Bundesliga, 25. Spieltag, Samstag, 18.03.00 um 15:30 Uhr im Freiburger Dreisamstadion 

SC Freiburg - Hamburger SV 0:2 (0:1)

Einen Spielebericht kann ich diesmal leider nicht selbst liefern, da ich beim Spiel nicht anwesend war. 

Aber dafür war ein anderer HSV-Fan, der live beim Spiel in Freiburg war, so freundlich, mit einen Spielbericht zu schreiben. 

Hier kommt Sven´s Bericht:
Am Samstagmorgen gegen 5.47 fuhr ich nun also mit dem EC nach Freiburg. Aufgrund der durchgemachten lustigen Nacht mit HSVern hatte ich es allerdings vorgezogen, ein Abteil für mich alleine zu nehmen, so das ich um 14.05 Uhr
ausgeruht in Freiburg ankam.

Zum Spiel muß ich vorweg sagen, das meine Meinung von einigen anderen Presseberichten und Kommentaren abweicht. Eben meine Sichtweise des Spiels.

Beide Mannschaften begannen sehr engagiert. Man merkte, sie wollten ihre Schlappen gutmachen. Und so war es denn auch gleich ein munteres Spiel. Der HSV kombinierte gut, Bäron und Cardoso waren die Anspielpunkte und vorn hatte der EX-HSVer Richard Golz eine Menge zutun. Gleich postwendend kamen die Freiburger Konter und sie waren schnell die Breisgauer. So schnell, das sie nur 3-4 Stationen brauchten um stets vorne im HSV-Strafraum zu sein.

Doch dort angekommen, war der SCF meist zu harmlos oder ein HSVer hatte keine Mühe, den Ball zu ergattern. In dieser Art ging es bis zur 27. Minute. 

In der 27. Minute dann ein Freistoß für den HSV. Rodolfo Cardoso läuft an und der Ball fliegt und fliegt und fliegt und landet links unten neben Golz im Tor. Eine wunderschöne Torflanke. TOOR! 0:1 !!

Riesenjubel bei den HSV-Fans. Einfach ein wunderschönes Tor, kaum zu toppen, dachte man...

Fortan versuchten es die Freiburger bis zur Halbzeit immer wieder mit der Brechstange. Doch viel kam dabei nicht heraus, weil man verkrampfte und der HSV konnte locker aufspielen, sogar ein bißchen im Mittelfeld zaubern, wie gesehen bei Karsten Bäron. 

Und so stand es verdient 0-1 für den HSV zur Pause. Der HSV war einfach besserer und cleverer, das was lange beim HSV vermisst wurde. Die Freiburger Fans waren in der 1. Hälfte entweder still oder feierten auch "Rudi"  Cardoso oder sie bepöbelten ihr eigenes Team. Am besten gefielen bis dahin Cardoso, Hoogma und Bäron. Vor allem Karsten Bäron hat überrascht. Immer unterwegs, schöne Pässe, immer anspielbar und sogar richtig torgefährlich, so das Golz seine Mühe bei einigen Aktionen hatte.

Der Schiedsrichter Steinborn gefiel mir bis dahin auch gut, er war richtig souverän im Leiten des Spiels. Man sah den Unterschied zu den letzten HSV-Schiris !

In der 2. Halbzeit begann wieder der HSV angriffslustig und schnell häuften sich die Chancen, Freiburg dagegen immer noch verkrampft und ohne sehbares Ziel. Man verlor immer wieder den Ball an den HSV

Es kam die 53. Minute, wieder Freistoß für den HSV, wieder am Ball Rodolfo Cardoso und wieder schoß der Argentinier den Ball butterweich und unhaltbar ins Tor ! 0:2, was für ein Traumtor !!

Hamburg im Freudentaumel. Ausgerechnet der Mann, dessen BL-Berühmtheit hier begann, haut den Freiburgern 2 wunderschöne Tore gegen unseren EX-Torwart Golz ins Netz. Einfach irre, dieser Cardoso !!

