Bundesliga, 5. Spieltag, Sonntag, 19.09.99, 17:30 Uhr, bei schönem Sonnenwetter um die 25 Grad C

1. FC Kaiserlautern - Hamburger SV 2:0 (2:0)

Mein erster Bundesliga-Ausflug nach Lautern war insgesamt nicht von vielen positiven Eindrücken geprägt. Um es mal vorwegzunehmen: Das einzige war mir wirklich gut gefiel waren Wetter und die HSV-Fans.

Wir waren bereits morgens sehr früh zu dritt losgefahren und somit bereits um 12:00 Uhr in Kaiserlautern. Wir waren dann noch in der Fußgängerzone und haben uns dort ein bißchen umgesehen. Die Fußgängerzone ist zwar insgesamt recht groß, aber es war dort wirklich total „tot“. Naja, es war ja auch ein Sonntag. Vielleicht der Grund dafür. Die Stadt hat uns jedenfalls nicht besonders gefallen.

Ja, und dann sind wir wieder rauf zum „Betze“. 

Wir starteten wieder einmal sehr gut in das Spiel und hatten bereits in der ersten Viertelstunde zwei hundertprozentige Torchancen durch Yeboah und Mahdavikia. Yeboah wurde bei einem schnellen Angriff des HSV sehr schön von Cardoso in Szene gesetzt und stand mittig frei vor dem Tor bei ca. 18 m. Leider tändelte er dann aber zu lange rum, sodaß Tony beim Torschuß noch behindert werden konnte und der Ball zur Ecke abgeklockt werden konnte.
Die zweite, und noch viel bessere Torchance hatte Mahdavikia, der von außen flach am 5-Meterraum angespielt wurde. Wie er es geschafft hat, diesen Ball meterweit über das Tor zu dreschen, ist mir unerklärlich. Da ich die Fernsehbilder zum Zeitpunkt dieses Berichts noch nicht gesehen habe, kann ich auch nicht sagen, ob er entscheiden behindert wurde.

Eigentlich könnte ich jetzt schon diesen Spielbericht beenden, denn nach diesen beiden Großchancen hatten wir im Nachhinein das Spiel verloren.

Kaiserlautern kam dann irgendwann zum 1. Tor. Strasser stand ziemlich frei zum Kopfball vor dem Tor und legte noch einmal geschickt zur Mitte ab. Dort versenkte Harry Koch den Ball dann völlig freistehend.
Schlimmer noch und auch der Genickbruch für den HSV war dann das 2:0. Marschall lief allein auf Butt zu, der noch versuchte, weit vor dem 16er den Ball vor Marschall zu erreichen. Dies mislang aber und so konnte der Lauterer in das leere Tor einschieben.

Wie es aber zu diesem Tor kam war unglaublich. Bereits nach dem 1:0 spielten die Lauterer sehr viel auf Zeit. Mehrfach stellten die Lauterer vor den Ball, wenn der HSV Freistöße zugesprochen bekam, um so einen schnellen Konter zu verhindern. Schiri Buchhart hatte dabei aber auch nie daran gedacht, mal einem der Spieler die gelbe Karte zu verpassen. 
Diese Spielverzögerung gipfelte dann beim 2:0. Groth wollte einen Freitstoß in der Nähe der Mittellinie schnell ausführen. Sforza bewegte sich (ganz nach Lauterer Manier) wieder kaum vom Ball weg. Groth versuchte trotzdem, den Ball nach links außen zu schlagen. Er schoß dabei jedoch den keineswegs 9 m entfernten Sforza an. Und was macht der Schiri ? Anstatt den Freistoß zu wiederholen, läßt er das Spiel weiterlaufen. Der Abpraller in den Lauterer Spielerreihen verblieben und Marschall konnte völlig frei auf den Weg geschickt werden. Butt konnte leider nicht rechtzeitig genug aus seinem Kasten und so stand es 2:0.

Das war für mich wirklich unfaßbar. Wie kann man da weiterspielen lassen ??? Es war ja nun nicht so, daß Sforza vom Ball am Rücken getroffen wurde, als er vom Freistoßpunkt weglaufen wollte. Das wird mir wohl ein Rätsel bleiben.

