Bundesliga 2005/2006, Bundesliga, 30. Spieltag, Samstag, 15.04.06, 15:30 Uhr in der Duisburger MSV-Arena

MSV Duisburg - Hamburger SV 0:2 (0:2)

Eigentlich ist es ja unglaublich. Wir haben tatsächlich schon wieder das nächste Auswärtsspiel gewonnen. Allerdings hatte ich vorher ja gar kein gutes Gefühl. Aber darauf kommt es ja nun wirklich nicht an. Worauf es ja immer eher schon mal ankommt, ist Rafael van der Vaarts Fehlen. Der konnte nämlich kurzfristig nun doch nicht spielen, weil er zu starke Schmerzen in seinem operierten Fuß hatte.

Dafür spielte Trochowski hinter den heutigen Spitzen Barbarez und Ailton. Lauth war mit der 5. Gelben Karte gesperrt.

Ich weiß wirklich kaum, wie ich das Spiel beschreiben soll. Das ganze Spiel über zeigte sich der HSV eher von seiner destruktiven Seite. In der zweiten Hälfte war das allerdings noch deutlich schlimmer als in Halbzeit 1.

In der ersten Halbzeit gab es zumindest gelengentliche Angriffe. 2 davon führten dann auch zu den  beiden Hamburger Toren (eines davon allerdings ja mit sehr freundlicher Unerstützung der Duisburger).

Die versuchten eigentlich ständig nach vorne zu spielen, nur gelang Ihnen dabei nie ein Tor. Mein Kumpel André sagte gerade noch, daß man nun mal einen schönen Angriff hinlegen und völlig unverdient mit 1:0 in Führung gehen müsse, als der HSV genau dieses tat. Naja, es war kein schöner Angriff, den die Duisburger zu Ihrem einzigen Treffer nutzten. Nur allerdings schossen sie den Ball eben ins eigene Tor. Ich glaube, das war nach 22 Minuten. Nach 29 Minuten machte der HSV den Sack dann bereits endgültig zu. Barbarez schickte Ailton diesmal wirklich schön halblinks auf die Reise und der bugsierte den Ball schließlich vorbei am Torhüter ins Tor. Damit hätte man das Spiel in diesem Moment bereits beenden können. Es passierte ohnehin nichts Maßgebliches mehr.  Viel mehr hoffte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch, daß auch alle anderen Partien sofort beendet werden, denn zu diesem Zeitpunkt stand es in München und Wolfsburg meine ich noch Unentschieden. Dann führte Bremen aber irgendwann, was Wolfsburg wieder ausglich. Lange hoffen konnte man auch gegen München, die aber in der 2. Halbzeit dann doch noch eine 2:0-Fürung herausschossen. Dafür lag Schalke dann plötzlich gegen Köln zurück, was sie aber noch ausgleichen konnten.

Für mich ist der Spieltag allerdings trotzdem wesentlich positiver gelaufen, als ich selbst geglaubt hätte. Ich hätte bei den besten Vieren der Bundesliga ja am ehesten bei uns Angst gehabt, daß wir patzen. Das nun aber tatsächlich auch Bremen und Schalke (die für mich aber ohnehin kein Gegner mehr sind um den 2. Platz) jeweils nur einen Punkt holen, hätte ich eigentlich nicht zu hoffen gewagt.

Nur konnte ich mich darüber gar nicht so perfekt freuen, weil unser Spiel wirklich total mau war. Genauer gesagt war das eigentlich für mich Fußball zum Abgewöhnen. Aber die Duisburger waren dankenswerterweise auch wirklich höchst ungefährlich. Sie standen zwar ständig in und um unseren 16er herum, aber ich hatte auch nie wirklich Angst, daß sie mal ein Tor schießen würden. Trotzdem könnte man zumindest mal hier und da auch vernünftig nach vorne spielen. Aber man soll ja nicht undankbar sein. Auf Dauer wäre das aber nicht „mein“ Fußball.

