Bundesliga 2005/2006, Bundesliga, 18. Spieltag, Samstag, 28.01.06, 15:30 Uhr im Nürnberger Frankenstadion

1. FC Nürnberg - Hamburger SV 2:1 (0:0)

Ich habe es (da wir an dem Tag die nachgezogene Weihnachtsfeier meines Arbeitgebers hatten) tatsächlich geschafft, nicht eine einzige Szene dieses Spiels im TV zu hören. Ich hatte nur kurz gehört, daß es 1:1 stand und dann im Radio zum Schluß vom Gegentreffer gehört...
 

Mailt mir auch Euren Kommentar.
Ich pinne ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch einstmals bewegte.



 
kicker: 1. Bundesliga, 2005/06, 18. Spieltag 
1. FC Nürnberg -  Hamburger SV  2:1 (0:0) 

Allgemeine Informationen
1. FC Nürnberg:  R. Schäfer (2,5) - D. Reinhardt (2,5), Nikl (2), A. Wolf (4,5), L. Müller (3,5) - Polak (3,5) - S. Müller (4), Banovic (3) - Mintal - Vittek (3,5), Saenko (2,5) - Trainer: Meyer

Hamburger SV:  Wächter (4,5) - Mahdavikia (4,5), Boulahrouz (4), van Buyten (4), Klingbeil (5,5) - de Jong (5) - Jarolim (4,5), Beinlich (5) - Trochowski (4,5) - Ailton (5), Takahara (5) - Trainer: Doll

Tore:   0:1 A. Wolf (65., Eigentor, Rechtsschuss, Vorarbeit Trochowski), 1:1 Saenko (67., Linksschuss, Polak), 2:1 Kießling (73., Rechtsschuss, Schroth)

Eingewechselt:   6. Schroth (3) für Mintal, 67. Kießling für S. Müller, 88. T. Paulus für Vittek - 76. Lauth für Klingbeil, 82. Kucukovic für Takahara

Chancenverhältnis:  7:4

Eckenverhältnis:  3:3

Schiedsrichter:  Gräfe  (Berlin), Note 3,5 - zunächst mit Problemen in der Bewertung von Zweikämpfen, hätte zudem de Jong nach Foul mit Rot vom Platz schicken müssen, nach dem Wechsel ein starker, souveräner Auftritt

Zuschauer:  23928

Gelbe Karten:  A. Wolf, L. Müller - Klingbeil, Beinlich, de Jong

Spielnote:  3,5

Spieler des Spiels:  

 
Nikl, Marek
Ließ hinten nichts anbrennen, stellungssicher, dazu bei Standardsituationen im gegnerischen Strafraum stets gefährlich

Analyse
Beim 1. FC Nürnberg konnte Trainer Hans Meyer auf Marek Mintal, den Torschützenkönig und Gewinner der kicker-Torjäger-Kanone der vergangenen Saison, nach dessen Mittelfußbruch zurückgreifen. Sven Müller rückte für den gesundheitlich angeschlagenen Kießling in die Startelf. Der Stürmer nahm ebenso auf der Bank Platz wie Neuzugang Kristiansen. Beim Club waren Pinola und Cantaluppi Gelb-gesperrt.

Hamburgs Coach Thomas Doll brachte gleich im ersten Spiel die beiden Neuzugänge De Jong für Wicky und Ailton im Angriff, der den Platz neben Takahara erhielt. Lauth saß auf der Reservebank. Die Hamburger mussten zudem auf den Gelb-gesperrten Barbarez und auf van der Vaart (Knöchel-OP) verzichten.

Bereits nach drei Minuten gab's eine Hiobsbotschaft für den 1. FCN: Mintals Comeback war wegen einer erneuten Verletzung im Fuß beendet, für ihn kam Schroth. Mintal war ohne gegnerische Einwirkung umgeknickt und wurde sofort ins Krankenhaus zum Röntgen gebracht, wo ein erneuter Mittelfußbruch diagnostiziert wurde. Der Slowake wurde bereits operiert.

Der HSV überzeugte schon in den ersten Minuten als das spielerisch reifere Team, kontrollierte die Partie weitgehend. Die Nürnberger waren ein wenig nervös, ihre Aktionen oft überhastet. Zudem mussten sie taktisch nach der Auswechslung umstellen. Banovic zog mehr in die Mitte, Saenko auf die Außen, Schroth spielte in der Sturmspitze.

Nach gut zehn Minuten wurde der Club mutiger und gestaltete die Partie offen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei die Hanseaten die erste ganz große Möglichkeit zum Führungstreffer besaßen: Mahdavikia passte von rechts zurück nach innen zu Takahara, dessen Schuss aus freistehender Position und elf Metern Schäfer rettete, der Nachschuss von Mahdavikia ging drüber. 

Die Partie war hart umkämpft, die Kontrahenten schenkten sich nichts und fighteten um jeden Meter Raumgewinn. Der HSV hatte leichte optische Vorteile, konnte sich in dem ruppigen Hin und Her aber auch nicht recht in Szene setzen. Zahlreiche Fouls hüben wie drüben unterbanden zudem mehr Spielfluss.