In der zweiten Halbzeit war der HSV dann zwar bemüht, nach vorne zu Spielen, aber man konnte die Abwehr der Pfälzer kaum knacken. Es gab zwar noch mindestens 2 hochkarätige Chancen, doch diese konnten auch wieder nicht genutzt werden. 

In der 2. Halbzeit sah es insgesamt so aus, als mangele es etwas an der Laufbereitschaft. Der ballführende Spieler war oft der „Angeschmierte“, denn es standen selten gute Anspielstationen bereit. Besonders hat es des HSV so gut wie gar nicht mehr geschafft, seine Angriffe über die Außen bis an die Grundlinie vorzutragen. 

Die Pfälzer waren Ihrerseits in der 2. Halbzeit aber im Angriff häufig gefährlich. Butt „durfte“ sich mehrfach auszeichen, indem er durch tolle Paraden eine höhere Führung verhinderte.

Insgesamt haben wir dieses Spiel durch unsere eigene Schusseligkeit verloren. Wenn man wenigstens eine der beiden höchstprozentigen Chancen der ersten Viertelstunde genutzt hätte, wäre das Spiel sicher anders verlaufen.

Schuld war der HSV also selbst. Trotzdem hatte der Schiri auch seinen Anteil am Erfolg der Lauterer. Das als korrekt gegebene 2:0 hatte dem HSV das Genick gebrochen. Und nicht nur in dieser Szene agierte der Schiri  - um es mal nett zu sagen – sehr unglücklich. Ich kann nicht mal sagen, daß er viel mehr Fouls der Lauterer hätte pfeifen müssen, aber er hat doch sehr kleinlich gegen den HSV gepfiffen und die Lauterer hätten schon auch ein paar gelbe Karten sehen können. Besonders ist mir da Sforza aufgefallen. Der foulte zwar nie übermäßig hart, aber er hat dafür etliche Fouls begangen, und davon viele taktische um den Spielaufbau des HSV zu behindern. Der Mann hatte die Gelbe mehr als verdient.

Als das Spiel bereits entschieden war, nahm sich der Schiri wohl doch noch vor zu zeigen: Ich bin kein Heim-Schiri !  Erst bekam Martin Wagner die gelbte Karte (und dann ging es mit Einwurf für Lautern weiter !!!!) und dann bekam Wagner auch noch gelb-rot, als er (wie alle Pfälzer) bei einem Freistoß wieder einmal das Spiel verzögerte. Eine wirkliche Lachnummer war dann, daß die Lauterer Zuschauer dabei richtig „abdrehten“ und der Schiri dann am Ende mit einem gellenden Pfeifkonzert an der Lauterer Kurve vorbei in die Umkleide mußte. Das hatte Schiri Buchhart nun wahrlich nicht verdient. Hatte er doch während der 90 Minuten sein Möglichstes für den FCK gegeben.......

Gut gefallen haben mir aber die HSV-Fans. Ab ca. 10 – 15 Minuten vor Spielschluß sangen wir durchgehend:  Scha, la-la-la, la-la-la  la-la-la  la-la-la, scha-la-la-la, scha-la-la-la, scha-la-la  la-la-la  la-la-la, HSV !!! (ich hoffe, ihr wißt was ich meine). Das ging dann, wie gesagt, auch noch bis zum Schlußpfiff und mindestens noch eine Viertelstunde weiter. Dann bin ich nämlich gegangen. Ich konnte auch schon kaum mehr die Hände zum Klatschen hochhalten.