Meine Spielerwertung:

Kirschstein: Der war heute wirklich gut auf dem Posten. Bekam ja doch recht viele Bälle insgesamt auf seinen Kosten. Note 2

Mahdavikia: war „unter“ der Woche ja tagtäglich als Bigamist in der Presse, aber das sorgte zumindest nicht für einen totalen Leistungsausfall. Doll war es allerdings auch keinesfalls, was er heute gezeigt hat. Aber damit reihte er sich ja auch nur ins Team ein: Note 4

Reinhardt: wehrte viele der „abertausend“ Flanken per Kopf ab. Ordentlich: Note 3

Boulahrouz: zeigte sich auch in gewohnt guter Verfassung: Note 3

Atouba: in der ersten Halbzeit übertrieb er das Dribbling in der Verteidigungszone etwas. Insgesamt ganz o.k.. Note 4

De Jong: Wieder einmal fiel er mir nicht sonderlich auf. Allerdings auch keinefalls ab: Note 4

Demel: er spielte ordentlich, aber nicht so auffällig gut wie beim letzten Heimspiel. Note 4

Jarolim: lief sich einmal mehr die Füße wund, aber es kam nicht viel dabei herum: Note 4

Trochowski: mit Troches Leistung stehe ich ja immer etwas auf Kriegsfuß. Fiel heute auch weder auf noch ab: Note 4

Barbarez: er zeigte auch nicht wirklich viel, aber gab Ailton zumindest den Pass zum einzigen vom HSV erzielten Tor: Note 4

Ailton: auch er wußte nur bei der bei Barbarez genannten Szene aufzufallen: Note 4

Schiri (ich glaube Kinshöfer): eigentlich müßte ich ihm wohl eine 1 geben, denn negativ ist mir wirklich gar nichts aufgefallen. Aber einem Schiri ne 1....;-)    Note 2+ 

Mailt mir auch Euren Kommentar.
Ich pinne ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch einstmals bewegte.



 
kicker: 

 
dpa: 1. Bundesliga, 2005/06, 30. Spieltag 
MSV Duisburg -  Hamburger SV  0:2 (0:2) 

Allgemeine Informationen
MSV Duisburg:  G. Koch - Willi, Biliskov, Möhrle, Bugera - Tararache - Tjikuzu, van Houdt - Anfang - Lavric, Ahanfouf - Trainer: Scholz

Hamburger SV:  Kirschstein - Mahdavikia, Boulahrouz, B. Reinhardt, Atouba - Demel - Jarolim, de Jong - Trochowski - Barbarez, Ailton - Trainer: Doll

Tore:   0:1 Möhrle (24., Eigentor, Rechtsschuss, Vorarbeit Atouba), 0:2 Ailton (30., Linksschuss, Barbarez)

Eingewechselt:   61. Ahn für Anfang, 70. Lottner für Bugera, 80. Michalke für van Houdt - 63. Klingbeil für Trochowski, 73. Fillinger für de Jong, 83. Karl für Jarolim

Schiedsrichter:  Kinhöfer 

Zuschauer:  28164

Gelbe Karten:  Tjikuzu - Atouba, de Jong

Spielbericht
MSV-Coach Heiko Scholz hatte nach dem unglücklichen 1:1 gegen Schalke mit wachsenden Personalsorgen zu kämpfen. Aus der Startelf fielen Baelum (Magen-Darm-Infekt) und Kurth (Gelb-Sperre) aus. Tjikuzu und Anfang bekamen eine Chance von Beginn an.

Auch bei den Hanseaten musste Thomas Doll auf zahlreiche Stammkräfte verzichten. Nach dem 2:0 gegen Mönchengladbach fehlten auch noch Lauth (Gelb-gesperrt) und van der Vaart (Fußbeschwerden). Trochowski und der nach Knieprellung überraschend spielbereite de Jong verstärkten das Mittelfeld der Norddeutschen, Barbarez rückte in die Spitze vor und nahm den Platz neben Ailton ein.

Im heimischen Stadion hielten die "Zebras" vom Anpfiff weg die Zügel in der Hand. Mit großem Engagement drängten die Duisburger die Gäste an den eigenen Strafraum und kamen zu einigen kleineren Chancen. Doch weder Lavrics Kopfball (4.) noch Tararaches Fernschuss (14.) oder Anfangs Freistoß (17.) fanden den Weg ins Tor.

