Bundesliga 2004/2005, 33. Spieltag, Samstag,
14.05.05 in der Hannoveraner AWD-Arena
Hannover SV 1896 - Hamburger SV Tja, nun habe ich über eine Woche mit dem Bericht des Hannover-Spiels gewartet, weil ich nicht sofort an dem Wochenende dazu gekommen bin. Da die Bundesliga nun bereits beendet ist, ist meine Lust auf diesen nachträglichen Spielbericht auch nicht mehr besonders ausgeprägt. Zumal es ja eher ein Bericht des Schreckens ist... Ich werde mich also kurz fassen. Das eindeutig beste und interessanteste an diesem Spieltag war das vor und nach dem Spiel. Zum Spiel bin ich mit dem von der Mannschaft gesponsorten Zug für 1 EUR pro Person gefahren. Das war das erste Mal diese Saison, dass ich mit der Bahn gefahren bin. Und ich habe auch erstmal meinen Kumpel Maxime per Bahn mitgenommen zu einem Auswärtsspiel. Für den war es überhaupt erst das 2. Auswärtsspiel (nach Wolfsburg) und damit sicherlich auch noch ein interessantes Erlebnis. Das Spiel ging auch bombig los, weil der HSV ziemlich früh durch ein wirkliches Traumtor von Collin Benjamin in Führung ging. Und dann ging sogar noch Freiburg in Bremen in Führung und Wolfsburg führte gegen Leverkusen. Damit wären wir in diesem Moment auf einem UEFA-Cup-Rang gewesen und mein Kumpel Kuno schrieb mir auch prompt eine SMS mit dem Text „Sofort alles abpfeifen.“ Naja, bei uns konnte man ruhig noch einen Moment spielen lassen, denn uns sollte sich nun die Gelegenheit zu einer sicheren Führung bieten. Nachdem Enke den an ihm vorbeistürmenden Mpenza zu Fall brachte, entschied der Schiri zu Recht auf Elfmeter für den HSV. Das Barbarez nach den zuletzt verschossenen Elfern nicht antreten würde, war klar. Aber wer sollte es nun wohl machen ? Beinlich nahm sich den Ball und trat an. Und semmelte den Ball schön auf den Torwart. Natürlich ist nicht diese eine Szene entscheidend für die HSV-Saison gewesen, aber hätte er hier getroffen, wäre es sehr gut möglich gewesen, dass wir die UEFA-Cup-Quali direkt geschafft hätten. So nahm das Spiel aber einen bitteren Lauf. Kurz vor der Halbzeit konnte Hannover gegen unsere gerade komplett schlaftrunkene Abwehr den Ausgleich erzielen. Und in der 2. Halbzeit erzielten sie ganz spät sogar noch die Führung. Fast Zeitgleich kam Leverkusen in Wolfsburg zum Ausgleich. Werder führte längst gegen Freiburg, womit allerdings ja auch zu rechnen war. Das war dann das endgültige k.o. für den HSV im Kampf um die internationalen Ränge. Da auch noch Dortmund gewann, rutschen wir sogar direkt auf den achten Rang. Alles sehr beschissen. Ich war allerdings in erster Linie nicht sauer, sondern nur tief enttäuscht. Genial fand ich bei diesem Spiel allerdings die Stimmung. Bei uns im Gästeblock war sie wegen zigtausend mitgereister Fans natürlich wie immer sehr gut. Da man aber zu den Fans von Hannover 96 gute Beziehungen unterhält, gab es für mich erstmals in meinem Leben einen Wechselgesang zwischen den „gegnerischen“ Fans. Die Hannoveraner riefen „Wen lieben wir“ und wir antworteten mit „HSV“. Für die nicht so interessierten (aber die lesen hier wohl kaum...): beide Vereine werden mit HSV abgekürzt. Das fand ich schon echt gigantisch. Auch direkt nach dem Spiel war die Stimmung gemessen an der entscheidenden Niederlage noch sehr gut. Die Mannschaft wurde mit Applaus verabschiedet und sogar die gegnerische Mannschaft und Trainer wurden auf der Ehrenrunde (war ja ihr letztes Heimspiel der Saison) mit anerkennendem und fairem Applaus verabschiedet. Das hat mir wirklich gefallen. Das schönste an dem Tag war dann wohl, dass wir zurück mit Freunden gefahren sind und abends noch schön miteinander essen gegangen sind, was dem Tag zumindest etwas positives am Ende gab. Eine Spielerbewertung mag ich nach der langen Zeit und dem bereits nächsten Spiel des HSV nun nicht mehr abgeben. |
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auch Euren Kommentar.