Dann wieder Anstoß für den SCF und blitzschnell lag der Ball im HSV-Strafraum und Hansi Butt hatte Mühe den Schuß eines Freiburger mit Bravour abzuwehren. Gottseidank kein direktes Gegentor Marke Wolfsburg. Glück gehabt HSV !!

In der nachfolgenden Zeit waren dann immer wieder die Freiburger am Drücker, doch die Hamburger waren cleverer und abgeklärter und entgegen einiger Meinungen wußte der HSV zu gefallen.

Dann mittendrin der größte Lacher des Spiels. Da die Freiburger Fans, so stumm waren, forderte der Stadionsprecher die Fans auf, endlich mal das Team anzufeuern. Und was machen die Fans? Sie gebem ihre Antwort lauthals zum
Stadionsprecher zurück: "Halt´s Maul" ! Einfach unglaublich und in Hamburg kaum denkbar.

In der 70. Minute wurde dann der starke Karsten Bäron ausgewechselt. Danke Karsten Bäron für diese starke Leistung.

Bis zum Schlußpfiff dominierten wieder die Hamburger indem sie clever das 2:0 nach Hause schaukelten und es der SC Freiburg nicht schaffte, endlich eine klare Linie in seine Abschlüsse zu bringen.

So gewann der HSV hochverdient mit 2:0 und holt diese 3 wichtigen Punkte in die Heimat. Die besten Leute auf dem Platz waren für mich Jan Nico Hoogma, Rudolfo Cardoso, Karsten Bäron und auch Thomas Doll. Dieser wurde zwar von der Presse z.T. anders bewertet, doch für mich war der Doll gut und hat sehr viel für das Spiel getan, besser als zuvor Mehdi Mahdavikia in der 1. Hälfte. Ansonsten war es auch eine geschlossene gute Mannschaftsleistung, die dem HSV diesen Sieg in Freiburg erbrachte.

Herr Steinborn war endlich mal ein Schiedsrichter, über den man sich nicht so sehr aufregen mußte. Er hatte die Partie gut im Griff und in dieser Form kann er gerne bald wieder ein HSV-Spiel pfeifen.

Und so ließen sich unsere HSVer am Zaun von den fans feiern (incl Welle natürlich) und voller Glück übermannt warfen die meisten HSV-Spieler ihre Trikots in die Manege. 

Noch ein Wort zu Richard Golz, er war heute nicht so doll heute, aber gegen 2 Traumtore von unserem Ruuuuuuuudi kann man eben nichts machen. Trotzdem, er wurde auch von den HSV-Fans freundlich aufgenommen.

Und der Verfasser dieses Berichts hatte nach dem Spiel genügend Grund und Zeit sich bis 24.00 Uhr ins Freiburger Abendleben zu stürzen.

Endlich mal wieder ein Auswärtssieg des HSV. Danke Jungs !!

Hamburg, 20. Marz. 2000
Sven Eickemeyer

Mailt mir auch Euren Kommentar.
Ich pinne ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch einstmals bewegte.



 
 
 
Sport1 meldet: HSV-Sieg dank Cardoso und Cleverness :

SC Freiburg  0 : 2 (0 : 1) Hamburger SV 

ERGEBNIS   0 : 2 (0 : 1) 
DATUM   18.03.00   15:30 Uhr 
ZUSCHAUER   25,000 
SCHIEDSRICHTER   Edgar Steinborn 
TORE :   0:1 Rodolfo E. Cardoso (27.), 0:2 Rodolfo E. Cardoso (53.)