Die Spielerbewertung:

Butt: hat wirklich alles gehalten, was zu halten war. Beim ersten Tor machtlos; beim zweiten hatte ich mich gefragt, ob er nicht besser im Kasten geblieben wäre. Hat aber ansonsten einige Kracher gehalten. Z.B. einmal gegen den völlig frei vor ihm stehenden Sforza: Note 2 +

Hertzsch: äußerst unauffällig. Note 4

Hoogma: siehe Hertzsch: Note 4

Panadic: versuchte sich in der zweiten Halbzeit auch noch über den linken Flügel einzuschalten. Für die Bemühung: Note 3

Kovac: heute nicht so auffälig wie zuletzt, aber immer zuverlässig. Note 3

Groth: Auch er blieb eher blaß. Note 4

Hollerbach: fiel kaum auf. Hier und da etwas rustikal, aber da ist ja nichts besonders an ihm: Note 4

Grammozis (ab. 45 für Holler): brachte zunächst etwas frischen Wind auf links, verzettel sich dann aber öfter in unsinnigen Dribblings: Note 5

Cardoso: versuchte das Spiel zu lenken. Aber es gab auch einfach keine Anspielstationen. Note 3

Mahdavikia: war heute nur ein Schatten seiner bisher großartigen BuLi-Leistungen. Wahrscheinlich noch durch seine Rückenverletzung gehandicapt: Note 5

Präger: war zwar sehr kämpferisch, aber letztendlich auch total ungefährlich: Note 4+

Yeboah: war heute der gefährlichste Hamburger. Hätte aber ein Tor machen MÜSSEN. Note 3-

Hashemian: wurde für Mehdi eingewechselt, brachte aber nichts. 

Dembinksi: wurde auch noch kurz eingewechselt. Hatte immerhin noch eine Chance.
 

Mailt mir auch Euren Kommentar.
Ich pinne ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch einstmals bewegte.



 
DSF schreibt folgenden Bericht:
Kampfstarke Lauterer stoppen HSV-Höhenflug 

Mit seiner besten Saisonleistung hat der 1. FC Kaiserslautern den Höhenflug des Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga gestoppt und sich selbst aus dem Tabellenkeller geschossen.
Harry Koch (23.) und Olaf Marschall (35.) mit seinem dritten Saisontor sicherten den Pfälzern am Sonntag nach zuletzt drei Niederlagen einen 2:0 (2:0)-Sieg gegen den HSV, der erstmals in dieser Spielzeit als Verlierer das Feld verließ. Bei der ersten Nagelprobe nach dem ausgestandenen Theater um Kapitän Ciriaco Sforza gelang dem FCK vor 41 500 Zuschauern im Fritz Walter-Stadion mit einer kämpferisch starken Vorstellung drei Tage nach dem UEFA-Cup-Erfolg gegen Kilmarnock ein weiterer Schritt zur Krisenbewältigung. Einziger Wermutstropfen im Pfälzer Freudenbecher war die Gelb-Rote Karte für Martin Wagner (84.) wegen Spielverzögerung.

Dabei hatte der HSV am Betzenberg im Stile einer Klassemannschaft begonnen. Durch den Spitzenplatz mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein ausgestattet nahmen die kombinationssicheren Gäste das Heft in die Hand, versäumten es allerdings, aus ihren klaren Torchancen Kapital zu schlagen. Anthony Yeboah (3.) und Mehdi Mahdavikia (10.) hätten ihre Mannschaft bereits frühzeitig in Führung bringen können. Die Pfälzer, bei denen Trainer Otto Rehhagel gegen die gefürchteten HSV-Spitzen die defensivere Variante gewählt und drei Manndecker aufgeboten hatte, versuchten über den Kampf ins Spiel zu kommen und waren zunächst nur bei Standardsituationen gefährlich.

Eine Wende nahm die von beiden Seiten engagiert geführte Partie durch das Lauterer 1:0 durch Koch. Der Abwehrspieler verwertete eine Kopfball-Vorlage von Jeff Strasser und stellte damit zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen seine Qualitäten als Vollstrecker unter Beweis. Der Rückstand brachte die Hamburger aus dem Rhyrhmus, wenngleich sie in der 33. Minute bei einer von der Latte zurückprallenden Flanke von Martin Groth noch eine Möglichkeit besaßen.

Eine höchst strittige Situation ging dem zweiten Treffer der Lauterer durch Marschall voraus. Als Groth im Mittelfeld einen Freistoß schnell ausführen wollte, fing Sforza, der nicht die erforderlichen neun Meter entfernt stand, den Ball ab und passte auf Youri Djorkaeff. Der an Stelle von Jörgen Pettersson in den Angriff gerückte Franzose schickte Marschall steil, der den unmotiviert aus seinem Kasten eilenden HSV-Keeper Hans-Jörg Butt umspielte und zum 2:0 ins leere Tor schob.