Der HSV blieb in der Anfangsphase sehr passiv. Die MSV-Defensive – immerhin die drittschlechteste der Liga – blieb über 20 Minuten nahezu beschäftigungslos. Doch dann folgte die kalte Dusche. Eine Ecke führten die Gäste schnell aus, Atouba flankte scharf herein. Torhüter Koch wirkte unentschlossen und kam nicht an den Ball, der dem verdutzten Möhrle im wahrsten Sinne auf den Fuß fiel. Direkt sprang das Leder von dort zur Gästeführung über die Linie (24.).

Ohne selbst aktiver zu werden, legten die Norddeutschen nach. Einen Konter spielte der Tabellenzweite zielgerichtet aus. Demel machte das Spiel mit einem Pass aus der eigenen Abwehr schnell. Barbarez erkannte die Situation und schickte den startenden Ailton steil. Der Brasilianer blieb ruhig und schob den Ball unter Koch hindurch zum 2:0 in die Maschen (30.).

Trotz des abermaligen Rückschlages bewiesen die Hausherren Moral. Weiterhin marschierten die "Zebras" nach vorne, mehr als ein von Biliskov gefährlich verlängerter Freistoß, den Kirschstein entschärfte, sprang jedoch bis zum Halbzeitpfiff nicht heraus. 

In den zweiten 45 Minuten zeigte sich ein unverändertes Bild. Die Hausherren bemühten sich nach Kräften, erspielten sich gegen einen tief in der eigenen Hälfte stehenden HSV aber keine viel versprechenden Torchancen. Die Norddeutschen begnügten sich mit dem 2:0, auch Barabrez verrichtete Defensivaufgaben, einzig Ailton lauerte auf Konter.

MSV-Trainer Heiko Scholz nutzte alle Möglichkeiten, die ihm sein Kader bot. Mit Ahn, Lottner und Michalke brachte der Kohler-Nachfolger seine Alternativen für den Angriff, doch trotz noch offensiverer Ausrichtung wollte den "Zebras" nicht einmal der Ehrentreffer gelingen. So plätscherte die Partie dahin, weil die einen, die Duisburger, nicht konnten und die anderen nicht wollten. Bis zum Schlusspfiff blieb der Sieg der Hamburger somit ungefährdet.

Trotz guter Moral, die das Tabellenschlusslicht auch nach Rückstand bewies, kassierte der MSV Duisburg die vierte Heimniederlage und verliert weiter Boden im Kampf um den Klassenerhalt. Die Gäste fuhren auch ohne großen Aufwand ihren zehnten Auswärtssieg ein, der ihnen dank der Patzer der Konkurrenz einen komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung im Kampf um den Champions-League-Rang zwei verschafft.

Spielereignisse im Detail:
Schlusspfiff 
 
90 Kombination der Eingewechselten: Klingbeil bedient mit einem Seitenwechsel Fillinger, dessen Direktschuss links am Tor vorbeirauscht. 
 
88 Lottner hält mit links aus 25 Metern drauf, verfehlt das Tor aber um gut zwei Meter. 
 
85 Die Duisburger geben alles, aber je näher sie dem Tor kommen, desto weniger gelingt. Der HSV steht nur hinten drin und kommt auch zu keinen Konterchancen. 
 
83
 Auch der HSV nutzt sein Auswechselkontingent voll aus. Für Jarolim kommt der 20-jährige Karl. 
 
80
 Mit Michalke kommt noch ein weiterer frischer Offensiver, van Houdt geht vom Platz. 
 
78 Zunächst bleibt Lavric an Reinhardt hängen, setzt im zweiten Versuch aber Lottner ein. Dem Routinier springt das Leder aber zu weit vom Fuß - wieder eine Chance vertan. 
 
76 Aus der Drehung zieht Ahanfouf ab, doch auch dieser Versuch verfehlt sein Ziel. Der MSV probiert alles, kommt aber einfach nicht zum Erfolg. 
 
73
 De Jong geht nach seinem ersten Einsatz nach Verletzungspause vom Feld und macht Platz für Fillinger. 
 
70
 Trainer Scholz bringt mit Lottner einen Spezialisten für ruhende Bälle und opfert dafür mit Bugera einen Akteur aus der Abwehrkette. 
 
70 Auch Tararache versucht es aus 17 Metern. Dieser Schuss wäre aufs Tor gekommen, aber Boulahrouz grätscht das Leder ins Toraus. 
 