AUFSTELLUNG 
SC Freiburg: Richard Golz, Boubacar Diarra, Andreas Zeyer, Björn Dreyer, Stefan Müller, Levan Kobiashvili, Mehdi Ben Slimane, Marco Weißhaupt, Ralf Kohl, Abder Ramdane, Alexander Iashvili

Hamburger SV: Hans-Jörg Butt, Ingo Hertzsch, Nico Jan Hoogma, Thomas Gravesen, Andrej Panadic, Martin Groth, Karsten Bäron, Niko Kovac, Rodolfo E. Cardoso, Mehdi Mahdavikia, Roy Präger

WECHSEL 
SC Freiburg: Adel Sellimi für Mehdi Ben Slimane (56.), Florian Bruns für Abder Ramdane (70.), Ali Günes für Björn Dreyer (82.)

Hamburger SV: Thomas Doll für Mehdi Mahdavikia (46.), Andreas Fischer für Karsten Bäron (71.), Fabian Ernst für Rodolfo E. Cardoso (88.)

GELBE KARTEN 
SC Freiburg: Ralf Kohl (74.)

Hamburger SV: Roy Präger (40.)
 

Cardoso per Doppelpack
Ein äußert mäßiges Spiel, mit dem erwarteten Sieger: Überzeugend spielte der HSV beim 2:0-Erfolg gegen den SC Freiburg nicht, stand allerdings sicher in der Defensive und traf in den entscheidenden Momenten. Zwei Freistoßtore von Rodolfo Cardoso (27./53.) reichten, um die verunsicherten Platzherren zu bezwingen. 
Der Sport-Club machte es den Hanseaten leicht, zu durchsichtig waren die Aktionen, um die HSV-Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Die Chronologie ist schnell erzählt: Im ersten Durchgang passierte fast eine halbe Stunde gar nichts, ehe ein kurioses Freistoßtor von Cardoso die Gäste in Führung brachte: Seine Hereingabe segelte an Freund und Feind vorbei ins Tor von Richard Golz. Die Partie wurde jetzt etwas lebhafter, ohne die 22.500 Zuschauer im ausverkauften Breisgau-Stadion von den Sitzen zu reißen.

Freiburg völlig verunsichert 

Seitenwechsel. Die Platzherren waren in der Abwehr völlig verunsichert. Die Folge: Unnötige Ballverluste und Freistöße - einen davon verwandelte erneut Cardoso mit einem herrlichen Schlenzer zum 2:0. Die Partie war gelaufen. Freiburg zwar bemüht, aber in der Offensive erschreckend harmlos. Zudem wurden die wenigen Torchanchen kläglich vergeben.

Die Gäste waren nunmehr auf Ergebnissicherung aus. Wenig spektakulär, aber erfolgreich - der HSV festigt Platz drei. Für die Truppe von Volker Finke wird es dagegen im Abstiegskampf verdammt eng. 

Fakten:
Angstgegner HSV 
Seit acht Spielen hat Freiburg gegen den HSV nicht gewonnen. Noch schlimmer für die Breisgauer: In den letzten vier Heimspielen gegen den HSV ist der Finke-Elf kein einziges Tor gelungen. 

Bäron von Beginn 
Gegen Freiburg spielte Carsten Bäron zum ersten Mal seit dem 27.03.1997 (Duisburg - HSV 1:1) wieder von Beginn an in der Bundesliga.

Doppelter Cardoso 
Zwei Treffer gelangen Rodolfo Esteban Cardoso - seine ersten gegen seinen Ex-Club überhaupt. Damit traf der Argentinier in dieser Spielzeit bereits zum dritten Mal doppelt. Mit nun drei direkt verwandelten Freistößen ist der Spielmacher des HSV in dieser Beziehung erfolgreichster Bundesligaspieler. 

Freiburger Standard-Probleme 
Zum 17. Mal in dieser Spielzeit mussten die Freiburger ein Gegentor nach einer Standard-Situation hinnehmen. Nur Arminia Bielefeld hat ebenso viele Tore nach ruhenden Bällen kassiert.

