UEFA-Intertoto-Cup 3. Runde (Rückspiel):

FC Basel - HSV 2:3  (0:2)

Hamburg: Butt - Fischer, Hoogma, Hertzsch - Groth, Ernst (90. Gravesen), Grammozis, Kovac - Mahdavikia (59. Hashemian/80. Dembinski), Yeboah, Präger 

Schiedsrichter: Rene Temmink (Niederlande) 
Tore: 0:1 Fischer (37.), 0:2 Groth (44.), 0:3 Yeboah (48.), 1:3 Koumantarakis (50.), 2:3 Koumantarakis (58.) 
Zuschauer: 3.756
Gelbe Karten: Cantaluppi, Quennoz, Tschopp - Grammozis, Hashemian 
 

Das Spiel habe ich "nur" live auf DSF gesehen und schreibe nach der TV-Ansicht meinen Spielbericht:

Dieses Spiel war superwichtig für den HSV, da man das Hinspiel verloren und dann auch noch in der Woche ein Testspiel mit 0:6 gegen Kopenhagen vegeigt hat. Außerdem ist ja auch noch der Präsident Mares zurückgetreten. Also gab es gleich wieder akute Krisenstimmung, die sich durch ein frühes Ausscheiden im UIC natürlich verschlimmert hätte.

Der HSV agierte in diesem Spiel immernoch nicht so, wie sich der Fan das gerne wünscht. Allerdings wundert mich das auch nicht sonderlich beim jetzigen Stand der Saisonvorbereitung.

Wir konnten aber kurz vor der Pause noch ein 2:0 herausschießen, was uns die Tür zur nächsten Runde weit öffnete. Das erste Tor schoß Fischi, der nur mitspielen durfte, weil Panadic verletzt ist. Dabei hatte Hoogma ein Kopfballduell gewonnen und griff dann noch aggressiv den Torhüter an mit einer Grätsche. Der TW war so dusselig, sich nicht mit den Händen zum  Ball zu schmeißen, sondern ging auch den Füßen voraus. Hätte er die Hände benutzt, hätte er bestimmt einen Freistoß bekommen können. So grätschten einfach nur 2 Mann zum Ball, von denen Hoogma der schnellere war. Fisch konnte den Ball dann unbedrängt einschieben.

Das zweite Tor schoß Dr. Hammer, der seinem Namen mal wieder alle Ehre machte. Einen Rückpraller nach einer Ecke nahm er aus halbrechter Strafraumposition direkt und drosch das Leder mit voller Wucht Richtung rechtes oberes Eck. Der Schuß war so hart, daß der TW nicht mahl mehr reagierte. Und das, obwohl der Ball ja noch ca. 20 Meter unterwegs war.

Nach der Pause konnte Torboah schnell durch einen schönen Kopfball zum 3:0 erhöhen und die Sache war eigentlich gegessen.

Wenn, ja wenn der HSV sich dann nicht wieder zwei dämliche Tore vom griechischen Basler gefangen hätte. So stand es nur noch 3:2 für den HSV und es hieß Zittern bis zum Schluß. Die Basler hatten auch noch einige gute Möglichkeiten, die mein Herz in kurzzeitigen Stillstand versetzten.

Wir konnten das Ding dann aber doch über die Bühne schaukeln und spielen nun im Halbfinale gegeb Trabzonspor.

Bemerkenswert war für mich noch der 21-minütige Kurzeinsatz von Hubschrauber-Hashemian, der wegen seines Nasenbeinbruchs mit einer Gesichtsmanschette antreten mußte. Der Junge war echt motiviert und mußte daher nach seiner Einwechslung bereits 21 Minuten später wieder ausgewechselt werden wg. akuter Gelb-Rot-Gefahr.
Trotzdem hat er mir in dieser kurzen Zeit sehr gut gefallen. Er war giftig, kopfballstark und scheint auch mit dem Ball gut umgehen zu können.

Mailt mir auch Euren Kommentar.
Ich pinne ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch einstmals bewegte.


