Bundesliga 2004/2005, 7. Spieltag, Samstag, 02.10.04
in der Leverkusener BayArena
Bayer 04 Leverkusen - Hamburger SV 3:0 (1:0) Ich habe das Spieler wieder weder live noch auf premiere gesehen. Stattdessen
habe ich es zu großen Teilen im Radio gehört. Demnach hat der
HSV sehr gut gespielt und war wohl mindestens gleichwertig, wenn nicht
sogar besser.
Ich hoffe, daß jetzt in den 2 freien Wochen nicht wieder durchweg am Trainerstuhl gesägt wird.... |
Mailt mir
auch Euren Kommentar.
Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
kicker:
Bayer Leverkusen: Butt - B. Schneider, Juan, Nowotny, Placente - Ramelow - Freier, Krzynowek - Ponte - Franca, Berbatov - Trainer: Augenthaler Hamburger SV: Pieckenhagen - Schlicke, van Buyten, B. Reinhardt, Brecko - Boulahrouz - Jarolim, Rahn - Barbarez - Takahara, Mpenza - Trainer: Toppmöller Tore: 1:0 Krzynowek (10., Linksschuss, Vorarbeit Berbatov), 2:0 Juan (74., Kopfball, Ponte), 3:0 Berbatov (86., Linksschuss, Krzynowek) Eingewechselt: 60. Babic für Freier, 69. Voronin für Franca, 76. Kaluzny für Ponte - 46. Mahdavikia für Jarolim, 46. Kucukovic für Rahn Schiedsrichter: Keßler Zuschauer: 22500 (ausverkauft) Gelbe Karten: Freier, Berbatov - Kucukovic, Barbarez
Spielbericht
Hamburgs-Coach Klaus Toppmöller nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg über Hertha BSC Berlin eine Veränderung vor. Für den Schweizer Wicky (Muskelverhärtung) feierte der Slowene Brecko sein Bundesliga-Debüt von Beginn an auf der linken Position der Viererkette. Ein Punkt aus den letzten drei BL-Spielen, das Aus im DFB-Pokal, die Niederlage in der Champions League – Bayer Leverkusen musste gegen den HSV unbedingt punkten, um den Kontakt zu den vorderen Plätzen nicht zu verlieren. Doch zunächst zeigte sich der HSV aktiver und versuchte, mit schnellen Steilpässen in die Schnittstellen der Leverkusener Abwehrkette die schnellen Spitzen in Szene zu setzen. Die beste Chance vergab Takahara (7.), der einen Schritt zu spät gegen Butt kam. Die Bayer-Elf wirkte in der Defensive zeitweise ungeordnet. Vorne machte es die Werkself besser: Berbatov nutzte nach einem Foulspiel an Ramelow die Vorteilsregel geistesgegenwärtig aus und legte quer auf Krzynowek. Der Pole zog aus 24 Metern halblinker Position sofort ab, sein fulminanter Linksschuss zischte ins rechte Eck zur frühen Führung (10.). Wer nun dachte, mit dem Vorsprung im Rücken würde auch die Bayer-Hintermannschaft an Stabilität gewinnen, der sah sich getäuscht. Die Hamburger Offensivkräfte hatten viel Raum, den sie durchaus zu nutzen wussten. Einziges Manko: Im Abschluss fehlte die Kaltschnäuzigkeit. So ließen Takahara (15., 22.) und Mpenza (25.) beste Einschussmöglichkeiten ungenutzt. Nach gut einer halben Stunde Spielzeit egalisierten sich die Spielanteile, Bayer legte nun eine Schippe drauf und konnte ein ums andere Mal das Aufbauspiel der Hanseaten stören. In Tornähe kam die Augenthaler-Elf aber nur selten. Dennoch hätte Leverkusen zur Pause noch ein Tor nachlegen müssen. Das daraus nichts wurde, lag an Berbatov. Der Bulgare schaffte es, nach traumhafter Vorarbeit von Krzynowek, das Leder freistehend aus zwei Metern nur an den Pfosten zu bugsieren (43.). Zur Pause setzte HSV-Coach Toppmöller an alter Wirkungsstätte ein Zeichen. Zwei neue Leute sollten die Offensivbemühungen der Norddeutschen weiter intensivieren. So kamen der 17-jährige Youngster Kucukovic und Mahdavikia für Rahn und Jarolim. Mit Wirkung, denn Hamburg nahm zu Beginn der zweiten Hälfte das Heft in die Hand. Die beste Chance hatte derweil Leverkusen. Doch Berbatov scheiterte nach schönem Zuspiel von Franca mit einem halbhohen Schuss an Pieckenhagen (57.). Mit zunehmender Spielzeit verflachte die Partie zusehends. Viele Spielunterbrechungen störten den Spielfluss, zielgerichtete Aktionen waren Mangelware. Bayer wirkte müde und versuchte mit langen, hohen Bällen aus der eigenen Hälfte zum Erfolg zu kommen. Die HSV-Defensive stellte sich schnell auf diese Spielweise ein, doch die Hanseaten konnten ihrerseits nur wenig Nutzen aus der Leverkusener Trägheit ziehen. Eine Standardsituation musste so die Zuschauer aus dem Halbschlaf reißen. Ponte brachte einen Freistoß aus halblinker Position nach innen. Schlicke sprang unter dem Ball durch und so konnte Juan aus sechs Metern zum 2:0 einköpfen (74.). Im Anschluss ließ Bayer den Ball geschickt durch die eigenen Reihen laufen. Der HSV schaffte es nicht, eine Schlussoffensive aufzuziehen. Im Gegenteil: Mit dem dritten Leverkusener Treffer durch Berbatov nach schöner Vorarbeit von Krzynowek setzte Bayer per Konter den Todesstoß (87.). Insgesamt holt Bayer nicht unverdient drei Punkte, wenngleich der Sieg
um ein, zwei Treffer zu hoch ausgefallen ist. Hamburg kämpfte lange
Zeit auf gleicher Augenhöhe, jedoch scheiterten die Hanseaten an ihrer
schlechten Chancenverwertung und zeitweiligen Unkonzentriertheiten.
