0

Das Spiel habe ich heute in der AOL Arena auf einer Leinwand vor dem "Schnäppchenmarkt" gesehen. 
 
Und ich habe ein sehr gutes Spiel des HSV gesehen. Die Jungs waren sehr engagiert und spielten ordentlichen Fußball. Wir hatten auch etliche Chancen, eiin Tor in Freiburg zu erzielen, aber das sollte leider nicht gelingen. 
 
Insbesondere Takahara war dabei sehr unglücklich. Er vergab ganz zu Anfang mehrere Chancen, wirkte später teilweise unglücklich und wurde schließlich ausgewechselt, als er eine hochprozentige Chance an die Latte köpfte. 
 
Auch Freiburg hatte einige gute Chancen; fast immer durch Coulibaly. Ich denke jedoch, daß wir insgesamt wirklich die bessere Mannschaft waren. Schade nur, daß wir nie ein Tor erzielten.
 
Und als FUkal dann die gelb-rote Karte bekam, griff der HSV leider nicht mehr an. Für mich unverständlich, was dann passierte.
 
Zunächst wurde Barbarez ausgewechselt und dafür kam Reinhardt. Schon das konnte ich nicht verstehen. Was für ein unsinniges Signal. Der 7. Tabellenplatz und damit eine Woche mehr Urlaub wären nur zu erreichen gewesen, wenn man die beiden letzten Spiele gewinnt (Schalke führte ja bereits deutlich gegen Lautern). 
 
Und dann spielte man leider auch nicht mehr nach vorne. Wie gesagt, vollkommen unverständlich für mich. Mitten in der Saison wäre ich mit einem Unentschieden auswärts zufrieden gewesen. 
 
Aber jetzt war ein Sieg "Pflicht" und dann sollte man sich nicht die letzten 15 - 20 Minuten so verstecken. Ich hätte erwartet, daß man alles bedingungslos nach vorne wirft.
 
Das hat mich geärgert. Aber trotzdem bleibt zu bemerken, daß es insgesamt ein sehr gutes Auswärtsspiel des HSV war.
 
Eine Einzelbenotung möchte ich nur nach den TV-Noten wie immer nicht vornehmen. 
Die Mannschaft hat mir insgesamt ganz gut gefallen. 

Tabelle des Spieltages

Mailt mir auch Euren Kommentar.
Ich pinne ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch einstmals bewegte.



 
Sport1: 
Freiburg schafft den Klassenerhalt

Freiburg - Nach dem Spiel ohne Gewinner ließen sich die Profis des SC Freiburg in ihrer Festung Dreisamstadion wie wahre Sieger feiern: 
Dass der Klassenerhalt durch eine unspektakuläre "Nullnummer" im Duell mit Angstgegner Hamburger SV endgültig unter Dach und Fach gebracht wurde, störte im Rausch der Glücksgefühle zwischen "La Ola", Siegesgesängen ("Nie mehr zweite Liga") und der Vorfreude auf die Jubiläumsfeiern keinen mehr. 

Finke in die Rückenschule
Während Freiburgs Offensivspieler und Ex-Hamburger Roda Antar HSV-Masseur Hermann Rieger immer wieder innigst herzte, zeigte selbst der ansonsten eher introvertierte Freiburger Coach Volker Finke nach dem entscheidenden Punktgewinn ungewohnte Emotionen. 
"Mir fällt unglaublich viel von den Schultern, ich muss jetzt erstmal in die Rückenschule. Es war so wichtig, dass wir zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins nicht absteigen", erklärte ein strahlender Finke.
Trotz der blamablen Auswärtsbilanz (kein Sieg) habe er jedoch nie ernsthafte Zweifel am Verbleib in der Eliteliga gehabt: "Wir waren der beste Aufsteiger, standen nie schlechter als auf Platz elf oder zwölf. Der Klassenerhalt war für mich deshalb auch logisch." 

Zweitkleinster Etat der Liga
Logisch auch deshalb, weil die mit dem zweitkleinsten Etat (24,9 Millionen Euro) hinter Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt in die Saison gestarteten Breisgauer im heimischen Dreisamstadion selten patzten. 
Allein 33 der insgesamt 38 Punkte holte Freiburg in seiner nur 25.000 Zuschauer fassenden Mini-Arena, vermied dadurch letztlich den dritten Abstieg seit 1993. 