Schlaglichter:
Zwei Schüsse - zwei Tore 
Rodolfo Esteban Cardoso zeichnete sich am Samstag durch zwei Freistoßtreffer aus, der Argentinier war bei der Partie im Breisgau der Matchwinner seines HSV. Cardoso schoss nur zweimal Richtung Freiburger Tor, beide Versuche waren erfolgreich. Weitere Akzente in der Offensive setzte der Mittelfeld-Mann durch zwei Vorbereitungen von Torschüssen seiner Mitspieler, mit 62 Ballkontakten war Cardoso trotz seiner Auswechslung zusammen mit Kapitän Martin Groth der Hamburger, der das Leder am häufigsten am Fuß führte.

Panadic stand sicher 
In der Offensive hatten die Hamburger Rodolfo E. Cardoso, in der Defensive erledigte Andrej Panadic seine Aufgaben mehr als zufriedenstellend. Der Kroate gewann beeindruckende 73% seiner Zweikämpfe und ließ die Stürmer der Breisgauer bei ihren Angriffsbemühungen alt aussehen. Gegen Mehdi Ben Slimane gewann Panadic vier von fünf Duellen, nach dieser Abfuhr wurde der Tunesier ausgewechselt. 

Emsiger Zeyer 
Andreas Zeyer verlor zwar das Duell der Spielmacher gegen Rodolfo E. Cardoso, trotzdem war er am Samstag noch einer der stärksten Freiburger. Mit 81 Ballkontakten hatte er die meisten aller Beteiligten, dazu gewann Zeyer 69% seiner Zweikämpfe, für einen Mittelfeldspieler eine sehr gute Quote. Auch die Hamburger bemerkten im Spielverlauf die tragende Rolle Zeyers, sechs Mal wurde der Freiburger mit einem Foul gebremst. 

Bärons Rückmeldung 
Carsten Bäron zeigte sich am Samstag in guter Form, nach seiner langen Pause findet der Mittelstürmer der Hamburger langsam zu alter Stärke zurück. Bäron spielte immerhin bis zur 71. Minute und war mit drei Torschüssen gefährlichster Angreifer auf dem Platz. Dabei war der lange Stürmer auch noch vergleichsweise zweikampfstark, 48% seiner Duelle entschied er für sich.

Kommentar von Markus Höhner:
"In einem insgesamt schwachen Bundesligaspiel war der HSV letzlich der glückliche Sieger. Durch zwei Standardsituationen gelangen die Tore gegen einen in der Summe gleichwertigen und kämpferisch sogar stärkeren Gegner." 

FuXX des Spieles:  Rodolfo Cardoso (Hamburger SV) 
"Vier Mal spielte er gegen seinen Ex-Klub und war nicht an einem Tor beteiligt. Beim fünften Mal hat es geklappt: Zwei Torschüsse genügten dem Argentinier für den spielentscheidenden Führungstreffer, und so schubste er seinen alten Klub in den tiefsten Abstiegsschlamassel." 

Stimmen:
Volker Finke (SC Freiburg):
"Es ist ärgerlich, dass wir durch zwei ruhende Bälle verloren haben. Wir haben nicht so schlecht angefangen, denn wir haben eine schwierige Situation. Die Mannschaft ist insgesamt nicht homogen, gesund und fit. Dennoch haben wir das Spiel nicht zu unrecht verloren, weil wir unsere Torchancen nicht genutzt haben." 

Frank Pagelsdorf (Hamburger SV):
"Nach der Niederlage gegen Ulm war dieser Sieg auswärts enorm wichtig. Mit der ersten Halbzeit war ich nicht ganz zufrieden, und auch in der zweiten Halbzeit haben wir Glück bei einigen Freiburger Torchancen gehabt. Wir haben das Spiel durch zwei Standardsituatioen gewonnen. Darüber bin ich froh und drücke dem SC Freiburg die Daumen, dass er wieder punkten wird." 