Eine Einzelaktion brachte folgerichtig die nächste Torgelegenheit: Nürnbergs Reinhardt fasste sich 22 Meter vor dem Tor ein Herz, zog hart mit links ab, van Buyten fälschte noch leicht ab, doch Wächter fing den Ball im rechten unteren Eck.

Es war wahrlich kein spielerischer Leckerbissen, den die Fans im Frankenstadion geboten bekamen. Ungenauigkeiten im Abspiel und viele Nickligkeiten erstickten jede angedachte Kombination im Keim. Einsatz- und Laufbereitschaft waren dagegen auf beiden Seiten nicht zu tadeln.

Bis auf einen Trochowski-Schuss aus halbrechter Position auf den rechten Torwinkel, den Schäfer zur Ecke lenkte, gab es keine Torraumszene mehr in Hälfte eins.

Den besseren Start nach Wiederanpfiff hatte der FCN : Nikl köpfte nach einer Ecke aufs Tor, doch mit Saenko stand der eigene Mann im Weg und blockte den Ball. Dann rettete Beinlich gegen einen weiteren Kopfball auf der Linie, schließlich schoss Polak den Nachschuss hoch übers Tor.

Der Club gab nun ganz klar den Ton an, der HSV geriet mehr und mehr unter Druck, japste bei seltenen Entlastungsangriffen nach Luft. Allerdings fehlte den Franken vor allem beim entscheidenden letzten Pass häufig die Genauigkeit.

Wie aus heiterem Himmel ging dann aber der Hamburger SV in Führung: Trochowski setzte sich rechts durch und passte scharf in die Mitte, wo nur Nürnberger waren, doch Wolf haute den Ball aus kurzer Distanz ins eigene Tor (64.).

Die Antwort des Club ließ aber nicht lange auf sich warten, allerdings brauchte auch er die Unterstützung des Gegners: Saenko zog nach Zuspiel von Polak aus 22 Metern ab, Boulahrouz fälschte leicht ab, und Hamburgs Torhüter Wächter war ohne Chance (67.).

Und der 1. FCN setzte nach, machte weiter Druck und kam sogar zur Führung: Schroth setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und spitzelte den Ball in den Lauf von Kießling, der sofort aus 14 Metern abzog. Wächter kam noch leicht ran, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend ablenken (73.).

HSV-Trainer Doll reagierte und brachte Stürmer Lauth für Defensivspieler Klingbeil.

Die Hamburger erhöhten die Schlagzahl und den Druck, der Club konterte. Die "Rothosen" packten die Brechstange aus, agierten aber immer unpräziser, liefen häufig ins Abseits und spielten Pässe ins Aus.

Die Nürnberger wehrten sich tapfer, gingen bissig in die Zweikämpfe und gaben keinen Meter kampflos preis. Letzten Endes bleiben alle Bemühungen des HSV auf den Ausgleich vergebens.

Der 1. FC Nürnberg siegte in einer zunächst wenig ansehnlichen, aber in der zweiten Hälfte sehr unterhaltsamen Partie und gewann sein erstes Heimspiel unter Trainer Hans Meyer. Der Hamburger SV musste die zweite Punktspielniederlage in dieser Saison hinnehmen und verliert wichtige Punkte auf die Tabellenführung.
 

Spielereignisse im Detail
90 Der Club spielt das Ergebnis geschickt über die Zeit. 
 
88
 Beim Club kommt Defensivspieler Paulus für Angreifer Vittek. 
 
85 Hamburg packt die Brechstange aus und agiert immer unpräziser, läuft ins Abseits und spielt Pässe ins Aus. 
 
83 Banovic schießt aus 21 Metern weit drüber. 
 
82
 Kucukovic ersetzt Takahara, der unter seinen Möglichkeiten blieb. 
 
82 Der HSV erhöht den Druck, der Club kontert. 
 
80 Schroth flankt von rechts nach innen zu Vittek, der vor Boulahrouz am Ball ist, direkt abzieht, aber hoch drüberschießt. 
 
78 Saenko schießt aus 20 Metern halbrechter Position über das Gehäuse von Wächter. 
 
76
 HSV-Trainer Doll reagiert und bringt Stürmer Lauth für Defensivspieler Klingbeil. 
 
75 Kießling schießt nach Zuspiel von Saenko aus 16 Metern links vorbei. 
 
73
 Schroth setzt sich gegen zwei Gegenspieler durch und spitzelt den Ball in den Lauf von Kießling, der sofort aus 14 Metern abzieht. Wächter kommt noch leicht ran, kann den Ball aber nicht mehr entscheidend ablenken. 
 
67
 Saenko zieht nach Zuspiel von Polak aus 22 Metern ab, Boulahrouz fälscht leicht ab, und Hamburgs Torhüter Wächter ist ohne Chance. 
 