Finke dienstältester Trainer
"Diese Bilanz geht in Ordnung, obwohl ich hoffe, dass wir in der nächsten Saison den Verbleib in der ersten Liga ein, zwei Spieltage eher sichern. Das Potenzial ist da", behauptete der 56-jährige Finke. 
Finke sitzt seit Juli 1991 auf der Bank der Breisgauer und ist damit mit Abstand dienstältester Trainer in der Bundesliga.

Lob von Toppi 
Dass die Freiburger auch künftig erstklassig spielen, freute indes auch Klaus Toppmöller. 
Der Gästecoach sparte dann auch nicht mit Komplimenten für die einst als "Breisgau-Brasilianer" gepriesenen SCF-Profis. 
"Das ist eine tolle Mannschaft, die immer Fußball spielen will. Das Stadion ist toll, die Zuschauer auch, sie haben sich diesen Erfolg verdient", meinte "Toppi" anerkennend. 
 
Kein Jubel in Hamburg
Gänzlich zufrieden war der graugelockte Trainer zwei Wochen nach der 0:6-Blamage beim deutschen Meister Werder Bremen mit dem Punktgewinn im Breisgau nicht, dennoch besiegelte der HSV vorzeitig den Einzug in den UI-Cup. 
Aber statt Jubelarien war bei den mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten Nordlichtern, die in der Schlussphase nach einer Gelb-Roten Karte wegen wiederholten Foulspiels auf Milan Fukal (77.) verzichten mussten, Ernüchterung angesagt. 

Takahara vergibt "Hundertprozentige"
"Wir waren die ganze Saison auswärts einfach zu schwach, um uns weiter nach oben orientieren zu können", haderte Stefan Beinlich angesichts von nur 13 Punkten in 17 Partien (14:38 Tore) auf des Gegners Platz. 
HSV-Stürmer Naohiro Takahara hatte mit seinem Lattentreffer (65.) die beste Chance des gesamten Spiels vergeben.
 

Daten: Keine Verlierer bei Nullnummer

Jubel auch ohne Tore
Trotz des 0:0 durften beide Teams jubeln: Freiburg hat den Klassenerhalt endgültig geschafft, dem HSV ist Rang acht nicht mehr zu nehmen.

HSV mal wieder remis
Nach 13 Spielen in Folge, in denen es stets Sieg oder Niederlage gab, teilt der HSV mal wieder mit dem Gegner die Punkte (letztmals Anfang Februar 1:1 gegen Bochum).

Der 75. Platzverweis für den HSV
Für Milan Fukal gab es einen Tag vor seinem 29. Geburtstag den ersten Platzverweis in der Bundesliga, für den HSV insgesamt die Herunterstellung Nummer 75.

0:0 keine Seltenheit
Drei der letzten fünf Duelle beider Teams im Dreisamstadion endeten torlos.

HSV mit starkem Auftakt...
5:0 lautete das Torschussverhältnis aus HSV-Sicht nach 16 Minuten, während die Gäste sehr offensiv begannen brauchte der SC eine Weile um in die Partie zu finden. Das gelang dann ab der 20. Minute, zur Pause lag Freiburg mit 10:7 Torschüssen vorn. Auch die zweite Hälfte sah zuerst die Hamburger überlegen, auch wenn deren Offensive erneut nicht lange anhielt...

...und schwachem Ende
Takaharas Lattenkopfball in der 65. Minute - das war nicht nur die größte Chance für den HSV, sondern auch die letzte. Nach dieser 65. Minute gaben die Gäste keinen Torschuss mehr ab, spätestens nach Fukals Platzverweis in Minute 77 ging es nur noch um das Sichern dieses einen Zählers.

Diarra hatte alles im Griff
Boubacar Diarra konnte nach 90 Minuten auf eine starke Bilanz verweisen: Alle seine Zweikämpfe hatte der Verteidiger gewonnen, das kommt wahrlich nicht oft vor.

Coulibaly versucht es immer wieder
Soumaila Coulibaly war nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder dabei und nicht zum ersten Mal auffälligster Spieler des SC in der Offensive. Sechs Torschüsse gab Coulibaly ab, kein anderer Freiburger mehr als zwei. Mit dem fünften Saisontor wurde es dennoch nichts, entweder er zielte zu ungenau oder Wächter blieb Sieger. 