Spielereignisse im Detail:
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dpa: HSV hält an Toppmöller fest - Bayer siegt unspektakulär
Von Andreas Schirmer, dpa Leverkusen (dpa) - Die Führung des Hamburger SV brauchte fast eine Stunde, um nach dem 0:3 bei Bayer Leverkusen die Bewährungsfrist für Chefcoach Klaus Toppmöller zu verlängern. Erst dann erklärte Bernd Hoffmann, der Vorstandsvorsitzende: «Es gibt eine klare Rückendeckung für den Trainer. Er hat unser Vertrauen. Punkt. Wir gehen davon aus, das wir mit ihm da unten rauskommen und in 14 Tagen gegen Arminia Bielefeld dazu den ersten Schritt tun.» Eine Ablösung hätte in den Gesprächen nach dem schwächsten Saisonstart seit 32 Jahren «nicht zur Debatte» gestanden. «Da haben wir nur den Frust abgebaut. Denn ich habe mich die Krätze geärgert», sagte Hoffmann. Wirklich überzeugt zeigte sich Toppmöller («Beim HSV blicke ich nicht mehr durch») von dem zögerlichen Schulterschluss bei seiner unglücklichen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte nicht. «Ich habe Spaß an meinem Job», sagte der 53-Jährige, der zwischen Juni 2001 und Februar 2003 erfolgreich in Leverkusen gearbeitet hatte. Danach eilte er an den Tresen der Pressebar, genehmigte sich ein Bier und stieß unwirsch einen TV-Kameramann beiseite, als seine Frau Rosi ihn trösten wollte. Balsam für seine Seele waren die aufmunternden «Toppi»-Sprechchöre der Bayer-Zuschauer: «Die Fans wissen, dass ich anständige und ehrliche Arbeit abliefere.» Trotz der vierten Auswärtsniederlage der Saison und des Absturzes auf den vorletzten Tabellenrang halten die HSV-Spieler zu ihm. «Wir haben alle das selbe Ziel, der Trainer und wir», meinte Kapitän Daniel van Buyten, «und das machen wir jetzt alle gemeinsam.» Schließlich fehlte es den Hanseaten gegen wenig überzeugende Gastgeber nicht an Spielwitz und Tormöglichkeiten, nur an deren Verwertung. «Ich denke, dass wir die eindeutig bessere Mannschaft waren, die aus einer Vielzahl von Chancen kein Tor gemacht hat», sagte Toppmöller unwidersprochen. Kein Verständnis zeigte Bayer-Chefcoach Klaus Augenthaler, dass sein Vorgänger in Leverkusen um den Job zittern muss: «Hamburg hat in Stuttgart, Kaiserslautern und hier gut gespielt. Dass sich da überhaupt die Frage stellt, macht mir Angst.» Manschetten hatte er aber selbst nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie, dass sich die Negativserie zur Krise ausweitet. «Es war ein Arbeitssieg, der schöner war als der gegen Bayern München», sagte Augenthaler erleichtert und stellte ehrlich fest: «Das war nicht Fußball vom Traumschiff, sondern mehr von der Galeere.» Bayer-Kapitän Jens Nowotny scherte das wenig. «Wir sind in der Vergangenheit oft in Schönheit gestorben und haben verloren, so ist es mir lieber», meinte er nach dem mühsamen Erfolg durch Tore von Jacek Krzynowek (10.), Juan (73.) und Dimitar Berbatow (86.). Dass das 3:0 möglicherweise zum frühzeitigen Abgang des Ex-Coaches beim HSV beitragen könnte, kommentierte Nowotny kalt: «Wenn es so sein sollte, können wir es nicht ändern. Das ist das Geschäft Fußball. Er hätte auch nicht groß geweint, wenn der HSV gewonnen hätte.» Sieger im schwachen Bayer-Team war neben dem überragenden Polen Krzynowek noch der zuletzt hart kritisierte Torwart Jörg Butt. Der Ex-Hamburger verhinderte mit Glanzparaden eine weitere Pleite. «Der Druck, der auf uns lastete, war riesig», bekannte der Keeper und wollte die «überzogene Kritik» der vergangenen Tage vergessen. Die Lobhudelei nach dem Champions-League-Coup gegen Real Madrid (3:0) und dem Sieg gegen den FC Bayern (4:1) seien eher Gift gewesen: «Da wurden wir zu extrem gelobt.» Nach dem Befreiungsschlag gegen den HSV hat man beim Tabellen-Sechsten wieder Mut gefasst: «Damit haben wir den Anschluss geschafft. Wir wollen oben angreifen», so Butt. |
sport1:
Toppmöller "hat weiter unser Vertrauen" Klaus Toppmöller bekommt als Trainer des Hamburger Sportvereins einfach nicht die Kurve. HSV spielerisch verbessert
Traurige Rückkehr für Toppmöller
Grauenvolle Auswärts-Bilanz
Kein Ende der Trainer-Diskussion
Zwei Wochen Bangen für Toppmöller
Augenthaler: "Wichtiger als gegen Bayern"
Butt will "oben angreifen"
Details: Hamburg auswärts keinen Schuss Pulver wert Mini-Krise beendet
Endlich zu Null
Pleitenserie historischen Ausmaßes
Butts Rache
Krzynowek ließ es Krachen
Freier auf der Suche
Oh Schlicke!
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