69 Van Houdt hat die Schusschance vom Strafraumrand, setzt das Leder aber sehr weit drüber. 
 
63
 Doll nimmt Trochowski raus und bringt Klingbeil. Der 25-Jährige geht nach rechts hinten, Mahdavikia rückt ins Mittelfeld vor. 
 
61
 Scholz macht seine Elf noch einen Hauch offensiver: Für den Mittelfeldspieler Anfang kommt der südkoreanische Stürmer Ahn. 
 
60 Aus 20 Metern Torentfernung setzt Ahanfouf einen Freistoß über den Querbalken. 
 
55 Gleiches Bild wie im ersten Durchgang: Der MSV marschiert nach vorne, kommt aber zu keinen großen Möglichkeiten. Von den Gästen kommt auch nach der Pause wenig. 
 
53 Im Zweikampf mit Demel kommt Willi im Strafraum zu Fall. Vehement fordert der Duisburger einen Strafstoß, holt sich dafür aber lediglich einen Rüffel von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ab. 
 
47 Ahanfouf marschiert zielstrebig Richting Tor, sein Schuss prallt von Reinhardt Rücken über die Torauslinie. 
 
  Anpfiff 2. Halbzeit 
 
45 Trotz einer starken Vorstellung geht der MSV mit einem 0:2-Rückstand in die Pause. Die Gäste agierten sehr zurückhaltend und kamen so im Schongang gegen sich nie aufgebende Duisburger zu einem komfortablen Vorsprung. 
 
Halbzeitpause 
 
Abpfiff 1. Halbzeit 
 
43 Der HSV kontert: Ailton legt nach links auf Trochowski, der nicht lange fackelt. Mit dem linken Außenrist setzt der Mittelfeldmann das Leder nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei. 
 
39
 De Jong gerät mit Tararache aneinander und handelt sich abseits des Spielgeschehens den Gelben Karton ein. 
 
38
 Leichtfertig vertändelt der HSV im Aufbauspiel das Leder. Atouba versucht zu reparieren und bringt Willi zu Fall. Die siebte Gelbe Karte für den Kameruner. 
 
35 Der MSV bemüht sich weiterhin. Biliskov verlängert eine Freistoßflanke gefährlich aufs lange Eck, wo Kirschstein entschlossen zupackt. Ahanfouf kommt mit der Fußspitze zuvor nicht ganz an die Kugel. 
 
30
 100%ige Chancenverwertung! Der HSV überbrückt schnell das Mittelfeld. Barbarez legt das Leder dem durchstartenden Ailton perfekt in den Lauf, so dass der Brasilianer frei vor Koch seinen dritten Saisontreffer erzielen kann. 
 
24
 Über 20 Minuten diktiert der MSV das Geschehen - und liegt doch zurück. Atouba zieht eine Flanke scharf herein. Koch fliegt am Leder vorbei. Dem dahinter stehenden Möhrle fällt die Kugel auf den Fuß und springt direkt in Tor. 
 
22 Nach einem Atouba-Einwurf fällt Trochowski das Leder elf Meter vor dem Kasten vor die Füße. Etwas überrascht verzieht der 22-Jährige. 
 
20
 Ailton startet im Mittelfeld durch und will einen Konter initiieren. Verfolgt von Tjikuzu kommt der Brasilianer zu Fall. Für den Namibier endet die Szene mit seiner sechsten Gelben Karte. 
 
20 Die "Zebras" sind die eindeutig tonangebende Mannschaft. Die Gäste kommen bisher kaum zur Geltung. 
 
17 20 Meter vor dem Kasten tritt Anfang zum Freistoß an. Der gefährlich getretene Ball kann von der HSV-Mauer knapp am Tor vorbei zur Ecke geklärt werden. 
 
14 Schon fast ein Powerplay des MSV. Tararache zieht aus 25 Metern ab und bekommt eine Ecke zugesprochen, weil ein HSVer abfälschte. Der Eckstoß bringt aber nichts ein. 
 
10 Erstmals ist auch der HSV offensiv präsent. Ailton kann nach langem Pass von Atouba aber noch vor dem Sechzehner abgefangen werden. 
 
4 Duisburg marschiert in den Anfangsminuten mutig nach vorne. Lavric setzt sich im Kopfballduell durch, setzt das Leder aber neben den Kasten. 
 