Zwei Ex-Spielmacher...
...waren gegen ihren alten Verein besonders motiviert. Roda Antar hatte im Hinspiel in Hamburg noch getroffen, diesmal ging er aber leer aus. Nach Drei Spielen Rotsperre war der Libanese diesmal nicht ganz so stark wie schon in vielen Heimspielen. Auf der anderen Seite kam Rodolfo Cardoso zumindest zu einem Kurzeinsatz an seiner wohl erfolgreichsten Wirkungsstätte, außer einem Zuckerpass war vom Argentinier aber nicht viel zu sehen. 

Takahara nutzte die Chance nicht
Erstmals seit dem 27. Spieltag durfte Naohiro Takahara von Beginn an ran, für ihn musste Bernardo Romeo auf die Bank. Der Japaner war enorm eifrig, gab die meisten Torschüsse aller Hamburger ab - gleich zweimal scheiterte er aber frei vor dem Tor. 


 
kicker: 
Allgemeine Informationen
SC Freiburg:  Reinard - Müller, Diarra - Kruppke, Riether, A. Zeyer, Tskitishvili, Berner - Coulibaly - Antar, Iashvili - Trainer: Finke

Hamburger SV:  Wächter - Fukal, Hoogma, Ujfalusi, Wicky - Schlicke, Mahdavikia, Jarolim, Beinlich - Takahara, Barbarez - Trainer: Toppmöller

Eingewechselt:   46. Cairo für A. Zeyer, 87. Tanko für Tskitishvili, 89. Guié-Mien für Iashvili - 61. Cardoso für Schlicke, 67. Romeo für Takahara, 79. Reinhardt für Barbarez

Schiedsrichter:  Stark 

Zuschauer:  25000 (ausverkauft)

Gelb-Rote Karten:  Fukal (77.)

Gelbe Karten:  A. Zeyer - Takahara, Beinlich, Jarolim
 

Spielbericht
Nach der 0:3-Pleite in Bochum kehrten die zuletzt gesperrten Antar (Rot) und Coulibaly (Gelb-Rot) wieder zurück in die Start-Elf. Zudem vertraute SC-Trainer Volker Finke auf Müller in der Innenverteidigung. Neben den verletzten Willi (Innenbanddehnung im Knie) blieben Hermel und Tanko draußen.

Hamburgs Coach Klaus Toppmöller änderte sein Team, das gegen Stuttgart 2:1 gewonnen hatte, auf nur einer Position: Takahara stand als einzige Spitze für Romeo auf dem Rasen.

Die Zuschauer im ausverkauften Dreisamstadion sahen einen eher verhaltenen Beginn. Die Freiburger kamen nicht richtig in Tritt, da sie ihr Kurzpass-Spiel nicht aufziehen konnten. Zum einen störte der Gegner früh, zum anderen fehlte die nötige Präzision im Zusammenspiel.

Der HSV setzte mit Takahara in der 10. Minute das erste Ausrufezeichen, aber der Japaner traf nur das Außennetz. Die Hamburger dominierten im Mittelfeld und versuchten durch gezielte Zuspiele, Takahara oder den oft durchstartenden Mahdavikia in Szene zu setzen. Der HSV wirkte frischer und geistig reifer gegenüber den Breisgauern, deren Spiel sehr statisch war.

Der SC traute sich in der 17. Minute zum ersten Mal vor das Hamburger Tor, als Wächter den wuchtigen Kopfstoß von Coulibaly noch um den Pfosten lenken konnte. Vor allem in Kopfballduellen setzten sich die Badener in der Offensive oft durch, doch hochkarätige Chancen konnten sie sich nicht erspielen. In der 33. Minute war es wieder der Malier, der aus 18 Metern nur knapp über das Tor schoss.

Trotzdem blieb der HSV die bessere Mannschaft. Die Gäste von der Nordsee waren vor allem gegen Ende der ersten Halbzeit optisch überlegen. So deckte die Toppmöller-Elf immer wieder die Lücken in der Freiburger Defensive auf. Diese nutzten die Hamburger aber nicht konsequent aus, die Durchschlagskraft fehlte.