Der "kicker" bringt folgenden Spielbericht:
Der HSV begann im Vergleich zum 0:6-Testspiel-Debakel bei Bröndby Kopenhagen mit einer wichtigen Änderung: Trainer Frank Pagelsdorf beorderte Präger in den Sturm, dafür blieb Dembinski draußen. Die Umstellung schien sich sofort auszuwirken: Von Beginn an dominierte die Hamburger Elf das Geschehen. 
Besonders verantwortlich für die HSV-Überlegenheit in der ersten Hälfte waren die unermüdlichen Arbeiter Grammozis, der hinter den Spitzen spielte, und Groth. Beide hatten viele Ballkontakte und kurbelten effektiv das Angriffsspiel an. Im Sturm setzte sich Yeboah häufig geschickt in Szene, auch mit dem pfeilschnellen Mahdavikia hatten die Gastgeber Schwierigkeiten. Ohnehin zogen sich die Baseler von Beginn an weit in die eigene Hälfte zurück, zeigten wenig Willen, ein Tor zu erzielen. Logische Folge: das 0:1 durch Fischer, der nach entschlossener Vorarbeit von Hoogma aus sechs Metern abstaubte. Ausgerechnet der Fischer also, der nur aufgrund der Verletzung von Panadic ins Team gerutscht war. 
Befreit vom Druck, dringend ein Tor erzielen zu müssen, kam Pagelsdorfs Team nun immer besser in Fahrt. Zwar war von Spielfluß wenig zu erkennen, doch durch den unermüdlichen Einsatz gewannen die Hamburger viel mehr Zweikämpfe als im Hinspiel. Die Standardsituationen wurden eiskalt genutzt. Wie in der 43. Minute, als die Schweizer nach einer Mahdavikia-Ecke nicht weit genug klärten und Groth den Ball aus 18 Metern in die Maschen hämmerte. Als Yeboah per Kopf auf 3:0 erhöhte, schien alles gelaufen. 
Doch plötzlich begannen die Hamburger in der Defensive zu schwimmen, wirkten platt und ausgelaugt. Zur Freude des HSV-Alptraums: Stürmer George Koumantarakis (traf auch im Hinspiel) aus Südafrika: Er nutzte die Schlafmützigkeit zu zwei schnellen Treffern ­ und ließ die mitgereisten HSV-Fans mächtig zittern. 
Nun änderte sich das Bild total, Angriff auf Angriff rollte auf das HSV-Tor. Die nun nervösen, von der kräftezehrenden Vorbereitung der vergangenen Tage gezeichneten Hanseaten kamen kaum noch aus dem eigenen Strafraum, ließen sich total einschnüren. Und hätte der gerade eingewechselte Thomas Gravesen in der 90. Minute mit seiner Großtat das Leder nicht von der Linie gekratzt ­ Trabzonspors Gegner im Halbfinale wäre wohl der FC Basel gewesen. 

 
DSF schreibt folgenden Spielbericht:
HSV weiter im Rennen um UEFA-Cup-Platz: 
Der Hamburger SV darf weiter auf einen UEFA-Cup-Platz hoffen. Der Fußball-Bundesligist gewann am Samstag das Rückspiel im UI-Cup beim FC Basel mit 3:2 (2:0) und zog damit in das Halbfinale der UEFA-Cup-Hoffnungsrunde ein. 
Das Hinspiel vor Wochenfrist in Lübeck hatte die Mannschaft von Trainer Frank Pagelsdorf (Bild) mit 0:1 verloren. Die Tore für die Hanseaten erzielten Fischer (37.), Groth (44.) und Yeboah (48.). 
Für die Schweizer war Koumantarakis (50., 57.) zweimal erfolgreich. Im Halbfinale trifft der HSV auf den AC Perugia oder Trabzonspor. 
Nach einer spielbestimmenden ersten Halbzeit geriet der HSV im zweiten Abschnitt unerwartet in Bedrängnis. 
Die Gäste führten bereits mit 3:0, als die Schweizer urplötzlich die Initiative übernahmen. Koumantarakis, der bereits im Hinspiel das Tor für den FC Basel erzielte, deckte nicht nur mit seinen beiden Treffern eklatante Abwehrlücken bei den Hamburgern auf. 
Der HSV wirkte zusehends verunsichert und entkräftet. Erneut Koumantarakis (78.) und Cantaluppi (80.) vergaben Riesenchancen zum dritten Tor der Schweizer, das die Hamburger aus dem Wettbewerb katapultiert hätte. 
Bayern Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld, der nur acht Kilometer von Basel entfernt wohnt, nahm den HSV in Augenschein, da die Norddeutschen der Auftaktgegener des Rekordmeisters in der neuen Bundesliga-Saison sind. 
„In der ersten Halbzeit war der HSV sehr gut organisiert. Er hatte den Gegner im Griff und das Spiel bestimmt“, sagte der Bayern-Coch und wunderte sich über den starken Niveauabfall in der zweiten Halbzeit. 
Ins 11.200 Zuschauer fassenden Stadion „Schützenmatte“ fanden aufgrund der Sicherheitsbestimmungen der UEFA nur 3.756 Zuschauer Einlaß. Der FC Basel mußte ebenso wie die Hamburger sechs Tage zuvor in ein anderes Stadion ausweichen, da die Heimspielstätte St. Jakob Park derzeit umgebaut wird.