Damit war die Entscheidung zu Gunsten der Lauterer gefallen, die den Vorsprung in der zweiten Halbzeit noch hätten ausbauen können. In der 66. Minute verpasste Sforza die Krönung seiner Leistung, als er nach Doppelpass mit Djorkaeff knapp das 3:0 vergab. Zwei Minuten später parierte Butt einen Schuss des Weltmeisters. 

1. FC Kaiserslautern - Hamburger SV 2:0 (2:0)

1. FC Kaiserslautern: Reinke - Ramzy - Roos (90. Tare), Koch,Strasser (46. Reich) - Sforza - Ratinho (80. Sobotzik), Komljenovic,Wagner - Marschall, Djorkaeff.

Hamburger SV: Butt - Panadic, Hoogma (86. Dembinski), Hertzsch -Groth, Kovac, Cardoso, Hollerbach (46. Grammozis) - Mahdavikia (54.Hashemian), Yeboah, Präger.

Schiedsrichter: Buchhart (Schrobenhausen)

Zuschauer: 41.500 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Koch (23.), 2:0 Marschall (35.)

Gelbe Karten: - / Hollerbach, Präger, Hertzsch

Gelb-Rote Karte: Wagner (84.) wegen Spielverzögerung


 
Sat 1 ran berichtet:
Der FCK ist wieder da 
Der FCK kann es doch noch: Die Zuschauer auf dem ausverkauften Betzenberg verabschiedeten ihr Team nach dem 2:0 gegen den HSV mit viel Applaus. Und das zurecht. Denn die Pfälzer spielten über die gesamten 90 Minuten sehr diszipliniert. Zwar hatte der HSV mehr Spielanteile, doch die Tore schossen die Pfälzer.
In der Anfangsphase hatte zunächst der HSV gute Chancen durch Anthony Yeboah, Mehdi Mahdavikia und Niko Kovac. Alle drei schossen jedoch knapp am Tor vorbei. 

Anders Harry Koch in der 23. Minute: Eine Flanke von Ratinho verlängerte Jeff Strasser im HSV-Strafraum auf den Manndecker, der den Ball nur noch über die Linie schieben musste. Koch entwickelt sich langsam zum Mann für die wichtigen Tore.

Ab dem 1:0 stand auch die FCK-Abwehr gegen die HSV-Stürmer besser und ließ kaum noch Chancen zu. Im Mittelfeld der Rehhagel-Mannschaft bot Ciriaco Sforza ein gutes Spiel und Youri Djorkaeff gefiel als hängende Spitze. 

Beide harmonierten gut miteinander und setzten ihre Mitspieler immer wieder schön in Szene. 

Djorkaeff war es dann auch vorbehalten, das 2:0 einzuleiten. Der Weltmeister bekam einen Freistoß zugesprochen, den er sofort auf Olaf Marschall ausführte. Dessen Gegenspieler Ingo Hertzsch reagierte zu spät, so dass Marschall alleine auf das HSV-Gehäuse rannte. Tormann Butt kam aus seinem Tor heraus, wurde aber von Marschall geschickt umspielt. Aus 18-Metern schob er den Ball ins leere Tor. Alle Proteste der HSV-Spieler halfen nichts: Der Freistoß wurde regelgerecht ausgeführt und so hieß es in der 35. Minute 2:0. Damit ging es auch in die Kabinen.

In der zweiten Halbzeit tat sich nicht mehr viel. Die Hanseaten machten zwar Druck, aber sie spielten zu durchsichtig. Hauptsächlich hohe Bälle auf Yeboah: das war zu wenig. Denn der der Ghanaer war bei Ramzy & Co. abgemeldet. So blieb es beim verdienten 2:0 Sieg der Pfälzer.

Daten:
Fakten:
Erste Saisonniederlage
Die erste Niederlage für den HSV in dieser Saison war gleichzeitig die 50. in der Bundesliga-Trainerkarriere von Frank Pagelsdorf. 