Auch nach dem Wechsel dasselbe Bild: Der Spielaufbau des SC funktionierte kaum, zu wenig Bewegung und zu viele Abspielfehler prägten das Freiburger Spiel. Der HSV hingegen präsentierte sich aufgeweckter und hatte folgerichtig ein Plus an Chancen. Doch weder Barbarez (54.) noch Mahdavikia (56.) konnten ihre Möglichkeiten verwerten.

Nach einer knappen Stunde nahm das Tempo und das Niveau der Partie zu. Das Spiel wogte hin und her. So hatte der SC in der 63. Minute seine beste Chance, als Riether Coulibaly bediente, der schon an Wächter vorbei war, aber das leere Tor nicht traf. Nur zwei Minuten später hätte Takahara das erste Tor erzielen müssen, doch der Japaner köpfte aus kurzer Distanz nur an die Unterkante der Latte.

Weiter blieb Hamburg am Drücker, doch der HSV stoppte sich in der 77. Minute selbst: Fukal foulte Antar, der einen SC-Konter einleiten wollte, an der Mittellinie. Schiedsrichter Stark zögerte nicht lange und zeigte dem Tschechen seine zweite Gelbe Karte.

Auch in Überzahl schafften es die Gastgeber nicht, Druck aufzubauen. Das Angriffsspiel des SC war schlichtweg zu harmlos. Hamburg auf der anderen Seite konzentriete sich mit zehn Mann auf die Ergebnisverwaltung. So blieb es beim 0:0 bis zum Schlusspfiff.

Die Freiburger feierten nach einem schwachen Spiel den Klassenerhalt. Der HSV hatte seine Chancen, agierte aber zu ineffizient. Trotzdem sicherten sich die Hanseaten den Einzug in den UI-Cup und damit die Chance auf das internationale Geschäft.
 

Spielereignisse im Detail
Schlusspfiff 
 
77
 Barbarez verliert den Ball, der SC will über Antar kontern. Fukal rauscht an und foult den Libanesen an der Mittelline. Dafür bekommt der Tscheche seine zweite Gelbe Karte und muss somit frühzeitig duschen gehen. 
 
75 Wieder eine gute Möglichkeit für den HSV. Carcoso spielt zu Jarolim, der nochmal kurz vor Reinard quer spielt. Romeo kriegt den Ball nicht unter Kontrolle und kann die Chance nicht verwerten. 
 
65 Barbarez zieht zwei Gegenspieler auf sich und passt zu Cardoso, der von der linken Seite in den Strafraum flankt. Dort lauert Takahara, der zum Kopfball kommt. Das Leder knallt gegen die Unterkante der Latte. 
 
63 Die beste Chance der Breisgauer. Riether drängt in die Mitte und spielt in den Lauf von Coulibaly, der an Wächter vorbeigeht, dann aber über das leere Tor schießt. 
 
59 Riether flankt gefährlich vor das Tor von Wächter. Wicky kann sich im Kopfballduell gegen Coulibaly durchsetzen und klärt zur Ecke. 
 
56 Konter vom HSV. Der heranstürmende Mahdavikia bekommt das Leder, schießt aus zehn Metern aber über das Tor. 
 
54 Gute Möglichkeit für den HSV. Wicky spielt auf Beinlich, der von der Grundline zu Barbarez flankt. Der Bosnier köpft über das Tor hinaus. 
 
  Anpfiff 2. Halbzeit 
 
  Halbzeit 
 
38 Der HSV bleibt dran, spielt stark. Ein Schuss von Jarolim wird abgefälscht und geht knapp am rechten Pfosten vorbei. 
 
33 Aus knapp 20 Metern versucht es Coulibaly mit einem harten Schuss. Der Ball fliegt nur ganz knapp über die Latte. 
 
26 Bei einer Ecke kommt Antar aus neuen Metern zum Kopfball. Wächter ist gut postiert und hat den Ball sicher. 
 
24 Barbarez sieht die Lücke und spielt zu Mahdavikia, der aus relativ spitzem Winkel schießt. Der Ball springt über den langen Pfosten hinaus ins Toraus. 
 