2 Ahanfouf zhält aus spitzem Winkel direkt mal drauf. Kirschstein reißt die Fäuste hoch und faustet das Leder zurück ins Feld. 
 
1 Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hat die Partie in der nicht ausverkauften MSV-Arena angepfiffen. 
 
  Anpfiff 
 
0 Der HSV will beim Tabellenletzten den Aufwärtstrend fortsetzen. Lauth und van der Vaart fehlen jedoch, dafür kehrt überraschend de Jong nach Knieprellung zurück. 
 
0 Nach zuletzt zwei Punktverlusten in den Schlussminuten will der MSV mit einem Heimsieg gegen die Hanseaten die letzte Chance auf den Klassenerhalt nutzen. Tjikuzu und Anfang rutschen in die Startelf. 


 
sport1: HSV bleibt Bayern auf den Fersen

Duisburg - Der Hamburger SV hat sich bei der Verfolgung von Tabellenführer Bayern München keine Blöße gegeben. 
Die Mannschaft von Trainer Thomas Doll kam bei Schlusslicht MSV Duisburg zu einem 2:0 (2:0)-Erfolg und darf bei vier Punkten Rückstand auf den Rekordchampion weiter vom Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft seit 1983 träumen. 

Möhrle mit Eigentor der Unglücksrabe
Uwe Möhrle mit einem Eigentor (24.) und Ailton (30.) stellten den zehnten Sieg der besten Auswärtsmannschaft der Liga in der Fremde sicher. 
Für Aufsteiger Duisburg ist der Abstieg nach sieben sieglosen Begegnungen und der ersten Niederlage im vierten Spiel unter Interimstrainer Heiko Schulz wohl nicht mehr zu verhindern. 

Van der Vaart fällt kurzfristig aus
Vor 28.164 Zuschauern mussten die Norddeutschen in der MSV-Arena kurzfristig den Ausfall des Spielmachers Rafael van der Vaart verkraften. Der Niederländer klagte über Schmerzen in seinem operierten linken Knöchel. 
Die ersatzgeschwächten Hanseaten, die zudem Daniel van Buyten (Bänderanriss), Raphael Wicky (Muskelfaserriss) und den gesperrten Benjamin Lauth ersetzen mussten, begannen abwartend. 

Schwacher Beginn des HSV
Glück hatten die Gäste in der Anfangsphase, als ein Freistoß von Markus Anfang das Tor von Sascha Kirschstein knapp verfehlte (17.). 
Mit der ersten Chance gelang dem HSV die Führung. Dabei lenkte Abwehrspieler Uwe Möhrle eine Hereingabe von Thimothee Atouba ins eigene Netz. 

Schöner Pass von Barbarez
Sehenswert war der zweite Hamburger Treffer. Bei seinem dritten Saisontor nutzte der Brasilianer Ailton ein schönes Zuspiel von Sergej Barbarez. MSV-Keeper Georg Koch war dabei ohne Abwehrchance. 
In der Folge kontrollierte die Doll-Truppe das Geschehen und hätte durch Piotr Trochowski (43.) noch vor der Pause nachlegen können. 

Duisburg mit Chancen, aber ohne Gefahr
Duisburg war zwar bemüht und spielte engagiert nach vorne, doch fehlten den "Zebras" die spielerischen Mittel. Abwehrspieler Marino Biliskov scheiterte zudem mit einem Kopfball an Kirschstein (35.). 
Zwei Minuten nach dem Wechsel hatten die Gastgeber Pech, als ein Schuss von Torjäger Abdelaziz Ahanfouf knapp am Gästetor vorbeiging. 
Beim MSV überzeugten Mihai Tararache und Tobias Willi, bei den Hamburgern verdienten sich Bastian Reinhardt sowie Barbarez gute Noten. 

Nachbericht: Jubel beim HSV, Trauer beim MSV

München/Duisburg - Das Bild nach dem Schlusspfiff ist für die Anhänger des HSV nichts Neues in fremden Stadien: alle Hamburger Spieler bilden einen Kreis und tanzen ausgelassen. 
Schon zum zehnten Mal in dieser Saison haben die Hansestädter einen Auswärtssieg eingefahren und damit so oft wie noch nie in ihrer 43-jährigen Bundesligageschichte auf fremden Plätzen gewonnen.