Ich pinne
ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch
einstmals bewegte.
kicker: 1. Bundesliga, 2004/05, 33. Spieltag
Hannover 96 - Hamburger SV 2:1 (1:1) Allgemeine Informationen
Hamburger SV: Wächter (5) - Benjamin (4), Boulahrouz (4), van Buyten (3), Klingbeil (5) - Wicky (4) - Jarolim (4), Beinlich (4,5) - Moreira (5) - Mpenza (5), Barbarez (5) - Trainer: Doll Tore: 0:1 Benjamin (13., Linksschuss), 1:1 Stajner (43., Kopfball, Vorarbeit Schröter), 2:1 Barnetta (87., Rechtsschuss, Krupnikovic) Eingewechselt: 67. Kaufman für Schröter, 83. Barnetta für Christiansen, 86. Dabrowski für Lala - 69. Takahara für Jarolim, 78. Mahdavikia für Moreira, 84. B. Reinhardt für Klingbeil Chancenverhältnis: 5:4
Schiedsrichter: Sippel (München), Note 1,5 - souveräne, fehlerfreie Leistung in einem wenig kniffligen Spiel. Lag bei den Abseitsentscheidungen ebenso richtig wie beim Verhängen der persönlichen Strafen - und vor allem beim zunächst scheinbar umstrittenen Elfmeterpfiff gegen 96 Zuschauer: 49854 (ausverkauft) Gelbe Karten: Enke - Klingbeil, Boulahrouz Bes. Vorkommnisse: Enke hält Foulelfmeter von Beinlich (36.) Spielnote: 4
Analyse
Auf Seiten der Hanseaten änderte HSV-Trainer Thomas Doll gegenüber dem 0:0 gegen Gladbach seine Startelf lediglich auf einer Position: Moreira sollte nach seiner Gelbsperre wieder die Fäden hinter den Spitzen ziehen, wodurch Barbarez in den Sturm beordert wurde. Dafür musste der Japaner Takahara zunächst auf der Auswechselbank Platz nehmen. Die Zuschauer in der ausverkauften AWD-Arena sahen einen vorsichtigen Beginn beider Mannschaften mit leichten Vorteilen für den Hamburger SV. Die Hanseaten hatten in der Anfangsphase zwar eindeutig mehr Ballkontakte, kamen allerdings nicht wirklich gefährlich vor das 96-Gehäuse. Nach einer knappen Viertelstunde fasste sich dann Benjamin ein Herz und erzielte mit einem Traumtor die Führung für die Gäste. Der Namibier zog von der rechten Außenlinie in die Mitte und wurde nicht richtig attackiert. Vom Strafraumeck schlenzte der Hamburger die Kugel unhaltbar in den linken oberen Winkel (13.). Hannover zeigte sich vom Rückstand keineswegs geschockt und übernahm in der Folgezeit zusehens die Partie. Doch auch die Niedersachsen hatten massive Probleme die kompakte HSV-Defensive spielerisch zu überwinden. Neben zwei Kopfballchancen von Christiansen (21.) und Mertesacker (33.) hatte Tarnat mit einem Distanz-Freistoß die beste Einschussmöglichkeit für die Hausherren. Wächter im Tor der Gäste konnte den Gewaltschuss aus knapp 25 Metern gerade noch über die Querlatte zur Ecke lenken (25.). Gerade in diese kleine Drangphase der Niedersachsen hatte der HSV die größte Chance den Vorsprung auszubauen. Mpenza hatte sich den Ball im Strafraum an Enke vorbei gelegt und war dann vom 96-Torwart zu Fall gebracht worden. Schiedsrichter Sippel entschied zu Recht auf Elfmeter, doch Beinlich scheiterte mit seinem Schuss vom Punkt an Enke (36.), der seinen Fehler damit wieder gutmachte. Kurz vor der Pause kamen die 96er dann noch zum verdienten Ausgleich: Schröter hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und flankte in den Strafraum. HSV-Torhüter Wächter unterlief das Leder, so dass Stajner am langen Pfosten keine Mühe hatte zum 1:1 einzunicken (43.). Nach dem Seitenwechsel waren die Doll-Schützlinge zunächst die bessere Mannschaft und hatten durch einen Wicky-Kopfball die erste nenneswerte Chance im zweiten Durchgang (53.). Trotz der klaren Überlegenheit der Gäste blieb die Stimmung in der AWD-Arena vorzüglich. Und dank Enke blieb es auch zunächst beim Unentschieden, denn der starke 96-Schlussmann