17 Gute Chance für den SC. Zeyer bricht über rechts durch und flankt auf den Kopf von Coulibaly. Der Malier wuchtet das Leder aus 14 Metern gefährlich auf die linke untere Torecke. Wächter streckt sich und lenkt den Ball um den Pfosten. 
 
15 Einen Freistoß von der linken Seite tritt Mahdavikia und versucht es direkt. Reinard lenkt das Leder über die Latte zum Eckball. 
 
10 Ein Missverständnis von Diarra eröffnet dem HSV die erste gute Chance. Der Freiburger lässt den Ball unglücklich auf den durchstartenden Takahara durch. Der Japaner schießt aus halbrechter Position, trifft aber nur das Außennetz. 
 
6
 Zeyer bekommt nach nur sechs Minuten die erste Gelbe Karte in seinem wohl letzten Spiel im Dreisamstadion. 
 
Anpfiff 


 
dpa: Finke froh über Freiburger Klassenverbleib

Von Marc Zeilhofer, dpa

Freiburg (dpa) - Volker Finke machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. Ungewohnt offen gewährte der Trainer des SC Freiburg nach dem durch ein 0:0 gegen den Hamburger SV endgültig geschafften Bundesliga-Klassenverbleib Einblicke in sein Gefühlsleben. 

«Ich habe noch nie so viel Druck auf meinen Schultern gespürt wie in dieser Saison. Der Druck war tierisch, das fällt jetzt ab wie ein Ballast», sagte der Fußball-Lehrer. Und fügte schmunzelnd hinzu: «Man kann im 100. Jahr der Vereinsgründung nicht absteigen.»

Sein Hamburger Kollege Klaus Toppmöller ärgerte sich über die mangelnde Chancenverwertung seiner Elf: «Wir waren die spielstärkere Mannschaft, aber wer keine Tore schießt, kann nicht gewinnen. Glückwunsch an Freiburg, hier fährt man immer wieder gerne hin.» Vor 25 000 Zuschauern im ausverkauften Dreisamstadion hatten die Norddeutschen, die von den letzten 14 Begegnungen gegen Freiburg nur eine verloren, zwar die besseren Tormöglichkeiten, nutzten aber keine und zogen dennoch vorzeitig in den UI-Cup ein.

Dieses Ziel im Blick hat auch Zlatan Bajramovic, der nach seiner Leistenoperation ebenso wie vier andere Freiburger Leistungsträger fehlte: «So weit sind wir ja von Platz acht gar nicht weg. Das wäre diese Saison zu machen gewesen.» Doch dafür hätten die Breisgauer ihre Auswärtsschwäche mit nur fünf Unentschieden auf des Gegners Plätzen ablegen müssen. Geht es nach Sascha Riether, soll diese schlechte Bilanz ausgerechnet beim Rekordmeister aufgebessert werden: «Jetzt geht es gegen die Bayern, das wird auch noch ein Fest.»

Volker Finke («Als bester Aufsteiger waren wir nie schlechter als auf Platz zwölf, trotzdem wird plötzlich gerechnet») sah in seinem Saison-Fazit nicht nur Positives: Von den 61 Gegentoren «waren ungefähr 20 zu viel. Da müssen wir uns was einfallen lassen». Nach seinem achten Bundesliga-Einsatz und dem zweiten «zu Null» verdrückte SC-Torhüter Julian Reinard nach dem Abpfiff auf dem Rasen ein paar Freudentränen. «Julian ist noch keine Nummer 1 für die 1. Liga. Das sage ich, ohne ihn zu kritisieren», äußerte Finke Verständnis für den 21-Jährigen. Der etatmäßige Stammkeeper Richard Golz bekommt nach seiner langwierigen Schambeinentzündung «so lange Zeit, wie es irgendwie geht», betonte Finke.

Weniger Verständnis zeigte der mit fast 13 Freiburger Jahren dienstälteste Bundesliga-Trainer für die mitunter prekäre personelle Lage der Breisgauer in der Rückrunde. «Für mich war überraschend, dass einige Spieler nach Ende der Transferzeit im Januar oft verletzt waren. Das hat mich geärgert, ganz ehrlich», sagte Finke. Doch teure Verstärkungen passen weder zur Freiburger Philosophie noch zu den finanziellen Möglichkeiten. «Wir können froh sein, wenn wir die wichtigen Leute halten», weiß Realist Finke.