Arbeitssieg gegen Duisburg
Und das noch ohne ihren Mittelfeldregisseur Rafael van der Vaart, der kurzfristig wegen Problemen an seinem operierten linken Mittelfuss passen musste. Mit dem Niederländer hatte man acht von acht Auswärtspartien für sich entschieden, ohne ihn nur eine von fünf.
"Das war ein echter Arbeitssieg", sagte David Jarolim sichtlich überrascht über die mutige Anfangsphase der Duisburger. Mit Geschick habe man zur richtigen Zeit die beiden Tore gemacht, so HSV-Manager Beiersdorfer zu Sport1.de.

Vorsprung auf Werder wächst
Trotz des etwas glücklichen Sieges gegen den Tabellenletzten bleibt der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München weiterhin bei vier Zählern, da sich die Münchner gegen Bielefeld ebenfalls keine Blöße gaben.
Was für Hamburgs Trainer Thomas Doll aber viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass der HSV den Vorsprung auf den Dritten Bremen auf fünf und den Vierten Schalke sogar auf elf Punkte vergrößerte.
Im Rennen um den direkten Qualifikationsplatz für die Champions League haben die Hanseaten damit beste Aussichten.

Trainer zurückhaltend, Spieler blasen zum Titelkampf
"Ich bin in erster Linie froh, dass wir Platz zwei behauptet und unseren Vorsprung auf Bremen ausgebaut haben", so der HSV-Coach nach dem Spiel erleichtert.
Weniger zurückhaltend äußerten sich seine Spieler, die ganz klare Titelambitionen haben. "Wenn wir die letzten vier Spiele gewinnen, dann werden wir auch Deutscher Meister", war David Jarolim nach dem Sieg überzeugt.
Auch Khalid Boulahrouz denkt, dass die Meisterschaft noch lange nicht entschieden ist. Außerdem sei es immer gut, wenn man nach hinten "etwas Luft hat, dann kann man angreifen", so der Abwehrrecke.

Duisburg abgeschlagen auf Rang 18
Während die Hamburger die Meisterschaft weiterhin spannend halten, scheint im Kampf um den Klassenerhalt die erste Entscheidung gefallen zu sein. Duisburg hat als Tabellenschlusslicht vier Spieltage vor Saisonende weiter sieben Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
"Rein rechnerisch haben wir noch eine Möglichkeit und es gibt immer wieder Wunder im Fußball, aber jetzt wird es natürlich ganz schwer", sah auch Abdelaziz Ahanfouf nach dem Spiel die nahezu ausweglose Situation der "Zebras".
  
Zu wenig Torgefahr
Das große Problem der Duisburger wurde in der Begegnung gegen den HSV wieder deutlich.
Der MSV erarbeitet sich zwar zahlreiche Chancen in Tornähe, verwertet diese jedoch nicht konsequent.
"Bei uns kommt einfach keine Torgefahr auf und das zieht sich durch die ganze Saison", schilderte Trainer Heiko Scholz das Manko seiner Schützlinge.
Auch Markus Anfang ließ seiner Enttäuschung gegenüber Sport1.de freien Lauf: "Wir spielen auf ein Tor und setzen die Hamburger unter Druck. Aber dann kommt der HSV einmal nach vorne - Tor. Zweiter Angriff - wieder Tor. Das war es schon, mehr kam vom HSV nicht. Jetzt müssen wir von Spiel zu Spiel denken. Eine andere Chance haben wir nicht mehr."

Mit Scholz in die Zweite Liga?
Selbst Klub-Chef Walter Hellmich räumte nach der siebten sieglosen Partie in Folge ein, dass die Chancen auf den Klassenverbleib gegen Null gehen. "Wir müssen jetzt schon für die Zweite Liga planen", so der Vorstandsvorsitzende des MSV.
Einen Lichtblick gibt es im düsteren Kampf gegen den Abstieg dann aber doch noch für Heiko Scholz. Walter Hellmich bestätigte, dass Scholz zu den aussichtsreichen Kandidaten für das Traineramt beim MSV zählt, "da er die Mannschaft wieder zu einer Einheit geformt" habe.