Story:
Zwei Tore, die Cardoso Leid taten 
Alte Verbundenheit schützt vor Toren nicht - der Ex-Freiburger Rodolfo Cardoso stürzte seinen früheren Klub mit zwei Treffern in allerhöchste Abstiegsgefahr. Während der 90 Minuten ist jedem sein Hemd am nächsten, doch nach Spielende war ihm das Bedauern über die Niederlage des Sport-Clubs förmlich anzusehen. Seine Freistoßtreffer taten der Popularität des Mittelfeldspielers beim Freiburger Anhang im Übrigen keinen Abbruch: Seine Autogramme sind nach wie vor heiß begehrt. 


 
dpa meldet: 2:0-Sieg des HSV in Freiburg 
Von Ulrike John, dpa 
Freiburg (dpa) - Ausgerechnet Rodolfo Cardoso hat mit einem Freistoß- Doppelpack seinen früheren Verein SC Freiburg in tiefste Abstiegsnöte gestürzt. Der Argentinier erzielte beim 2:0 (1:0) des Hamburger SV vor 24 500 Zuschauern im ausverkauften Dreisamstadion beide Treffer (27./53.). 

Während sich der HSV über seinen vierten Auswärtssieg in dieser Saison freute, wartet die Mannschaft von Trainer Volker Finke jetzt seit sieben Spielen auf einen Sieg. Nur noch ein Punkt trennt die Schwarzwälder von einem Abstiegsplatz.

Erstmals seit fast drei Jahren durfte beim HSV der so lange verletzte Karsten Bäron für den verletzten Anthony Yeboah von Anfang an stürmen. 71 Minuten lang hielt der Schlaks durch, ohne jedoch große Glanzpunkte zu setzen. Die personell geschwächten Freiburger mussten erneut auf Abwehrchef Lars Hermel verzichten, der vom offensivfreudigen Andreas Zeyer vertreten wurde. Torjäger Adel Sellimi musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. 20 Minuten lang lieferten sich beide Mannschaften ein taktisches Geplänkel, ehe Cardoso für den ersten Paukenschlag sorgte: Seine Freistoßflanke flog an Freund und Feind und SC- Torwart Richard Golz vorbei und landete zum 1:0 für die Gäste im Netz - der sechste Saisontreffer des Mittelfeldspielers.

Das war der Startschuss für die Breisgauer. Abder Ramdane, der nach einem Zuspiel von Ralf Kohl aus wenigen Metern den Ball nicht traf (28.), und Alexander Iaschwili, dessen Schuss aus spitzem Winkel Schlussmann Jörg Butt um den Pfosten drehte (38.), vergaben die Chancen zum Ausgleich. Doch der Sportclub wirkte schwerfällig und lange nicht so lauffreudig wie in der ersten Saisonhälfte und konnte sein gewohntes Kurzpass- Spiel nur selten aufziehen. Bäron und Andrej Panadic mit zwei Kopfball- Chancen in der 44. Minute stellten die Gastgeber erneut vor Probleme.

Die ansonsten so begeisterungsfähigen Freiburger Fans reagierten zunehmend zurückhaltend auf die schwache Vorstellung ihrer Mannschaft, so dass der Stadionsprecher zur Halbzeit anmerkte: "Es ist übrigens auch erlaubt, den Sportclub anzufeuern." Im gegnerischen Strafraum "zündelten" jedoch weiterhin vor allem die Hanseaten. Und erneut war es Cardoso, der die Hausherren schockte. Diesmal traf er aus 22 Metern ins rechte Eck, Golz konnte dem Ball nur hinterher schauen.

Die Freiburger bemühten sich redlich, konnten die sicher stehende HSV- Abwehr jedoch nur selten knacken. Zu wenig kam von den Flügeln, wo der gesperrte Tobias Willi schmerzlich vermisst wurde, und auch aus dem Mittelfeld, wo die Pässe des verletzten Spielmachers Zoubaier Baya fehlten. Iaschwili hatte zwei Minuten nach dem 0:2 noch eine Einschussmöglichkeit, die er jedoch kläglich vergab.