rettete ein ums andere Mal gegen die stürmenden Hanseaten. So auch in der 63. Minute als er einen Mpenza-Schuss in letzter Sekunde noch abwehren konnte. Hannover 96 ließ sich in dieser Phase tief in die eigene Hälfte drängen, blieb jedoch mit vereinzelten Kontern stets brandgefährlich. Bei einem dieser Gegenstöße war es Angreifer Stajner, der mit einem Linksschuss nur um einige Zentimeter am HSV-Gehäuse vorbeizielte (69.). In der Schlussphase riskierte HSV-Trainer Doll dann alles und die Hanseaten standen mit vier Stürmern auf dem Platz. Hannover bestrafte die risikoreiche Offensive der Hamburger mit einem Kontertor des gerade erst eingewechselten Barnetta. Der Joker umspielte zunächst einen Abwehrspieler der Gäste, tanzte schließlich noch HSV-Torwart Wächter aus und schob das Leder zum 2:1 über die Linie (87.). In einem Nord-Derby ohne viele Höhepunkte gewinnt Hannover 96 am Ende mit 2:1 gegen den Hamburger SV. Die Niedersachsen, jetzt auf Rang zehn, sind damit nur noch einen Punkt von den UI-Cup-Plätzen entfernt, während für die Hanseaten der direkte Zug ins internationale Geschäft wohl abgefahren ist. Spielereignisse im Detail
87
81 Hamburg bleibt das spielbestimmende Team, jedoch fehlt der finale Geistesblitz, um die kompakte 96-Abwehr zu überwinden. 69 Stajner mit einem gefährlichen Konter der Niedersachsen, doch der 96-Stürmer schießt knapp am linken Pfosten vorbei. 64 Tolle Stimmung in der AWD-Arena, obwohl hier nur noch die Gäste aus Hamburg den Ton angeben und auf den zweiten Treffer drängen. Hannover lässt sich zu sehr in die eigenen Hälfte zurückfallen und beschränkt sich aufs Kontern. 63 Wieder tolle Parade von Enke, der einen Schuss von Mpenza gerade noch abwehren kann. 56 Jarolim mit schönem Pass auf Barbarez, doch der HSV-Stürmer zögert zu lange, so dass die Defensive der Hausherren klären kann. 53 Der HSV kommt besser aus der Kabine. Nach einem Beinlich-Freistoß kommt Wicky frei zum Kopfball, doch die Kugel landet genau in den Armen von Enke. Anpfiff 2. Halbzeit Halbzeitpause Abpfiff 1. Halbzeit 43
42 Nach der turbulenten Phase mit dem Strafstoss für die Gäste, hat Hannover die Partie wieder im Griff. 36
35
33 Wieder die Hausherren. Nach Flanke von Christiansen steigt diesmal Mertesacker am höchsten, doch van Buyten kann zur Ecke klären. 25 Hannover nach dem Rückstand keineswegs geschockt. Die Niedersachsen haben die Partie übernommen und kommen immer gefährlicher vor das HSV-Tor. Tarnat scheitert mit einem Freistoß an Wächter, der das Leder über die Querlatte lenkt. 21 Erste Chance für 96: Nach einer Ecke von Schröter kommt Christiansen zum Kopfball, doch die Kugel fliegt knapp über das Gehäuse der Hanseaten. 13
12 Der HSV hat momentan zwar mehr Ballkontakte und kann im Mittelfeld ungestört agieren, doch der letzte Pass will noch nicht ankommen. 5 Überschaubarer Beginn in der ausverkauften AWD-Arena: Beide Teams stehen kompakt in der Defensive und versuchen kontrolliert in die Offensive zu kommen. Anpfiff |
sport1: Traum von Europa geplatzt
Der Hamburger Sportverein hat den Traum vom Uefa-Cup ausgeträumt.
Beinlich vergibt Elfmeter
Doll: "Muss nicht alles kaputtreden"
Noch theorhetische Möglichkeit
UI-Cup als Hintertür
Traumtor von Benjamin
Jiri Stajner mit Ausgleich
"Gefühl, nicht alles gegeben zu haben"
Folgen für van der Vaart-Wechsel?
Hannover hat UI-Cup im Visier
Daten: Premiere unter Doll Versöhnlicher Abschluss
Lieblingsgegner
Krise zur Unzeit
Premiere unter Doll
Beinlich verpasste die Entscheidung
Abwehrfels Mertesacker
Top-Torschütze Stajner
Treffsicherer Barnetta
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