Roos-Rückkehr
Axel Roos stand nicht nur das erste Mal in der laufenden Saison im Kader der Lauterer, er wurde von Trainer Otto Rehhagel auch sofort in die Anfangsformation gesetzt. Durch den Einsatz des vereinstreuen Defensivspielers stieg das Durchschnittsalter der Lauterer Akteure zum ersten Mal in dieser Spielzeit auf über 30. 

Koch im Torrausch
Harry Koch erzielte in seinem 90. Buli-Spiel seinen ersten Treffer. Am Donnerstag hatte der Verteidiger noch im UEFA-Cup beim 3:0 Sieg über Kilmarnock getroffen, nun scheint er seine offensiven Qualitäten auch in der Bundesliga unter Beweis stellen zu wollen. 

Böser Bube Wagner
Martin Wagner sah zum zweiten Mal in dieser Saison Gelb-Rot. In seiner Bundesligakarriere ist dies bereits die sechste Hinausstellung dieser Art, kein anderer Spieler sah so häufig die Ampelkarte. 
 

Schlaglichter:
Koch gibt dem Spiel die Würze
Harry Kochs Tor gab dem Spiel die Wende. Bis zu diesem Tor waren die Hamburger optisch die bessere Elf, doch Kochs einziger Torschuß in diesem Spiel sollte für den Umschwung sorgen. 

Der Weltmeister
Von Minute zu Minute wurde der französische Neuzugang Youri Djorkaeff stärker. Nach 90 Minuten war er mit fünf Torschüssen und drei Torschussvorlagen der torgefährlichste Spieler im Fritz-Walter-Stadion. Auch die meisten Ballkontakte unterstreichen seine Präsenz auf dem Platz. 

Viel Arbeit für Butt
Trotz sehr guter Zweikampfbilanzen seiner Vorderleute Andrej Panadic und Nico-Jan Hoogma hatte Hans-Jörg Butt im Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern viel zu tun. Neunmal musste Butt eingreifen, zweimal jedoch war er machtlos. Die Heimmannschaft war dementsprechend bei 17 Torschüssen äußerst torgefährlich. 

HSV-Sturm ohne Erfolg
Die offensiv ausgerichtete Taktik der Hamburger brachte nicht den erwünschten Erfolg. Mehdi Mahdavikia, noch leicht angeschlagen, konnte nur 40% seiner Zweikämpfe gewinnen. Nur ein Torschuss, zu wenig für den schnellen Flügelspieler. Auch Roy Präger auf der anderen Außenbahn konnte nur einen Torschuss auf seinem Habenkonto verbuchen. Anthony Yeboah, mit fünf Torschüssen der torgefährlichste Stürmer, war ebenso wenig erfolgreich. 

Stimmen:
Trainer Otto Rehhagel (1. FC Kaiserslautern)
"Wenn man so wie wir im Tabellenkeller steht, war das heute ein sehr wichtiger Sieg. Hätten wir nicht gewonnen, wären wir Vorletzter gewesen. Der HSV hat eine sehr gute Mannschaft, da muss man kämpfen, und das haben die Spieler gut gemacht." 

Trainer Frank Pagelsdorf (Hamburger SV)
"Wir hatten am Anfang zwei 100-prozentige Chancen, da hätten wir in Führung gehen müssen. Das Tor zum 2:0 war irregulär und hat leider das Spiel entschieden. Schade für uns." 


 
 
Peter R. mailte mir folgenden Spielbericht:
Das Spiel habe ich live bei Premiere gesehen bei einen Bekannten.Ich ging da schon recht erwartungsfroh in das Spiel nach dem tollen 5-1 gegen Hertha eine Woche vorher.

Und es ging auch gleich aufs munterste los in der "Hölle" Betzenberg, die am diesen Tag eigentlich keine war.  Der Ball kommt zu Präger, er leitet ihn weiter an Cardoso, der ihn Yeboah in den Lauf spielt und plötzlich fast frei vor dem 
Tor auftaucht, doch da er von einen Lauterer Gegenspieler behindert wurde, semmelte er den Ball daneben.
Und das ganze nach ca. 2 Minuten.