 
 
kicker:  Cardoso mit Doppelpack gegen alten Verein 
Ausgerechnet Rodolfo Esteban Cardoso sorgte bei seiner alten Wirkungsstätte fast im Alleingang für den Sieg des Tabellendritten. Der Argentinier erzielte beim 2:0-Erfolg des HSV beide Tore und stieß seinen alten Verein damit immer tiefer in den Abstiegsstrudel. Die Freiburger sind somit nunmehr seit sieben Spielen sieglos. 

Beide Tore erzielte der HSV-Mittelfeldregisseur durch traumhaft direkt verwandelte Freistöße (27., 53.). Jeweils unmittelbar anschließend hatten die Freiburger ihre besten Torchancen, doch Iaschwilis Schuss von der linken Strafraumkante lenkte in der 28. Minute HSV-Torwart Jörg Butt mit den Fingerspitzen noch zur Ecke. In der 54. Minute spielte ebenfalls Iaschwili den Ball quer, anstatt selber zu schießen. 

Die besseren Torchancen besaßen aber die Hanseaten: Karsten Bäron scheiterte in der 43. Minute am SC-Torwart Richard Golz, Niko Kovac (44.) und Ingo Hertzsch (48.) köpften freistehend am Tor vorbei. 

Analyse 

Personal: Volker Finke änderte sein Team auf drei Positionen. Dreyer ersetzte Kondé, Kohl kam für Willi (Gelb-Sperre) und Iaschwili stürmte für Sellimi. HSV- Coach Pagelsdorf brachte Gravesen für Hollerbach und Bäron für den Verletzten Yeboah (Bauchmuskel-, Adduktoren-Probleme). 

Taktik: Bei den Gastgebern agierte Zeyer vor den Innenverteidigern, die im Raum spielten und sich wechselweise um Bäron und einen zweiten HSV-Stürmer kümmerten. Wenn sich Zeyer nach vorne einschaltete, sicherte ihn Dreyer ab. Bei Angriffen des HSV zogen sich auf der ballnahen Seite entweder Kobiaschwili oder Kohl zurück, um Mahdavikia oder Präger zu übernehmen. In der Offensive sollten Weißhaupt und Ramdane die Spitzen Slimane und Iaschwili unterstützen.

Der HSV setzte auf eine kompakte Defensive. Vor der Dreierkette stopfte der bissige Gravesen in der zentralen Defensivposition viele Löcher, auf den Halbpositionen machten Groth und Kovac die Räume zu.

Spielverlauf: Bei beiden Teams bestimmten die Abwehrreihen die Begegnung, da sie kaum Torchancen zuließen. Der SC versuchte, vor allem mit Kampf zum Erfolg zu kommen; vom gewohnten Kombinationsfußball war dagegen wenig zu sehen, weil viele Ungenauigkeiten einen geordneten Spielaufbau verhinderten. Im Gegensatz dazu wirkten die Hamburger, bei denen die Stürmer viel nach hinten arbeiteten, abgeklärter - ohne sich jedoch Torchancen herauszuspielen. Gefährlich waren sie nur bei Standardsituationen. So fiel das 0:1 eher überraschend - mit der Folge, dass der HSV noch mehr auf Spielkontrolle aus einer sicheren Deckung heraus setzte.

Schwungvoll startete der SC in die zweite Halbzeit, spielte sich zwischen der 55. und 57. Minute zwei sehr gute Chancen heraus. Iaschwili und Ramdane wurden schön freigespielt, doch statt im Strafraum direkt abzuziehen, vertändelten beide die Chance zum Ausgleich. Trainer Pagelsdorf reagierte auf die Drangphase des SC: Er wechselte Fischer ein, verstärkte die Defensive und löste die drei Spitzen auf. Durch diese Umstellung erlahmte das Offensivspiel des SC. Statt schnell, direkt und über die Flügel zu spielen, ging es meist langsam und behäbig nach vorne. In den letzten 20 Minuten erspielten sich die Freiburger keine Torchance mehr.

Fazit: Ein verdienter Sieg der Hamburger aufgrund einer starken Defensivleistung. Rodolfo Cardoso Entschied mit seinen Freistoßtoren die Partie.