67
 Club-Trainer Hans Meyer reagiert und bringt Kießling für Sven Müller. 
 
65
 Trochowski setzt sich rechts durch und passt scharf in die Mitte, wo nur Nürnberger sind, doch Wolf haut den Ball aus kurzer Distanz ins eigene Tor. 
 
64 Beinlich verzieht aus 16 Metern leicht nach rechts. 
 
64 Dem zweikampfstärkeren und feldüberlegenen Club fehlt beim entscheidenden letzten Pass die Präzision. 
 
58
 Lars Müller unterbindet einen schnellen Gegenstoß des HSV durch Foul an Jarolim und sieht Gelb. 
 
56 Der Club gibt ganz klar den Ton an, der HSV gerät mehr und mehr unter Druck. 
 
54 Polak probiert's mal aus der zweiten Reihe, verzieht aber mit dem rechten Spann weit nach links. 
 
50 Nachdem Beinlich noch gegen einen weiteren Kopfball auf der Linie gerettet hatte, schießt Polak den Nachschuss hoch übers Tor. 
 
49 Nikl köpft nach dieser Ecke aufs Tor, doch mit Saenko steht der eigene Mann im Weg und blockt den Ball. 
 
47 Saenko tankt sich auf der rechten Seite gegen van Buyten durch, seine Flanke senkt sich aufs Tor, doch Wächter klärt zur Ecke. 
 
46 Keine Wechsel zu Beginn der zweiten Hälfte. 
 
  Anpfiff 2. Halbzeit 
 
45 Eine intensive, spielerisch schwache, aber zweikampfintensive Partie, in der der HSV leichte Vorteile und auch die größte Chance des Spiels hatte, als erst Takahara freistehend an Schäfer scheiterte, dann Mahdavikia drüberschoss. 
 
  Schlusspfiff 
 
  Halbzeitpause 
 
  Abpfiff 1. Halbzeit 
 
43 Trochowski schießt hart aus halbrechter Position auf den rechten Torwinkel, Schäfer rettet zur Ecke, die nichts einbringt. 
 
42
 Erste Gelbe Karte für de Jong in der Bundesliga. 
 
38 Es ist wahrlich kein spielerischer Leckerbissen, den die Fans im Frankenstadion geboten bekommen. Viele Freistöße unterbinden jeden Spielfluss, Ungenauigkeiten im Abspiel tun ihr Übriges. 
 
33
 Beinlich sieht nach Foul an Saenko Gelb. Seine fünfte Verwarnung, er muss im nächsten Spiel pausieren. 
 
32 Lars Müller bringt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit Effet in den Strafraum zu Nikl, dessen Kopfball aus 13 Metern aber genau in die Arme von Wächter fliegt. 
 
27 Reinhardt fasst sich 22 Meter vor dem Tor ein Herz, zieht hart mit links ab, van Buyten fälscht noch leicht ab, doch Wächter fängt den Ball im rechten unteren Eck. 
 
26
 Klingbeil foult Saenko von hinten und wird verwarnt. 
 
25 Die Partie ist hart umkämpft, die Kontrahenten schenken sich nichts. Der HSV hat leichte optische Vorteile. 
 
19 Mahdavikia passt von rechts zurück nach innen zu Takahara, dessen Schuss aus freistehender Position und elf Metern Schäfer rettet, der Nachschuss von Mahdavikia geht drüber. Eine Riesenchance für den HSV. 
 
15 Reinhardt spielt flach und scharf in die Mitte zu Schroth, der - bedrängt von Boulahrouz - nur ein Schüsschen aufs Tor herausbringt. Wächter ohne Probleme. 
 
12 Mintal hatte einen Schlag auf den wiedergenesenen Fuß erhalten und wird im Moment ins Krankenhaus zum Röntgen gebracht. 
 
11
 Wolf sieht nach völlig überflüssigem Foul an Ailton Gelb. 
 
10 Der HSV überzeugt schon in den ersten Minuten als das spielerisch reifere Team. Die Nürnberger sind ein wenig nervös, ihre Aktionen oft überhastet. 
 
6
 Bitter für den Club: Mintals Comeback nach Mittelfußbruch dauerte nur vier Minuten. Für ihn spielt nun Schroth. 
 
6 Mintal wird wegen einer Verletzung im rechten Fuß in die Kabine geführt. 
 
4 Die Hamburger müssen auf den Gelb-gesperrten Barbarez und auf van der Vaart (Knöchel-OP) verzichten. Beim Club sind Pinola und Cantaluppi Gelb-gesperrt. 
 
  Anpfiff 
 
0 Hamburgs Coach Thomas Doll bringt gleich im ersten Spiel die beiden Neuzugänge De Jong für Wicky und Ailton im Angriff, der den Platz neben Takahara erhält. 
 
0 Club-Trainer Hans Meyer kann wieder auf Marek Mintal zurückgreifen, den Torschützenkönig der vergangenen Saison. Sven Müller spielt für den gesundheitlich angeschlagenen Kießling.