Nach der Ecke wenig später konnte dann auch Niko Kovac den Ball nicht in den Kasten versenken.

Aber diese beiden Chancen machten mir natürlich Mut, und ich dachte eigentlich nur daran, daß man so weiter spielen müsse.

Und das kam auch dann fast so.  Mahdavikia bekam den Ball nämlich an den 5-Meter-Raum, nachdem er einen Gegenspieler davongelaufen war-wie so oft- doch den Ball ballerte er Meter über den Kasten.  Allerdings muß ich zu seiner Verteidigung sagen, daß er entscheidend von der Lauterer Abwehr bedrängt und gestört wurde.

Von nun an nahm Lautern zu meinem Leidwesen das Heft das Handelns in die Hand.  Was sich schon wenig später in einen Latten-Eckball von Wagner wiederspiegelte.  Dennoch traf mich das 0-1 wie ein Schock, wobei Harry Koch nach einer Strasser-Vorlage völlig frei vor dem Kasten kam und ihn artistisch an den chancenlosen Butt lenkte, auch wenn er seine Hände noch dran hatte. 

Der HSV machte aber weiter das Spiel, konnte sich aber nicht entscheidend bis zum Strafraum vorspielen.

Mit dem 2-0 begann mein Ärger auf dieses A******** von Schiedsrichter.  Sorry für den rüden Umgangston, aber hatte er sich schon vorher durch allerlei Unsicherheiten und Durchgehen-Lassen Lauterer Fouls bei mir negativ eingeprägt war ja wohl die Vorgeschichte des 2-0 die Höhe.  Groth versuchte schnell einen Freistoß auszuführen und Sforza blockte AKTIV den Ball ab also er wollte es so, und spielte den Ball zu dem sich freilaufenden 
Marschall der ohne Mühe gegen den herrausstürmenden Butt verwandeln konnte.

Das Skandalöse daran war, daß Sforza so ca. 3 Meter statt 9,15 vom Ball wegstand.  Es hätte also Wiederholung des HSV-Freistoßes geben sollen.  Aber nööö, es ist ja schließlich nur ein HSV-Freistoß...

Ganz chancenlos war der HSV auch nicht, z.B. ein Weitschuß-Heber/eine Flanke von Groth, die an die Latte strich.

Und Halbzeit.  Mist!  Allerdings hätte der HSV wohl schon auch mit einen fairen Schiri zurückgelegen, da die Lauterer etwas aggressiver waren und mehr Zweikämpfe gewannen. Der guten Anfangsphase trauerte man auch in Hälfte 2 hinterher.  Der HSV hatte aber wirklich das ganze Mittelfeld für sich, in das Grammozis etwas mehr Schwung 
reinbrachte, konnte aber von der guten Lauterer Abwehr und vor allem vielen kleinen, spielaufbaustörenden Fouls, die längst nicht alle geahndet wurden, aus dem Rythmus gebracht werden, auch wenn v.a. Yeboah noch zu einigen Chancen kam.

Präger wurde von den Lauterern in der Schlußphase wahrlich "gemobbt" (zwei Mann aggressiv auf ihn, Trikotzerren usw.).  Er ließ sich das glücklicherweise nicht gefallen, auch wenn er MAL WIEDER eine gelbe Karte dafür sah.  Er war heute für mich noch der beste HSVer zusammen mit Hoogma und Butt, auch wenn er zu ungefährlich vor dem Tor war.  Aber man hatte ja auch so 'ne Riesen auf ihn gestellt, gegen die er nicht ankam.  Das gleiche gilt für Mahdavikia.

Da der Schiedsrichter beim HSV doch noch gut in Erinnerung bleiben wollte gab er z.B. Wagner eine gelbe Karte für ein Foulspiel UND Einwurf für Lautern.  Als er dann auf Zeit spielte, und das tat er wirklich, wurde er dann gerechtfertig von Platz gestellt, wenn auch vielleicht etwas übertrieben.

Alles in allem das schlechteste Bundeliga-Spiel bisher vom HSV, bei denen ich jetzt wieder auf eine Trotzreaktion hoffe.   Laßt euch nicht unterkriegen, Jungs!